Steht wofür?
Wuppertal lebt von seiner Vielfalt: Ein Wuppertal, das Menschen – unabhängig von Kultur, Herkunft, Religion, individuellen Einschränkungen, sexueller Orientierung, Geschlecht oder sozialem Status – wertschätzt und respektiert, ist ein zentrales Ziel der Entwicklung in unserer Stadt. Trotz vieler guter Initiativen der vergangenen Jahre ist Wuppertal vom Ziel der Diskriminierungsfreiheit noch weit entfernt.
Antidiskriminierungsarbeit ist ein wichtiger Auftrag für die Stadtgesellschaft. Sie findet vielfältig statt, zum Beispiel in Vereinen, Initiativen, Organisationen, in der Schule, am Arbeitsplatz, in den Quartieren und in Unternehmen. Die Stadtverwaltung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, um gemeinsam mit Multiplikator*innen aus allen Bereichen der Stadt-Gesellschaft jeder Form von Diskriminierung die Stirn zu bieten. Sie kann durch Projekte, Konzepte, Öffentlichkeitsarbeit und Beratung unterstützen, kann Menschen zusammenbringen und Vernetzung untereinander fördern. Sie kann Menschen schützen, die aus Gründen der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, der sexuellen Orientierung, des Geschlechts, des Alters oder eines Handicaps diskriminiert werden.
Wo kommen wir her?
In der Stadtverwaltung Wuppertal gibt es diverse Fachämter, die einzelne Diskriminierungsfelder bearbeiten. Im Ressort Zuwanderung und Integration werden Maßnahmen gegen Diskriminierung aufgrund rassistischer Gründe, ethnischer Herkunft und Religion oder Weltanschauung, vor allem Islamophobie oder Judenfeindlichkeit, koordiniert. Im Sozialamt sind Maßnahmen gegen die Diskriminierung aufgrund von „Handicap“ und „Alter“ verankert. Die Gleichstellungsstelle ist Ansprechpartnerin in Fällen von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und der sexuellen Orientierung. Zudem sind in einigen Leistungseinheiten der Stadtverwaltung Präventionsprojekte gerade für junge Menschen angesiedelt.
Was fehlt, ist eine zentrale Anlaufstelle für Antidiskriminierung als zusätzliches Dach und Motor für dieses wichtige Thema.
Schlüsseldokumente/Entscheidungen
Wichtige Meilensteine
- Auswahl einer Ansprechperson für Antidiskriminierung in 2021
- Erarbeitung der Antidiskriminierungsstrategie durch die Aufstellung des nächsten Aktionsplanes zur Europäischen Gleichstellungscharta 2021 bis 2023
Wo wollen wir hin?
Ziel ist es, eine zentrale Ansprechperson im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters zu verankern und ein gutes Miteinander der bestehenden Fachkompetenzen in den Fachämtern und dieser Ansprechperson zu gestalten. Der vom Rat beschlossene Aktionsplan zur Umsetzung der Europäischen Gleichstellungscharta soll als bewährtes Instrument weiterentwickelt werden. Er enthält als einen Leitgedanken, „dass Frauen* und Männer* in Wuppertal – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion, ihres Alters und ihrer finanziellen Möglichkeiten – gleichberechtigt leben“.
Auf diesem Leitgedanken gilt es aufzubauen, um möglichst viele Wuppertaler*innen an der Gestaltung eines nächsten Aktionsplanes zu beteiligen, gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die Akteur*innen zu vernetzen und Transparenz gegenüber Gesellschaft und Politik herzustellen.
Ziele 2025
- Wirksam fortentwickelte Maßnahmen auf Grundlage des Aktionsplanes
- Verstärkte Zusammenarbeit der Akteur*innen, die die Vielfalt in unserer Stadt repräsentieren
- Vertiefte Integrationsarbeit in den Quartieren
- Ausgebaute Integrationsprojekte mit Unternehmen
- Ausgeschöpfte Fördermittel von Bund und Land
Diversität integrativ denken
Jede Form der Diskriminierung – sei sie aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Glauben, Geschlecht, Handicap oder anderen Merkmalen – hat einen gemeinsamen Kern: Sie klassifiziert Menschen nach äußeren Merkmalen und nimmt ihnen ihre individuelle Identität und damit ihre
Würde. Die Unantastbarkeit der menschlichen Würde ist zentraler Grundsatz unserer Verfassung.
Wuppertal zur Vorreiterstadt für eine diskriminierungssensible Stadtgesellschaft zu machen, ist von diesem gemeinsamen Geist getragen. Die Einrichtung der Antidiskriminierungsstelle soll das vielfältige Engagement – von Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Religionsgemeinschaften, Organisationen – gegen Diskriminierung in unserer Stadt vernetzen, für die Menschen sichtbar und erlebbar machen.