
Am ehemaligen Standort der Grundschule Wilkhausstraße in Barmen wurde zwischen März 2017 und Juli 2019 die Kindertagesstätte Hatzfelder Straße errichtet. Auf rund 1.150 qm Nutzfläche plus 1.800 qm Außenspielfläche können sich bis zu 110 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren in sechs altersgemischten Kleinkindgruppen tummeln. Die Baukosten betrugen rund 4,4 Millionen Euro. Davon wurden 2,28 Millionen Euro über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz finanziert.
Aus Rücksicht auf die Anwohner*innen wird die Kita – anders als die frühere Grundschule – verkehrlich von der Hatzfelder Straße, nicht von der Wilkhausstraße erschlossen. Um den fließenden Verkehr auf der stark befahrenen Straße nur geringfügig zu stören und dennoch vor der Kita eine vergleichsweise sichere Haltemöglichkeit für Pkw zu schaffen, entstand vor dem Gebäude eine sogenannte „Kiss & Ride“-Spur: Eltern können ihr Fahrzeug kurzzeitig in dieser über 30 Meter langen von der Straße abgesetzten Verschwenkung abstellen, um ihren Nachwuchs in der Kita zu verabschieden oder abzuholen. Diese Lösung wurde in enger Abstimmung mit dem Ressort Straßen und Verkehr der Stadt gefunden.
Landschaftlich attraktiv gelegen, ist die zweigeschossige, barrierefreie Kita in den nach Osten hin stark abfallenden Hang gebettet und deshalb von der westlich gelegenen Hatzfelder Straße aus kaum zu sehen. Der Zugang führt über eine Treppe oder eine Rampe zunächst ins obere Geschoss. Zur hinter dem Haus gelegenen Außenspielfläche hin wächst die Kita dann sozusagen nach unten. Positiver Nebeneffekt: Der Straßenlärm wird durch das Gebäude abgeschirmt, das Außengelände liegt entsprechend ruhig.
In der Einrichtung befinden sich vier Gruppen im oberen und zwei Gruppen im unteren Stockwerk. Jede Gruppe verfügt über einen Gruppenraum und zwei Nebenräume. Die Gruppenräume sind miteinander verbunden, die Flure dienen als zusätzliche Spielfläche. Auf der unteren Etage liegt zudem der Bewegungsraum. Außerdem gibt es eine Frischkochküche. Von der oberen Etage führt eine breite geschwungene Treppe in die weitläufigen, naturnah bepflanzten und abwechslungsreich angelegten Freianlagen.
Mit Blick auf die steigende Anzahl kleinerer Kinder galt es, besondere Rücksichten zu nehmen. So mussten neben den kleinen Toiletten auch Wickelkommoden vorgesehen werden. Besonderes Augenmerk galt zudem der Sicherheit: Die Abstände zwischen Geländerstäben mussten noch enger, Höhenunterschiede ebenfalls verringert werden.
Der Massivbau wurde im Passivhaus-Standard errichtet, was die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2016 übererfüllt. Zum einen lassen sich dadurch noch mehr Heizkosten einsparen. Zum anderen wollte das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) dadurch sicherstellen, dass das Haus auch noch künftigen, schärferen Vorschriften entspricht. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung eingesetzt; für die Wärme sorgt eine Gasbrennwerttherme.