Eine Aussicht wie im Urlaub: Die neue Kindertagesstätte an der Baumstraße 20 bietet durch die bodentiefen Fenster ihrer sechs Gruppenräume einen herrlichen Blick ins Grüne. Anfang 2024 wurde die Kita an den Trägerverein „LiV – Leben in Vielfalt e.V.“ übergeben.
Im Februar 2019 war mit der Planung begonnen worden, aber auf der Baustelle folgte eine Hiobsbotschaft der anderen. Kurz vor Abschluss der Bauarbeiten warfen im Sommer 2021 zunächst mehrere große Vandalismusschäden die Baustelle zurück. Kaum waren die behoben, erforderte im Dezember 2022 ein durch einen Montagefehler verursachter Wasserschaden eine Sanierung im Erdgeschoss. Im Februar 2023 dann wurde das Gebäude zum ersten Mal fertiggestellt. Zwei Wochen später jedoch legte ein erneuter massiver Wasserschaden in drei Geschossen etliche weitere Mängel in der Ausführung des Gewerkes Sanitär offen. Bis diese beseitigt und die Schäden saniert waren, wurde es Dezember 2023.
Ihre holprige Entstehungsgeschichte sieht man der neuen Kita glücklicherweise nicht an: Der zweigeschossige Gebäudekomplex schmiegt sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Altenpflegeheims Neviandtstraße in die Hanglage. Dabei sind die beiden durch das Treppenhaus verbundenen und im rechten Winkel zueinander liegenden Hauptbaukörper um ein halbes Geschoss höhenversetzt.
Der Haupteingang liegt im Süden des östlichen Gebäudeteils, in dem sich auf beiden Etagen die Räume für jeweils eine Gruppe befinden. Außerdem sind hier die Hauswirtschaftsräume und die Kita-Leitung untergebracht. Und das Erdgeschoss bietet noch Platz für einen Mehrzweckraum. Im westlichen Gebäudeteil befinden sich oben und unten jeweils zwei weitere Gruppenbereiche sowie im Erdgeschoss ein Personalraum. Insgesamt verfügt die Kita über rund 1800 Quadratmeter Bruttogrundfläche.
Aus allen Gruppenräumen führen Ausgänge auf das Außengelände, aus dem Obergeschoss über die überdachten Balkone und Treppen. Für Barrierefreiheit sorgt ein Aufzug im Treppenhaus. Auf den rund 3800 Quadratmeter großen Freiflächen befinden sich unter anderem mehrere durch Bäume oder Sonnensegel beschattete Sandkästen (einer davon mit Wasserlauf), befestigte sowie mit Kunststoff modellierte Bewegungsflächen, eine Spieltreppe aus Baumstämmen, ein Klettergestell aus Holz, zwei Hängematten und Sitzblöcke.
Das Gebäude ist in Massivbauweise errichtet. Auf der Fassade aus einem Wärmedämmverbundsystem wechseln sich Bereiche mit sandsteinfarbenen Klinkerriemchen mit verputzten Stellen ab. Das Gebäude im Passivhausstandard hat einen sehr niedrigen Energieverbrauch. Außen liegende Jalousien sorgen für den sommerlichen Wärmeschutz. Auf dem flach geneigten Dach wurde eine Photovoltaikanlage errichtet. Für den Brandfall befindet sich auf dem Gelände ein 60000 Liter fassender Löschwassertank im Boden, weil für den ersten Löschangriff der Hydrant an der Baumstraße zu weit entfernt ist.
Die Gesamtkosten liegen bei knapp 6,5 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wurde mit fast 1,5 Millionen Euro über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz gefördert.