Die Gebäude der dreizügigen Realschule Leimbach benötigen eine umfassende Brandschutz- und Elektrosanierung und sind teilweise stark instandsetzungsbedürftig. Darüber hinaus entsprechen Anordnung, Geometrie und Ausstattung der Unterrichtsräume nicht mehr einem modernen Lernkonzept und dem damit verbundenen Raumbedarf. Mit dem Beschluss zur „Umsetzung des Bundesinvestitionsprogramms Kapitel 2“ vom 7. Mai 2018 hatte der Rat der Stadt Wuppertal daher die Umsetzung der Gesamtsanierung bereits grundsätzlich auf den Weg gebracht. In seiner Sitzung vom 8. Mai 2023 wurde die Maßnahme beschlossen. Mitte Januar 2025 wurde von Gesamtkosten in Höhe von rund 60 Millionen Euro ausgegangen, inklusive der Kosten für das Interimsquartier, für angenommene Baukostensteigerungen während der Umsetzung und für die schulische Ausstattung.
Die Ergebnisse der seinerzeit gemeinschaftlich von der Schulgemeinde, dem Stadtbetrieb Schulen und dem Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) durchgeführten „Phase Null“ sollen möglichst umgesetzt werden. In dieser Konzeptionsphase war die Schaffung einer Clusterstruktur für die Jahrgänge mit Selbstlern- und Differenzierungsbereichen herausgearbeitet worden. Auch die Bereiche für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie für Kreativität (Kunst, Musik, Textil) sollen künftig in Clustern angesiedelt sein. Hinzu kommen Ruhe- und Rückzugsbereiche für die circa 580 Schüler*innen. Die Räume für die etwa 40 Lehrkräfte, den sozialpädagogischen Bereich und die Beratung bilden ebenfalls ein Cluster.
Um die Anforderungen an einen modernen Unterricht erfüllen zu können, wird der über 100 Jahre alte Altbau saniert und modernisiert, die beiden 1960 beziehungsweise 1964 errichteten Erweiterungsbauten werden durch einen Neubau ersetzt, und die 2011 errichtete Mensa wird ebenfalls saniert. Durch den Neubau, der die Flächen der beiden Erweiterungsbauten ersetzen und den größtmöglichen zusätzlichen Raum auf dem eng begrenzten Areal schaffen soll, wird eine geschlossene Bebauung hin zu Leimbacher Straße und Steinweg geschaffen.
Zunächst sollen auf dem neu erworbenen benachbarten Grundstück an der Leimbacher Straße 14 ein zusätzlicher Fluchtweg für die Zeit der Durchführung der Baumaßnahme sowie die Standfläche für die neue Trafo-Station hergestellt werden. Anschließend ziehen die Jahrgänge 5 und 6 in ein bis dahin errichtetes Interimsquartier auf dem Carnaper Platz, um den an der Leimbacher Straße liegenden Erweiterungsbau abbrechen zu können. Der Ersatzneubau wird dann in einem einzigen Bauabschnitt errichtet. Danach werden der Altbau und die Mensa umgebaut und saniert, der zweite Erweiterungsbau abgerissen und der südliche Schulhof erneuert.
Zum Schluss wird der nördliche Schulhof erneuert und um Flächen des Grundstücks Leimbacher Straße 14 erweitert. Damit werden die nördlichen Grundstücksflächen, die bisher nur fußläufig durch den Altbau erreichbar waren, erschlossen und die Fluchtwegsituation vom nördlichen Schulhof auf die Leimbacher Straße entscheidend verbessert.
Künftig sollen grundsätzlich alle Räume barrierefrei erreichbar sein. Ausgenommen sind lediglich die Technikräume im zweiten Untergeschoss im südlichen Teil des Ersatzneubaus sowie im zweiten Untergeschoss des Altbaus. Der nördliche Schulhof erhält zwei neue barrierefreie Zugänge, der südliche Schulhof wird über einen Seiteneingang barrierefrei erschlossen und die Mensa über Anpassungen der Geländehöhen. Ein Aufzug beim Verbindungstreppenhaus zwischen Altbau und Ersatzneubau fährt alle Geschosse der Gebäude mit Aufenthaltsräumen an. Barrierefreie Toiletten befinden sich auf allen Etagen, mit Ausnahme des Technikgeschosses im zweiten Untergeschoss. Der barrierefreie Stellplatz befindet sich im dritten Untergeschoss im Ersatzneubau.
Die Dachflächen des Ersatzneubaus sollen eine extensive Dachbegrünung erhalten. Die gleichzeitige Nutzung für Photovoltaik-Module optimiert die Energiebilanz des gesamten Ensembles.
Der Bauantrag für das Ausweichquartier auf dem Carnaper Platz wurde im Oktober 2024 eingereicht, die Errichtung soll 2025 beginnen. Läuft alles planmäßig, soll das Gesamtprojekt (inklusive Außenanlagen) Mitte 2032 fertiggestellt werden.