Grußwort des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet
Friedrich Engels zählt zu den prägenden Persönlichkeiten seiner Zeit und weit darüber hinaus. Geboren vor 200 Jahren in Barmen, wurde er während der industriellen Revolution Zeuge fundamentaler wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Umbrüche. Früh ergriff Engels Partei für die Männer, Frauen und sogar Kinder, die in Bergwerken und Fabriken unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften mussten. Dabei war Engels der Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten und selber erfolgreicher Unternehmer. Und obwohl er von der Industrialisierung profitierte, entwickelte er gemeinsam mit Karl Marx die Weltanschauung des Kommunismus. Was sie damals nicht ahnen konnten: Der Kommunismus in seinen unterschiedlichen Ausprägungen führte letzten Endes nicht zur Befreiung, sondern zur Unterdrückung, zur Ausbeutung und zum Tod von Millionen und Abermillionen Menschen auf der ganzen Welt.
Das Engelsjahr 2020 kann uns deshalb auch eine Mahnung sein. Eine Mahnung dazu, aus der Geschichte zu lernen und alles dafür zu tun, damit nicht Ideologien, sondern die Wahrung der Menschenwürde und des Friedens, der Freiheit und der Menschenrechte das Ziel und das Bestreben einer modernen Gesellschaft sind. Im 30. Jahr der Deutschen Einheit erinnern wir daran, dass sich die DDR 40 Jahre lang auf die Lehren und Überzeugungen von Marx und Engels berufen hat, um den Menschen eben all das zu verweigern. Doch Engels als Kind seiner Zeit dafür verantwortlich zu machen, würde ihm und seiner Rolle in der Weltgeschichte nicht gerecht: Es bleibt wichtig und richtig, sich mit seinen Lehren, seinen Überzeugungen, seinem Denken und Handeln auseinanderzusetzen. Dann kann man zum Beispiel erfahren, dass und wie aus ehrenwerten Zielen und Idealen eben das genaue Gegenteil entstehen kann.
Das Engels-Haus in Wuppertal ist dafür ein guter Ort. Allen, die mit großem Engagement die Wiederöffnung dieses Hauses möglich gemacht haben, danke ich sehr herzlich. Allen seinen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich einen erkenntnisreichen Einblick, um den Menschen, Unternehmer, Revolutionär und Kommunisten Engels, um seine Zeit und um den Lauf der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts besser zu verstehen.
Armin Laschet
Video-Grußbotschaft: Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Dr. Lars Bluma, Leiter des Engels-Hauses
Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind schildert im Gespräch mit Dr. Lars Bluma, Leiter des Engels-Hauses, wie facettenreich Friedrich Engels' Persönlichkeit war und warum Engels Wirken noch heute höchst kontrovers diskutiert wird.
Internationales Kunstprojekt "INSIDE OUT ENGELS" - 200 Botschaften von Wuppertaler*innen
Das partizipative Kunstprojekt "INSIDE OUT ENGELS" ist vorerst nur virtuell zu sehen: Mit einem Klick auf das Banner-Foto unten landen Sie auf einer Website mit allen 200 Schwarz-Weiß-Porträtfotos von Wuppertaler*innen. Hinter jedem der 200 Fotos verbirgt sich ein Geburtstagsgruß und eine persönliche Botschaft der/des Abgelichteten an Friedrich Engels – ein Klick auf das jeweilige Porträtfoto genügt.
Zu "INSIDE OUT ENGELS"
Alle Präsenztermine, die ursprünglich für den 200. Geburtstag von Friedrich Engels am 28. November 2020 geplant waren, mussten aufgrund der Corona-Pandemie und den aktuellen Kontakteinschränkungen leider abgesagt werden. Dies betrifft die Wiedereröffnung des umfangreich sanierten Engels-Hauses mit dem internationalen Kunstprojekt INSIDE OUT ENGELS, das Bürgerfest im Engelsgarten sowie die Abendveranstaltung im Opernhaus.
Die Wiedereröffnung des Engels-Hauses mit dem internationalen Kunstprojekt INSIDE OUT ENGELS sowie die Abendveranstaltung im Opernhaus sollen im nächsten Jahr nachgeholt werden.
Weitere digitale Engels2020-Inhalte
Arte-Dokumentation "Friedrich Engels - Der Unterschätzte"
Friedrich Engels bildete mit Karl Marx eines der berühmtesten Duos der Weltgeschichte. Im Gegensatz zu Marx, scheint Engels jedoch heute in Vergessenheit zu geraten. Zu Unrecht. Zu seinem 200. Geburtstag am 28. November 2020 verfolgt die Dokumentation "Friedrich Engels - Der Unterschätzte" seinen turbulenten Lebensweg.
Hier kann man sich den Film in der Arte-Mediathek anschauen. (Öffnet in einem neuen Tab)
"Engels Weltbild": Dokumentarfilm über die drei Engels-Wandbilder im Wuppertaler Stadtgebiet
Eine Reihe von drei großen Häuserfassaden wurden von den beiden Künstler Martin Heuwold und Kolja Kunstreich gestaltet, um öffentliches Interesse bei Jung und Alt zu wecken. Dadurch soll sich der Betrachter erstmals oder erneut mit Engels beschäftigen.
In der Doku "Engels Weltbild" erläutern Heuwold und Kunstreich die Idee hinter ihrem Projekt, auch andere Beteiligte kommen zu Wort. Hier kann man sich den Film anschauen. (Öffnet in einem neuen Tab)
"Arbeitswelten": Dokumentarfilm des Medienprojektes Wuppertal
28 junge Menschen erarbeiteten im Engelsjahr 2020 mit professioneller filmischer Unterstützung in einem Dokumentarfilm das Thema Arbeit. Für den Film wurden Menschen aus Wuppertal mit verschiedenen Berufen und in unterschiedlichen Lebensphasen porträtiert. Junge Menschen wurden bei ihrem Einstieg in den Beruf begleitet, ältere Menschen bei ihrem Ausstieg vor der Rente. Die Berufsporträts gehen quer durch den Arbeitsmarkt: Von Arbeiter* innen über Angestellte bis hin zu Selbstständigen, mit verschiedensten Einkommensverhältnissen.
Hier kann man sich den Film anschauen. (Öffnet in einem neuen Tab)
Olaf Reitz liest aus dem „Manifest der kommunistischen Partei"
Der Wuppertaler Schauspieler, Sprecher und Regisseur Olaf Reitz hat für das Engelsjahr den richtungsweisenden Text „Manifest der kommunistischen Partei“ auf der Bühne des Wuppertaler Opernhaus eingesprochen. Bei der Aufführung ohne Publikum hallt die Stimme von Reitz ungewohnt durch den leeren Aufführungsraum und gibt der Performance eine eindringliche, geradezu intime Note.
Hier kann man sich die Lesung anschauen. (Öffnet in einem neuen Tab)
Lichtinstallation von Gregor Eisenmann zur Engelsjahr-Auftaktveranstaltung
Der Wuppertaler Künstler Gregor Eisenmann hatte am Abend der Engels2020-Auftaktveranstaltung am 15. Februar 2020 mit seiner Lichtkunstshow die Fassade des Opernhauses und den Engelsgarten dank fünf Großformat-Projektoren, 1800 LEDs und 60 Scheinwerfern in Szene gesetzt. Dabei wurde Engels großflächig und in Endlosschleife in verschiedenen Epochen dargestellt.
Hier kann man sich das Video anschauen. (Öffnet in einem neuen Tab)