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WuppertalPressemeldung – 18.03.2021

#Wandel_durch_Beteiligung Wirtschaftsförderung 4.0: Lebensqualität statt Leerstand

Das Projekt „Wirtschaftsförderung 4.0“ setzt sich für mehr Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Kooperationen und regionale Wertschöpfung ein. In Wuppertal arbeiten die Wirtschaftsförderung und das Wuppertal Institut gemeinsam an dem Projekt.

Die Idee der „Wirtschaftsförderung 4.0“ ist eine lokale Wirtschaft, die sich von innen heraus stärkt und dadurch ihre Wachstumspotenziale entfalten kann. Wie kann das gelingen? Die Antwort liegt vor der eigenen Haustür, denn nach dem Konzept der Wirtschaftsförderung 4.0 ist die Stärkung des regionalen Angebots von zentraler Bedeutung.
Beispiele für solche Initiativen sind vor Ort produzierende Unternehmen, Repair-Cafés, Tauschbörsen, Car-Sharing, soziale Kaufhäuser oder Solidarische Landwirtschaften. Sie zu stärken bringt positive Nebeneffekte mit sich: Mehr Klimaschutz aufgrund kurzer Transportwege, ein schonender Umgang mit Ressourcen, Sicherung von Arbeitsplätzen in der Stadt, mehr sozialer Zusammenhalt. Vor allem aber macht es eine Stadt auch widerstandsfähiger, selbstbestimmter und unabhängiger.

Die Corona-Krise, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, habe deutlich gemacht, wie anfällig  auch die lokale Wirtschaft sei und dass es gerade  vor Ort wichtig sei, lokale Produzenten, Händler und Unternehmen zu stützen. Neue Ideen seien wichtig. Dass  Wuppertal hier nach Osnabrück eine der ersten Städte sei, in der das konkret umgesetzt werde, sei eine  gute Entwicklung.

In die Praxis

Theresa Oesterwinter von der Wirtschaftsförderung Wuppertal arbeitet als Projektmanagerin daran, das Konzept der Wirtschaftsförderung 4.0 auf lokaler Ebene in die Praxis umzusetzen. Unterstützt wird sie dabei von einem Forschungsteam des Wuppertal Instituts, welches das Gesamtprojekt koordiniert und wissenschaftlich begleitet.

Oesterwinter erläutert das Projekt: Sich aktiv für regionale und nachhaltige Wirtschaftsformen einzusetzen, fängt bei der Suche nach Standorten und geeigneten Finanzierungsmodellen an und reicht bis zur Belebung von Innenstädten. Die Wirtschaftsförderung 4.0 verfolgt die Idee einer multifunktionalen Innenstadt, die Raum für Handel, Dienstleistung, Produktion und Wohnen vereint. Konkret konnte einem Anbieter der Solidarischen Landwirtschaft bei der Suche nach einem innerstädtischen Depot für Gemüse geholfen werden. Zukünftig wird dort zusätzlich ein Restaurant eröffnen, sodass zwischen den beiden Nutzungsarten neue Synergien entstehen können.

Netzwerke und Kooperationen

Gleichzeitig gilt es, Netzwerke aufzubauen, Kooperationen zu fördern und Begegnungsräume zu schaffen. Dazu wurden zwei Feierabendmärkte speziell mit regionalen und nachhaltigen Lebensmitteln und Waren organisiert. Ziel der Aktion war es, den VerbraucherInnen einen einfachen und gebündelten Zugang zu regionalen Produkten zu ermöglichen, damit solche Angebote
letztendlich mehr in das Bewusstsein rücken. „Wir hoffen, dass wir die Feierabendmärkte regelmäßig veranstalten können, sobald die Corona-Pandemie es zulässt, dass sich wieder mehr Menschen versammeln dürfen.“, so Projektmanagerin Theresa Oesterwinter.
Um die lokalen AnbieterInnen öffentlich sichtbarer zu machen, startete die Wirtschaftsförderung 4.0 Ende 2020 eine Marketing-Kampagne in Kooperation mit der Wuppertal Marketing GmbH und der Stadt-App Bliggit. Unter dem Titel „Theresas Tipp“ werden in der App und in sozialen Netzwerken wöchentlich lokale Initiativen der Wirtschaftsförderung 4.0 vorgestellt.
Weitere Umsetzungen wie ein Verzeichnis für regionale Produkte und nachhaltige Initiativen sowie eine Ausstellung zum Thema Urbane Produktion werden folgen.

Wuppertal, Witten, Witzenhausen

Das Konzept der Wirtschaftsförderung 4.0 wird von Dr. Michael Kopatz, Jana Rasch und Mona Treude vom Wuppertal Institut erforscht und die Umsetzung des Projektes auf Praxisebene koordiniert. Anfang 2018 startete das Wuppertal Institut ein Pilotprojekt mit der Stadt Osnabrück, das die Idee der Wirtschaftsförderung 4.0 vor Ort etablieren sollte. Nachdem die erfolgreiche Pilotphase im Dezember 2019 endete und fest in der dortigen Wirtschaftsförderung verankert wurde, wird das Konzept in weiteren Städten etabliert. Wuppertal gehört – neben Witten und Witzenhausen – zu den ersten Städten, die sich der systematischen Stärkung kooperativer Wirtschaftsformen widmen und das Konzept der Wirtschaftsförderung 4.0 in der kommunalen Wirtschaftsförderung verankern. Die drei Projektstädte stehen mit der Pilotstadt Osnabrück in engem Austausch und unterstützen sich gegenseitig bei der Umsetzung des Konzeptes. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • © Gerd Neumann

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