Am 6. November 2024 fand in Wuppertal die Umternehmenstour „Vorfahrt für Ausbildung“ statt, bei der rund 60 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse Einblicke in die Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich erhielten. Die Jugendlichen besuchten vier lokale Pflegeeinrichtungen und konnten dabei nicht nur die Theorie, sondern vor allem die Praxis erleben.
Im städtischen Altenpflegeheim (Öffnet in einem neuen Tab) an der Neviandtstraße übten die Teilnehmer*innen, Hilfsmittel wie den Lifter als Aufstehhilfe zu bedienen – eine wertvolle Technik, um körperliche Belastungen im Arbeitsalltag zu reduzieren. In der intensivmedizinischen Wohneinrichtung „Haus Vivo“ der DRK Schwesternschaft (Öffnet in einem neuen Tab) lernten sie die richtige Vorgehensweise im Notfall und wie Medikamente für die wöchentliche Einnahme vorbereitet werden.
Im Altenzentrum Augustinusstift, betrieben vom Caritasverband (Öffnet in einem neuen Tab), erfuhren die Jugendlichen am eigenen Körper, was es heißt, mit altersbedingten Einschränkungen zu leben. Mit den speziellen Brillen, die den Verlust des Sehvermögens simulierten, war es für die Jugendlichen schwierig, einen Ball aufzufangen. Und auch das Zuknöpfen einer Jacke dauerte mit steifen Handschuhen, die die Bewegungen einschränkten, deutlich länger.
Auf der letzten Station wechselte der Schwerpunk von der Praxis hin zur Theorie. An der Diakonie Akademie (Öffnet in einem neuen Tab) findet der schulische Teil der Pflegeausbildung statt. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, eine dreijährige Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann zu absolvieren. Dabei handelt es sich mittlerweile um eine generalistische Ausbildung. Das bedeutet, dass in dieser Grundausbildung zunächst einmal dieselben Inhalte vermittelt werden. Egal, ob der spätere Einsatzort ein Altenpflegeheim, ein ambulanter Pflegedienst oder ein Krankenhaus ist. Ganz neu wird in Wuppertal ab April 2025 auch die Ausbildung in Teilzeit angeboten. Dies soll speziell Menschen den Zugang zum Beruf ermöglichen, deren individuelle Lebensumstände eine Vollzeitbeschäftigung nicht zulassen. Das können Alleinerziehende sein oder pflegende Angehörige. Bei diesem Modell wird die tägliche Arbeitszeit reduziert und die Ausbildungsdauer um ein Jahr auf insgesamt vier Jahre verlängert. Auch danach haben die Absolvent*innen einen vollwerigen Berufsabschluss und alle Möglichkeiten, sich danach weiter zu spezialisieren. Neben der generalistischen Ausbildung über drei bzw. viere Jahre kann an der Diakonie Akademie auch die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz abgeschlossen werden.
Die Kommunale Koordinierung für den Übergang Schule-Beruf in Wuppertal blickt auf eine gelungene Veranstaltung zurück. Das Feedback der Schülerinnen und Schüler war durchweg positiv. Rund die Hälfte konnte sich anschließend vorstellen, den Einblick in den Pflegeberuf bei einem Praktikum weiter zu vertiefen.