1. Gremienarbeit/Netzwerkarbeit
Das Steuerungsgremium „Kein Abschluss ohne Anschluss“ Wuppertal unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters resp. des Dezernenten tagte im Berichtszeitraum zweimal. Vorbereitet und strategisch geplant wird dies vorab mit den Trägervertretern aus dem Bereich Stadtbetrieb Schulen, Jobcenter und der Wirtschaftsförderung (3x im Jahr).
Neben der Mitarbeit in lokalen bzw. regionalen Netzwerken wie „Anschub“ – einem Zusammenschluss von Förderschulen im STAR-Programm-, im Regionalen Ausbildungskonsens und in AK Terminen mit der Regionalagentur, gemeinsam mit den drei bergischen Koko’s und den Kommunalen Integrationszentren, nahm die Kommunale Koordinierung an den diversen von der G.I.B. und dem MAGS NRW sowie der Bezirksregierung Düsseldorf organisierten Treffen für Städte und Kreise in KAoA teil.
Die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die KoKo tauschen sich monatlich aus. Im Zentrum steht der Informationsaustausch über geplante Aktivitäten, um gemeinsames Vorgehen abzustimmen. Neue Ideen und die Weiterentwicklung in den Themenfeldern der beruflichen Beratung stehen ebenfalls auf der Tagesordnung.
Im Rahmen der Vernetzungsstrukturen Regionaler Ausbildungskonsens wurde zu Beginn des Jahres ein virtueller Elternabend mit vielen Akteuren abgestimmt und durchgeführt. Die einstündige Informationsveranstaltung mit einer anschließend persönlichen Beratung wurde von den Eltern gut genutzt.
Zum Thema Elternarbeit gab es ein weiteres Gremium um Ideen und Synergien zu entwickeln. Mehrere Kommunale Koordinierungen haben sich zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, um Erfahrungen rund um die Elternarbeit auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln, dieser tagt ebenfalls temporär online.
Neu in 2023 ist die Gründung des AK Netzwerk Pflege, hier erfolgt ein kommunaler Austausch und eine einvernehmliche Abstimmung mit den Vertretern aus den Bereichen der der ambulanten und stationären Pflege. Das Ressort Zuwanderung und Integration ist ebenso vertreten wie die Regionalargentur. Aktuelles Thema ist die Teilzeitausbildung in der Pflege, des Weiteren werden Formate und Projektideen vorgestellt und geplant.
Die Arbeitskreise der StuBos finden in gewohnter Weise etwa vierteljährlich statt.
Im Binnenverhältnis (unterer Schulaufsicht, Schuko und MA der KoKo) werden die Aktivitäten der Kommunalen Koordinierung in Einzelgesprächen, sowie durch regelmäßige Jour fixe koordiniert und dokumentiert.
Mit den aktiven Akteuren – hier zum Beispiel die Trägervertreter zur Umsetzung der Standardelemente –aber auch zur betrieblichen BFE –finden ebenfalls regelmäßige Sitzungen statt.
Runder Tisch BK Bergisch: Mit dem Runderlass des MSB vom 24.03.2023 zu den Verwaltungsvorschriften zur Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg erfolgte u.a eine Änderung zur Ausweitung der Praktika. Zur Umsetzung dieses Erlasses müssen daher ausreichend Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt werden -leider fehlen in der Bergischen Region noch fast 2/3 der benötigten Plätze. Um hier nachzusteuern und die betrieblichen Praktikumsangebote mit den schulischen Praktikumsbedarfen abzustimmen, wurde durch die die zuständige Vertreterin der Bezirksregierung und durch die drei Bergischen Kommunale Koordinierungsstellen zu einem Bergischen „Runden Tisch Praktikum“ als Auftaktveranstaltung im August eingeladen. Um zeitnah die kommunalen Besonderheiten gezielt zu besprechen, erfolgte ein weiterer Runder Tisch in der zweiten Jahreshälfte (Dezember 23). Vorgestellt wurde das bisher erarbeitete Beratungskonzept durch die BA und JC und ein eigens für die SUS erstellter Flyer. (Wo und wie finde ich einen Praktikumsplatz), ferner wurde das Projekt Übergangslotsen durch den Trägerverbund vorgestellt.
2. Umsetzung der Standardelemente
Potenzialanalyse
Die Potenzialanalysen konnten regelgerecht durchgeführt werden. Vertreter*innen der Agentur für Arbeit und der KoKo führten Hospitationen durch. Diese verliefen ebenso wie die abschließenden Gespräche zwischen Schulen und Bildungsträgern erfreulich positiv.
Berufsfelderkundung und Praxiskurse bei Bildungsträgern
Die trägergestützten Elemente konnten planmäßig umgesetzt werden. Im Bereich der Praxiskursen gab es in 2023 einen starken Zuwachs.
Betriebliche Berufsfelderkundung
Die betriebliche BFE fand in der Zeit vom 22.5.23 -2.6.23 statt. 781 Plätze wurden durch Betriebe bereitgestellt, davon nur 373 von SuS gebucht. Weshalb so viele Plätze ungenutzt geblieben sind ist unklar und wird in dem entsprechenden Arbeitskreis Wirtschaft diskutiert und Lösungsansätze für 2024 werden erarbeitet.
3. Aktionen zur beruflichen Orientierung
Abflug in Ausbildung/Beratung auf dem Schulhof
Die Berufsberater*innen der Agentur für Arbeit, die Ausbildungsvermittler*innen des Jobcenters Wuppertal sowie Vertreter*innen der Kommunalen Koordinierung, der Bergischen IHK und der Kreishandwerkerschaft boten im Berichtszeitraum die Beratung auf dem Schulhof an. Das Angebot wird verstärkt von Real- und Gesamtschulen angenommen, das Angebot wurde in diesem Jahr auch auf die Berufskollegs ausgeweitet.
Ausbildungsbotschafter*innen
Einige Schuleinsätze haben in 2023 stattgefunden – leider konnte das angestrebte Ziel der Schulbesuche nicht erreicht werden – die Koordinierungsstelle hier bei der IHK ist seit einiger Zeit vakant.
Schülerfrühstück
In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung organisierte die KoKo 5 „Schülerfrühstücke“ bei Unternehmen. Dabei verbringt eine kleine Gruppe von Schüler*innen (ca. 10-15) den Vormittag in einem Ausbildungsbetrieb. Neben einer Besichtigung und erfahren die Jugendlichen alles über die angebotenen Ausbildungsberufe, Einstiegsmöglichkeiten, Bewerbungsabläufe und Karrierechancen. Folgende Unternehmen gaben den jungen Menschen bei dieser Veranstaltung einen kleinen Einblick in die Berufswelt: Bandweberei Arthur Mönch GmbH & Co. KG (zweimal), WASI GmbH, Gebr. Becker GmbH und Gebr. Jaeger GmbH. Das Angebot wird in diesem Jahr von allen Schulformen sehr gut angenommen - eine Ausweitung ist geplant.
Ausbildungsbörse
Die Ausbildungsbörse in der Historischen Stadthalle Wuppertal wurde bereits zum 31. Mal von der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der KoKo und deren Partnerinstitutionen organisiert. Über 100 Ausbildungsbetriebe konnten als Aussteller gewonnen werden. Die Veranstaltung wurde auch von der Besucherseite gut angenommen. Rund 4000 Schülerinnen und Schüler informierten sich mit ihren Lehrkräften und Eltern an dem Aktionstag über Berufe, Einstiegsmöglichkeiten und Bewerbungen.
Markt der Berufe
Der Markt der Berufe findet in einem kleineren Rahmen – dennoch mit vielen Informationen und Beratungsangeboten von Ausbildungsbetrieben und Beratern bei talworks erfolgreich im Mai 23 statt. In diesem Jahr wurden für den Nachmittagsbereich Eltern und Lehrer eingeladen, dieses Format wurde allerdings nicht ausreichend genutzt.
Vorfahrt für Ausbildung (Bustour)
Im März wurde das Projekt erstmalig durchgeführt,40 SuS der Klassen 8-10 haben drei stationäre Pflegeeinrichtungen besucht. Mit Bussen (hier konnte während der Fahrt mit den SuS eine Beratung stattfinden) wurden dann die SuS zu den 3 Pflegeeinrichtungen gefahren-beteiligt waren die Diakonie, DRK Schwesternschaft und ein städtisches Pflegeheim. Die Praxisanleiter*innen der Einrichtungen haben sehr praxisnah und spielerisch die Aufgaben der Pflege dargestellt -die SuS konnten sich in vielen einzelnen Stationen erproben. Diese sehr ansprechende praxisorientierte Angebot wurde von den SuS und Betrieben begeistert aufgenommen, über 50% der SuS haben sich bei den Betrieben im Nachgang gemeldet.
Ausbildungsrallye
Die Ausbildungsrallye eine Art „Schnitzeljagd“ durch Elberfelder City fand ebenfalls im März 23 statt. 80 SuS (überwiegend Realschüler) der Klasse 8-10 haben teilgenommen. Von Seiten der SuS gab es positive Feedbacks, sie konnten auf eine ganz andere Art und Weise die Berufe im Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie kennenlernen.
Pilotprojekt BK & Förderschule
Das Pilotprojekt mit der Förderschule Peter-Härtling & BK Haspel, welches im vergangenen Jahr gestartet ist, ist ein großer Erfolg. Mit unterschiedlichen Modulen, aber vor allem mit einem Patenmodell (BK SUS übernehmen die Patenschaft) werden die SuS der Peter-Härtling-Schule ein Jahr lang kontinuierlich begleitet. Die Evaluation war sehr positiv, überdurchschnittliche viel SuS haben einen Ausbildungsplatz angetreten und nur 3 SuS wurden nicht erreicht. Das Projekt wird dieses Schuljahr wiederholt, im November gab hierzu die Auftaktveranstaltung.
Digitalisierung der Anmeldeverfahren für SuS
Um die interne Organisation und gleichzeitig den Arbeitsaufwand für Lehrkräfte zu minimieren, bietet die KoKo für ihre Veranstaltungen zur Beruflichen Orientierung seit 23 ein einheitliches Online-Anmeldeverfahren an. Auf der Homepage schule-beruf.wuppertal.de wurde eine Veranstaltungsseite mit Informationen zum Event und ein ausfüllbares Formular erstellt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Arbeitsaufwandes sind keine ausgedruckten Flyer und Handzettel für Anmeldungen mehr vorgesehen.
4.Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit
Seit Anfang des Jahres führt die KoKo mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter regelmäßig Gespräche mit Vertreter*innen aus dem Bereich der offenen Jugendarbeit.
Ziel ist, die guten Angebote zur beruflichen Orientierung direkt vor Ort im Jugendzentrum oder in der mobilen Jugendhilfe zu installieren. Seit Frühjahr wird einmal im Monat eine berufliche Beratung – eine offene Sprechstunde im Stadtteiltreff Heckinghausen erprobt. Der Zulauf ist allerdings noch sehr gering
Eine weitere Idee um Jugendliche anzusprechen war gerade die unversorgten Schulabgänger in den Sommerferien zweimalmit einer Grillaktion anzusprechen. An einem belebten Treffpunkt (Wicked Wood Skaterhalle an der Nordbahntrasse) wurde gegrillt und die Berater des Jobcenters / Bundesargentur für Arbeit und die NestBildungsBar boten eine „Beratung meets BBQ“an.
5. Qualitätssicherung - Jahresgespräche an Schulen
Auch in diesem Jahr wurden die Jahresgespräche wieder durchgeführt. Sie sollen eine Möglichkeit sein, sich die spezifische Situation der Beruflichen Orientierung an den einzelnen Schulen anzusehen, positive wie negative Erfahrungen auszutauschen und Entwicklungs-ideen bzw. Unterstützungswünsche für eine gute Berufliche Orientierung zu besprechen und zu reflektieren.
Die KAoA-Thementage für Lehrkräfte der 8. und auch 9./10. Jahrgänge haben im August 23 stattgefunden.
Die Qualifizierung wurde von der KoKo und den Schulamtskoordinatorinnen angeboten und durch Workshops von Vertreter*innen der Träger, die die trägergestützte Standardelemente anbieten, ergänzt. Teilgenommen haben 60 Lehrkräfte.
6. Implementierung der Verantwortungskette
Die auf Landesebene initiierte Verantwortungskette wurde beginnend im Januar 2023 in zwei Unterarbeitsgruppen erarbeitet.
In den beiden Unterarbeitsgruppen erfolgt eine Bestandsaufnahme. Zuständigkeiten wurden definiert, Abläufe und Verantwortlichkeiten aller Akteure wurden standardisiert festgelegt.
Die Ergebnisse wurden in der Sitzung des Steuerungsgremiums im Mai 23 vorgestellt. Die Verantwortungskettenvereinbarung wurde von allen Akteuren unterschrieben. Zur Umsetzung und Evaluation wurde die AG Übergangsmanagemt gegründet. Die erste Sitzung hierzu war im September die Akteure verständigten sich über den Auftrag der AG:
- Austausch und über die praktische Umsetzung der Verantwortungskette
- Schwierigkeiten Hemmnisse identifizieren und Lösungen erarbeiten
- Schnittstellen zwischen KI und JA abstimmen und einbringen
- Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Bereich Wirtschaft
- Überprüfung und evtl. Planung von Maßnahmen
- Evaluation der Unversorgten auswerten und bewerten
Des Weiteren wurde entschieden, dass an 3 Modellschulen mit einem externen
Multiprofessionellem Team Fallbesprechungen nach dem Halbjahreszeugnis im Januar24 stattfinden.
Ziel:
- frühzeitige Hilfsangebote (JA und KI) anbieten / Fallverantwortung klar definieren Unterstützung und Reflexion der Bewertung zum weiteren Vorgehen