Start in eine berufliche Ausbildung? Oder ein Wechsel auf ein Berufskolleg? Oder doch auf eine weiterführende Schule? Viele Jugendliche der Förderschule Peter-Härtling stehen vor der Frage, wie es in einem halben Jahr für sie weitergeht. Dann, wenn ihre reguläre Schulzeit um ist. Einige kennen die Antwort auf die eingangs gestellten Fragen schon. Manche aber eben noch nicht. Sie bekommen nun besondere Unterstützung. Nämlich vom Berufskolleg Am Haspel.
Sieben Schüler*innen, die diese Entscheidung bereits hinter sich haben, werden sie ein Jahr lang als Mentor*innen begleiten. So Hanna Pawelt und Fabian Rink. Beide machen eine Ausbildung zum/zur Tischler*in und besuchen die Berufsschule im zweiten Lehrjahr. Nun fand das erste Kennenlernen an der Peter-Härtling-Schule mit über 30 Schüler*innen der neunten und zehnten Jahrgangsstufe statt. „Wir möchten die Schüler*innen ermutigen und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind mit ihrer Entscheidung. Es gibt so viele Stellen, wo sie Beratung finden“, so Fabian Rink. Abgerundet wurde der Auftakt durch eben solche Beratungsangebote durch die Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Die Bergische IHK und die Kreishandwerkerschaft stellten zudem freie Ausbildungsstellen vor.
Im Januar werden die Förderschüler*innen der Abschlussklasse dann das Berufskolleg Am Haspel besuchen. Dort werden die Mentor*innen ihnen die Schule zeigen. Auch beim Anmeldeprozess an den Berufskollegs oder bei Bewerbungen für eine Ausbildung werden sie ihnen zur Seite stehen. Und auch nach dem Abgang von der Förderschule werden sie den Kontakt halten, um sicherzugehen, dass die Jugendlichen einen guten Start an ihrer neuen Lehrstätte haben.
Ins Leben gerufen wurde das Patenprojekt von Elke Stapff, Projektleiterin der Kommunalen Koordinierung Wuppertal für den Übergang Schule-Beruf. Die ersten beiden Runden in den vergangenen zwei Schuljahren waren bereits ein voller Erfolg. Viele der Förderschüler*innen, die beim letzten Mal teilgenommen hatten, haben in der Begleitphase eine konkrete Anschlussperspektive entwickelt. Von dreizehn Teilnehmenden gingen anschließend sechs auf ein Berufskolleg, zwei bekamen einen Ausbildungsplatz. Zwei weitere absolvierten eine berufsvorbereitende Maßnahme, einer entschied sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Das hatte für so viel Aufsehen gesorgt, dass sogar das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesellschaft und Soziales die Verantwortlichen einlud, das Projekt als Best-Practice-Beispiel auf Landesebene vorzustellen.
Und auch in Wuppertal zieht das Projekt größere Kreise. Das Berufskolleg Werther Brücke ist ebenf alls an einer Kooperation interessiert und nahm erstmals an der Auftaktveranstaltung teil.