Was ist Parkour?
Parkour bezeichnet eine in Frankreich entwickelte Jugendkultur. Im Wesentlichen geht es darum, Hindernisse meist im urbanen Raum auf schnelle, effiziente und elegante Art und Weise zu überwinden. Dabei setzen die Parkourläufer keinerlei Hilfsmittel ein.
Räumliche Strukturen wie Treppen, Mauern, Rampen und ähnliches werden von den Sportlern neu interpretiert und auf unkonventionelle Art und Weise überquert. Im Vordergrund stehen dabei weder Wettbewerbe mit anderen Sportlern noch Mutproben. Durch langsames Herantasten an den eigenen sportlichen Grenzbereich sind schwerere Verletzungen oder auch Konflikte mit anderen Nutzern des öffentlichen Freiraumes selten.
Die Anlage
Lageplan
Entstanden ist eine Trainingsanlage, an der für den Sport typische Bewegungsabläufe und Techniken trainiert werden können - und das im gesicherten öffentlichen Umfeld. Die Anlage ist so angelegt, dass sie sowohl für Anfänger als auch für geübte und erfahrene Sportler attraktiv ist und lange Zeit bleibt.
Was die Sicherheit angeht, gelten für die Parkouranlage die gleichen strengen Normen wie für öffentliche Spielplätze. Es gibt Abstandsflächen und Fallschutzbereiche, um schwerere Verletzungen zu vermeiden.
Die Parkour-Objekte bestehen ausschließlich aus Beton mit Geländern und weiteren Anbauteilen aus Stahl. Sie sind so angeordnet, dass je nach eigener Kreativität und sportlicher Erfahrung immer wieder neue Herausforderungen und Bewegungsabläufe entstehen können.
Der Bodenbelag besteht zum großen Teil aus Asphalt, um den Sportlern so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu geben. Wo es nach Regeln und Normen nötig ist, wurde als Fallschutz ein gegossener Kunststoffbelag eingebaut.
Der Kunststoff-Fallschutz umgibt den inneren Bereich der Anlage. Dort stehen die höheren, größeren Geräte für die fortgeschrittenen Sportler. Für die schnellen Bewegungen und die nötige Körperkoordination des Sportes braucht es einen möglichst gleichmäßig festen Boden. Der Kunststoffbelag schafft den Spagat zwischen den Regeln und Normen auf der einen Seite und den Ansprüchen der Sportler auf der anderen Seite. Im Klartext heißt das: So weich wie nötig, so hart wie möglich.
Der Belag ist aber mehr als nur Mittel zum Zweck. Durch den gezielten Einsatz von Farbe entsteht zusätzlich ein Kontrast zum Grau der Betonelemente. Den gleichen Zweck erfüllt die künstlerische Gestaltung der 50 Meter langen Rückwand der Anlage. Dort schuf der bekannte Wuppertaler Graffiti-Künstler Martin Heuwold ein Gesamtbild, bei dem auf urbanem Hintergrund typische Bewegungen des Parkour-Sportes dargestellt werden.
Die Koordination vieler verschiedener Fachgewerke wie Parkourgeräte, Schlosserarbeiten, Elektroarbeiten, Fallschutzarbeiten und künstlerische Leistungen und deren Integration in die Gesamtplanung erforderte bei Planung und Bau der Anlage einen großen logistischen Aufwand.
Die Anlage selbst liegt direkt an der Nordbahntrasse angrenzend an das Bergische Plateau. Neben dem neuen Wohngebiet befinden sich eine große Grünanlage, ein Kinderspielplatz, ein Bolzplatz und nicht zuletzt auch die sehr beliebte Skate-Halle Wicked-Woods. Direkt auf dem Bahnsteig des ehemaligen Bahnhofes Wichlinghausen ist nun eine weitere attraktive Fläche geschaffen worden, die mehr als nur eine "Sportanlage" darstellt - vielmehr entsteht hier ein soziokultureller Treffpunkt für Jugendliche und Heranwachsende.
Videos
- Wuppertal Parkour Plateau POV - Andy Haug --> (Öffnet in einem neuen Tab)
- Vortrag beim ÖISS Kongress 2014 --> (Öffnet in einem neuen Tab)
- Größte Parkour-Anlage Deutschlands --> (Öffnet in einem neuen Tab)
- Parkourpark Wuppertal --> (Öffnet in einem neuen Tab)
- Aufwärmen, Training, Technik ... --> (Öffnet in einem neuen Tab)
Eröffnung
2014 gab es die feierliche Eröffnung mit Oberbürgermeister Peter Jung und vielen geladenen Gästen und Partnern. Damit das Ganze aber auch ein Event für die wurde, für die die Anlage bestimmt ist, fand rund um die Eröffnung ein großes Fest mit jeder Menge Sport statt.