Über das Stück:
Warten, dass das Leben beginnt
Aufführung 19. Februar 2014 11.00 Uhr
Projekttag 20. Februar 2014 9.00 - 13.00 Uhr
Ort: Haus der Jugend Barmen (Öffnet in einem neuen Tab)
Jugendstück von Anja Tuckermann ab 14 Jahren
Spieldauer: ca. 80 Minuten ohne Pause
Inhalt:
Die deutsche Wirtschaft brauchte ihre Arbeitskraft. An Integration dachte keiner. "Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen", stellte der Schweizer Schriftsteller Max Frisch sarkastisch fest. Was aber ist mit den Menschen, die zuhause geblieben sind in den türkischen Dörfern?
Eigentlich wollten sie ja nur für kurze Zeit bleiben und helfen, das deutsche Wirtschaftswunder anzukurbeln. Doch gab es immer wieder gute Gründe, die Rückkehr noch etwas zu verschieben.
Die Eltern verlassen das Dorf und ihre Kinder. Die Post aus Deutschland für die Daheimgebliebenen wird zum Höhepunkt – Nachrichten aus einer vermeintlich besseren Welt und etwas Bargeld. Die Eltern kehren nach 10 Jahren zum ersten Mal in ihre Heimat zurück. Als Urlauber. Die Entfremdung setzt sich fort. Und die Familie daheim wird immer gefräßiger und bringt das in Deutschland im Schichtdienst und durch Überstunden schwer verdiente Geld kaltschnäuzig durch.
Die Jahre gehen dahin, die Sehnsüchte bleiben. Längst ist die Familie zerrüttet. Die leiblichen Eltern sind Fremde, die Großeltern zum Elternersatz geworden. Vater hat eine deutsche Zweitfamilie. Die Rückkehr in die Türkei wird zum ernüchternden Desaster.
Projekttag:
1. Workshop mit Andreas Schmid:
"Typisch!“
Was ist typisch türkisch, was ist typisch deutsch? In diesem Theaterworkshop geht es um Klischees: Wie kommen sie zustande und in welchen Situationen lösen sie sich auf. Ein Ent-wirr-Spiel zum Thema Entfremdung, Nähe und Distanz."
2. Workshop mit Brit Sommerfeld für Mädchen:
„Raus aus dem Kaff“
In diesem Workshop soll es um eure Wünsche, Träume und Sehnsüchte gehen. Wir wollen gemeinsam einen Blick in die Zukunft werfen und Möglichkeiten der Realisierung spielerisch ausprobieren. Songtexte von Casper, Cro u.a. werden uns dabei begleiten. Um Ziele zu erreichen, müssen wir manchmal aber auch etwas dafür aufgeben und uns von liebgewonnenen Dingen verabschieden.
3. Workshop mit Claudia Kumpfe:
„Geld oder Liebe?“
Arm, aber mit der ganzen Familie leben? Heimat erleben, Zusammenhalt? Oder Trennung von den Eltern, dafür aber mehr Wohlstand? Gemeinsam wollen wir die Unterschiede im Spiel erfahren und Antworten finden auf die Fragen: Was ist Heimat? Wo sind unsere Wurzeln? Wie fühlt es sich an, zu entwurzeln? Wie, die Eltern nur noch aus Briefen und von Fotos zu kennen? Was ist uns wichtiger: Das neuesten Handy? Oder Zeit füreinander?
4. Workshop mit Detlev Leuschner für Jungen:
Heute in der Hauptrolle: Du selbst und Deine Mitschüler!
Geschichten zum Thema Heimat erfinden und spielen! Was macht Heimat aus? Wie fühlt sich Heimat an? Für mich, für meinen Freund, für meine Geschwister, für meinen Vater, für meine Mutter? Schmeckt sie, riecht sie, klingt sie? Deine, euere Erfahrungen sind gefragt.
Eintritt:
Theater 3,50 €
Theater inkl. Projekttag 6,- €
Der Projekttag kann nur in Verbindung mit dem Theaterstück gebucht werden.
Anmeldeformulare:
Karin Glowienka
Tel.: 0202/563-2094
Fax: 0202/563-8456
E-Mail: karin.glowienkastadt.wuppertalde
Veranstalter:
Fachbereich Jugend & Freizeit im
Ressort Kinder, Jugend und Familie
- Kinder und Jugendschutz
- Haus der Jugend Barmen
Fachbereich Zentrum für Integration, Bildung und
Kulturelle Vielfalt im Ressort Zuwanderung und Integration
- Fachreferat Interkulturelle Projekte
Ensemble:
Christoph Bahr | Erwin Kleinwechter | Massud Noori | Lara Christine Schmidt
David Zieglmaier | Christiane Wilke - Burghofbühne Dinslaken
www.burghofbuehne-dinslaken.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Inszenierung: Ismail Deniz
Bühne: Kay Anthony
Kostüme: Sandra Nienhaus
Musik: Ahmet Bektas
Zum 50. Jubiläum des Anwerbevertrages zwischen Deutschland und der Türkei 2011 hat Anja Tuckermann in Gesprächen mit türkischen Migranten die Biografien hinter dem Staatsabkommen recherchiert. Ihr Stück „Warten, dass das Leben beginnt“ wurde im Dezember 2011 am Tiyatro Tempo in Ankara uraufgeführt und erhielt 2012 den Kathrin-Türks-Preis.