Am Standort Bartholomäusstraße 70 der Helene-Stöcker-Schule sollen die berufsvorbereitenden Klassen 8 bis 10 der Förderschule ihr Zuhause finden. Dafür wird das 1886 errichtete denkmalgeschützte Hauptgebäude aus Backstein vollständig saniert und mit einem Erweiterungsbau versehen. Den Durchführungsbeschluss fasste der Rat der Stadt Wuppertal im September 2021.
Den 150 Jugendlichen und etwa 20 Lehrkräften der Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache werden am neuen Standort circa 2050 Quadratmeter Brutto-Grundfläche zur Verfügung stehen.
Das Hauptgebäude wurde komplett entkernt und statisch ertüchtigt. Sieben der insgesamt acht Schulklassen werden im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss des Altbaus untergebracht. Die Räume für den Lehrkörper, die Schulleitung und die sozialpädagogische Fachkraft sowie die Schülerfirma Nähen und Bügeln finden im Dachgeschoss Platz.
Der Zugang erfolgt in Zukunft über den Schulhof und den Erweiterungsbau, der zur Bartholomäusstraße hin zweigeschossig ist und sich eingeschossig in den höhergelegenen Schulhof zieht. Der Erweiterungsbau nimmt den achten Klassenraum, den Werk- und Maschinenraum, die Fahrradwerkstatt sowie die Schülerfirma Kochen auf. Für die Schülerfirma Holz entsteht eine Außenfläche. Der Schulhof erhält zudem ein Multifunktionsspielfeld, einen kleinen Garten und um Bäume herum gruppierte Sitzgelegenheiten.
Der Altbau wurde energetisch ertüchtigt, der Erweiterungsbau wird in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet. Die Beheizung erfolgt umweltfreundlich über eine Luft-Wärmepumpe. Leider verlief die Suche nach einem Platz für eine Photovoltaikanlage, die mit dem Denkmalschutz vereinbar ist und sich wirtschaftlich rechnet, ergebnislos.
Der Rat hat im Dezember 2023 die Gesamtkosten der Baumaßnahme in Höhe von 11,48 Millionen Euro genehmigt. Sie sollen zum Großteil über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz finanziert werden. „Für den Stadtteil Wichlinghausen“, so Anke Heinemann, zuständige Mitarbeiterin im Objektmanagement des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW), „bedeutet diese Investition eine erhebliche Aufwertung und Belebung. Und der Schule wird damit eine langfristige Perspektive in modernisierten und ertüchtigten Räumen geboten.“
Der Standort Bartholomäusstraße verfügt zudem über eine Bushaltestelle direkt vor der Tür und liegt nur wenige Gehminuten vom Standort Lentzestraße der Helene-Stöcker-Schule entfernt, an dem künftig die Klassen 1 bis 7 untergebracht werden sollen. Der dritte, deutlich weiter entfernt liegende Standort Eichenstraße soll nach dem Auszug der Förderschule aufgelöst werden, damit dort dann eine neue Grundschule entstehen kann.