Denn Engels war nicht nur Textilunternehmer, Philosoph, Kommunist, Journalist und Lebemann – er war auch Wuppertaler, geboren am 28. November 1820 in Barmen. Zu Engels 200. Geburtstag widmet ihm seine Geburtsstadt ein großes Veranstaltungsjahr.
„In mehr als 120 Veranstaltungen plus einer Veranstaltungsreihe unserer Bergischen Volkshochschule und einer großen Sonderausstellung befassen wir uns mit dem Menschen Friedrich Engels“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke vor den mit über 700 Gästen voll besetzten Rängen des Opernhauses. „Wir thematisieren die Umbrüche seiner Epoche. Zeichnen nach, wie er seine Analyse der politischen Ökonomie und seine gesellschaftliche Utopie entwickelte. Engels ist Teil unserer Stadtgeschichte. Er prägte unsere Stadt und sie prägte ihn."
„Neben seinem politischen und wissenschaftlichen Engagement war Engels ein großer Freund von Kunst und Kultur. Er komponierte, dichtete, zeichnete und schrieb kleine Theaterstücke. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass das Engelsjahr 2020 mit einem feierlichen Auftakt in der Oper Wuppertal beginnt und über die kommenden Monate eine Vielzahl an künstlerischen Beiträgen unterschiedlicher Disziplinen bereithält. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat diese kulturellen Programmpunkte gerne unterstützt“, sagte Isabel Pfeiffer-Poensgen, Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen.
Eindrucksvolle Outdoor-Lichtkunstshow
Noch bevor das Programm von Schauspiel, Oper und Sinfonieorchester Wuppertal losging, begeisterte der Wuppertaler Künstler Gregor Eisenmann die Besucher mit seiner eindrucksvollen Outdoor-Lichtkunstshow. Mithilfe von fünf Großformat-Projektoren, 1800 LEDs und 60 Scheinwerfern wurde Engels großflächig und in Endlosschleife in verschiedenen Epochen auf die Fassade des Opernhauses projiziert. Auch der Engelsgarten wurde illuminiert – mit rot angestrahlten Bäumen und LED-Buchstaben, die den Namen Engels formten. Möglich wurde die gesamte Lichtinstallation dank der Unterstützung durch die Wuppertaler Stadtwerke.
Auch die "Roten Socken" sorgten mit ihrer Tanz-Performance vor dem Opernhaus für Aufmerksamkeit.
Die Fernsehmoderatorin und gebürtige Wuppertalerin Bettina Tietjen führte charmant und mit einer Portion Witz durch den Abend. Auf der Bühne des Opernhauses wurde vom Ensemble der Wuppertaler Bühnen und dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der musikalischen Leitung von Johannes Pell ein Programm aus historischen Ereignissen, Texten, Liedern und Opernszenen rund um die Welt von Friedrich Engels und die politischen und sozialen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt. Unter anderem waren die Revolutionsszene aus der Oper „Regina“ von Albert Lortzing, ein Briefwechsel zwischen Friedrich Engels und Karl Marx, „Das Lied vom Klassenfeind“ von Bertolt Brecht aus der Deutschen Sinfonie von Hanns Eisler, ein Arbeiterlieder-Medley und zum Schluss die „Internationale“ Bestandteil des Programms. Zu den Höhepunkten zählte der Auftritt eines Projektchors mit Laiensängerinnen und -sängern aus dem gesamten gesellschaftlichen Spektrums Wuppertals.
Über 120 Veranstaltungen bis Februar 2021
Nach dem Startschuss ins Engels-Jahr 2020 geht es jetzt richtig los: Von Ausstellungen und Aktionskunst über Theater und Musik bis hin zu Kongressen und Stadtführungen – die Bandbreite der über 120 Veranstaltungen bis zum 20. Februar 2021 ist riesig. Das Engels2020-Programm ist so vielseitig wie Friedrich Engels selbst.
Zu den Höhepunkten des Veranstaltungsjahres gehören die Sonderausstellung „Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa“ des Historischen Zentrums Wuppertal (29. März bis 20. September 2020 in der Kunsthalle Barmen, Geschwister-Scholl-Platz 4-6) sowie nach umfangreicher Sanierung die Wiedereröffnung des Engels-Hauses zum 200. Geburtstag am 28. November.
Neben den Wuppertaler Bühnen, der Bergischen Universität Wuppertal, dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie zählen ebenso Wuppertals lebendige freie Kulturszene und viele andere zu den Engels2020-Akteuren.
Das Engels-Jahr 2020 steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Förderer sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landschaftsverband Rheinland, die Stadtsparkasse Wuppertal, die Dr. Werner Jackstädt-Stiftung sowie die Wuppertaler Stadtwerke.