Das übergeordnete Ziel aller Maßnahmen und Planungen ist eine möglichst schnelle und effiziente Umsetzung der Digitalisierung der Verwaltung, um sowohl die internen Prozesse als auch die Services für die Bürger*innen optimal aufzustellen.
Orientierung am Menschen
Bei den Digitalisierungsbestrebungen der Stadt Wuppertal stehen stets die Menschen im Fokus. Die Veränderungen, mit denen sich die Menschen im Zuge der Digitalisierung konfrontiert sehen, gehen weit über die Einführung technischer Neuerungen hinaus. Sie stellen vielmehr eine bedeutende Veränderung von Arbeitsabläufen und Nutzer*innenerlebnissen dar.
Die betroffenen Personengruppen, also die Bürger*innen sowie die Mitarbeiter*innen bei der Stadt Wuppertal, müssen die Profiteure der Digitalisierung sein. Digitalisierung ist nämlich nicht als Selbstzweck anzusehen, sondern hat das definierte Ziel die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, indem Prozesse vereinfacht, beschleunigt und anwendungsorientierter werden. Transparente und frühzeitige Informationen sowie die Möglichkeit, Prozesse aktiv mitzugestalten, spielen hierfür eine entscheidende Rolle. Entwicklungen erfolgen daher partizipativ unter frühzeitiger Einbeziehung aller Prozessbeteiligten, um größtmögliche Akzeptanz zu erzeugen.
Ziele
- der Mensch im Fokus aller Digitalisierungsbestrebungen
- Vertrauen schaffen durch transparente Information über Veränderungen
- Akzeptanz stärken durch aktive Partizipation aller Beteiligten
Nachhaltigkeit
Die öffentliche Verwaltung hat eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft und ist sich dieser Verantwortung bewusst. Der ressourcenbewusste Ausbau der Infrastruktur, um mit digitalen Lösungen nachhaltig effiziente und ressourcenschonende Prozesse zu etablieren, rückt deshalb immer stärker in den Fokus des Verwaltungshandelns.
Nachhaltigkeit in politischen Entscheidungen und im alltäglichen Handeln bedeutet, Verantwortung zu übernehmen für den Erhalt der ökologischen, ökonomischen und sozialen Lebensgrundlagen und damit die Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten auch für zukünftige Generationen zu erhalten.
Der Betrieb von immer leistungsfähigerer Technik, aber auch die Beschaffung von immer mehr Hardware mit zunehmend kürzer werdenden Lebenszyklen müssen auch vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit bewertet werden. Beschaffungsprozesse müssen ebenso überprüft und angepasst werden wie auch die Entsorgung oder die Weiterverwendung von Systemen.
Die Digitalisierung selbst muss als Motor für Innovation und Nachhaltigkeit verstanden werden – Videokonferenzen helfen, Belastungen durch Reisen zu reduzieren und elektronische Akten oder Serviceportale führen heute schon zu erheblichen Einsparungen an Druckerzeugnissen.
Ziele
- ressourcenbewusster Ausbau der Infrastruktur bereits ab Planung
und Beschaffung - Reduzierung von Ressourcenbedarfen durch smarte
Verwaltungslösungen
Transparenz
Die Bereitstellung von offenen Daten ist heute nicht mehr nur ein freiwilliger Service von Kommunen, sondern seit der Änderung des eGovG im Mai 2017 auch gesetzlich verankert. Die Stadt Wuppertal betreibt bereits seit August 2016 eine Open-Data-Plattform, welche im Juli 2018 modernisiert wurde und unter https://www.offenedaten-wuppertal.de (Öffnet in einem neuen Tab) erreichbar ist. Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung eine Dienstanweisung Open Data erlassen, um das Thema nachhaltig in der Verwaltung zu verankern. Die Bereitstellung von Daten ergibt sich auch aus dem Informationsfreiheitsgesetz Nordrhein-Westfalen (IFG NRW), da Daten auch eine Information sind.
Die Stadtverwaltung unterstützt aktiv die ortsansässige Community im Themengebiet und befindet sich in einem kontinuierlichen Austausch mit den regionalen und überregionalen Akteuren. Veränderungen sind immer auch von Unsicherheiten und Unbehagen begleitet. Insbesondere das transparente Vorgehen ist dabei ein wesentlicher Faktor für die Förderung und Stärkung von Vertrauen.
Die Stadt Wuppertal weitet ihr Angebot an offenen Daten kontinuierlich weiter aus und plant die Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft insbesondere vor dem Hintergrund der neuen gebündelten Zuständigkeit von Verwaltungsdigitalisierung und Smart City deutlich zu intensivieren.
Ziele
- Ausbau Open-Data-Angebot auf dem Portal um 10 % pro Jahr
- Ausbau Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft und der Open-Data-Community
Kennzahlen
Anzahl der Datensätze im Open-Data-Portal für 2022 bis 2026:
262 I 288 I 317 I 349 I 384
Stärkung des IT-Dienstleisters
Eine besondere Bedeutung für die Digitalisierung der Verwaltung und künftig auch für das Smart-City-Projekt hat die Leistungsfähigkeit des Amtes für Informationstechnik und Digitalisierung. Das Amt hat in den letzten Jahren seine Kompetenzen und Ressourcen in den Bereichen Projekt- und Prozessmanagement und Beratung ausgebaut sowie sein Spektrum von einem Dienstleister für den IT-Betrieb zu einem ganzheitlichen, proaktiven Servicedienstleister erweitert.
Innovation
Eines der Ziele aus digiTal 2023 war die Einrichtung eines Innovationslabors, was auch bereits umgesetzt werden konnte. Das Innovationslabor hat unter anderem die Aufgabe sich mit der Sondierung von Einsatzmöglichkeiten neuer und innovativer Technologien, der Evaluierung von Einsatzmöglichkeiten von Lösungen anderer Branchen und Bereiche für die Stadt sowie der Entwicklung von Prototypenneuer Lösungen zu befassen.
Angestrebt wird hierbei, marktreife Technologien innerhalb von zwei Jahren bei der Stadtverwaltung Wuppertal zu pilotieren. Ein wesentlicher Faktor besteht dann darin, auf der einen Seite auf Funktionierendem aufzubauen und auf der anderen Seite gleichzeitig die passenden Innovationen zu adaptieren, so dass die Arbeitsorganisation in der Verwaltung verbessert wird.
Innovationen sind dabei kein Selbstzweck, sondern müssen einen Mehrwert für die Mitarbeiter*innen und Bürger*innen der Stadt Wuppertal bieten und insbesondere die zeitliche Kluft zwischen dem Einsatz neuer Lösungen in der Privatwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung schließen.
Dabei nimmt Wuppertal zunehmend in überregionalen Gremien und Innovationsprojekten die Vertretung kommunaler Interessen wahr, um direkt bei der Entwicklung von Lösungsansätzen die kommunale Nutzungsmöglichkeit sicher zu stellen. Das Engagement der Stadt Wuppertal in Forschungs- und Pilotprojekten hat sich als außerordentlich gewinnbringend erwiesen und soll fortgesetzt werden.
Ziele
- Engagement in Forschungs- und Pilotprojekten zur Vertretung kommunaler Interessen
Kennzahlen
Anzahl der realisierten Prototypen für 2022 bis 2026 (pro Jahr):
2 I 2 I 2 I 2 I 2
Kooperation
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist eine sehr herausfordernde und umfangreiche Aufgabe. Dabei ist ein zentrales Element die Kooperation zwischen den unterschiedlichen Leistungseinheiten der Stadtverwaltung, den föderalen Institutionen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, den Bürgerinnen und Bürgern und der Forschung. Nur durch die gemeinsame und arbeitsteilige Entwicklung ist eine Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland möglich. Durch die Kooperation werden Parallelentwicklungen vermieden und vorhandene Ressourcen effektiv genutzt.
Die letzten Jahre haben sehr deutlich gezeigt, dass der Wille zur Kooperation allein nicht ausreicht, sondern der Erfolg erheblich davon abhängt, sich zu vernetzen, sich in stadtinternen und -externen Gremien und Projekten zu engagieren und aktiv offen und transparent zu kommunizieren. Die aktuelle Organisation der Digitalisierung der deutschen Verwaltung ist sehr kleinteilig und komplex – es erfordert erheblichen Aufwand und Einsatz, sich einen Überblick zu verschaffen und die richtigen Informationen aus der Menge herauszufiltern.
Das Amt für Informationstechnik und Digitalisierung ist mittlerweile bundesweit in großem Maße vernetzt. Es hat Workshops zum Informations- und Leistungsaustausch mit weit mehr als 150 anderen Behörden durchgeführt, engagiert sich im KDN, der KGST, dem Städtetag und der FITKO. Es findet ein enger Austausch zu zahlreichen Ministerien in NRW, aber auch mit anderen Bundesländern und auf Bundesebene statt. In Förderprojekten wurden Kooperationen mit Universitäten, Fraunhofer Instituten und Wirtschaftsunternehmen angestrebt und Referent*innen des Amtes engagieren sich auf Fachkongressen deutschlandweit.
Gerade die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in Wuppertal, den in der Digitalisierung aktiven Interessensgruppen vor Ort und ganz besonders mit der Bergischen Universität und im Konzernverbund ist in den letzten Jahren intensiviert und ausgebaut worden. So betreut das Amt für Informationstechnik und Digitalisierung mittlerweile Bachelor- und Masterarbeiten und bewirbt sich gemeinsam mit der Bergischen Universität bei Wettbewerben und auf Förderprojekte.
Kooperation ist ein tragender Erfolgsfaktor für die Digitalisierung der Verwaltung und hat im Ergebnis auch dazu geführt, dass bereits zahlreiche Lösungen anderer Kommunen und Länder in Wuppertal erfolgreich eingeführt werden konnten. So nimmt Wuppertal schon heute eine Vorreiterrolle in Bezug auf kommunale Digitalisierung ein.
Ziele
- Kooperationen innerhalb des Konzerns, den lokalen Interessensgruppen, mit Akteuren aus der Wissenschaft und der Wirtschaft pflegen und weiter ausbauen, um vorhandenes Wissen und Lösungen für Wuppertal zu nutzen
Standardisierung
Das Fundament der Digitalisierung ist die Standardisierung und Automatisierung von Prozessen. Daher ist eine zentrale Voraussetzung für die Digitalisierung dieser Prozesse die Verwendung nationaler und ggf. auch internationaler Standards. Darüber hinaus sind für den Betrieb der immer komplexer werdenden Infrastrukturen Standards von essentieller Bedeutung.
Die Auswahl von Lösungen (Hardware / Software) orientiert sich an marktüblichen und etablierten Standards. Empfehlungen zu Schnittstellen und Standards des IT-Planungsrates (Bund), des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und des IT-Kooperationsrates (NRW) sind bei der Einführung neuer Verfahren zu berücksichtigen. Auch die Serviceprozesse der IT richten sich an den etablierten und anerkannten Standards wie ITIL aus.
Ziele
- auf etablierte Standards in Systemen und Prozessen setzen, um den Austausch von Wissen und fertigen Produkten möglichst einfach zu gestalten