Neben den Bestrebungen der Modellprojekte arbeitet die Stadt Wuppertal an der Entwicklung entsprechender neuer Services und der Pilotierung von Lösungen sowohl des Landes NRW als auch anderer Bundesländer aktiv mit. Dies erfolgt in engem Austausch zwischen dem Amt für Informationstechnik und Digitalisierung, diverser Landesministerien wie dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI), dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS), dem deutschen Städtetag, der Föderalen IT-Kooperation (FITKO), dem Dachverband kommunaler IT-Dienstleister (KDN) sowie einer Vielzahl anderer Kommunen.
Aktuell arbeitet das Amt für Informationstechnik und Digitalisierung an folgenden Pilotprojekten aktiv mit: „WohnWeb“ (Fachverfahren der NRW.Bank für die Eigentumsförderung), Wohngeld (Antragsprozess Wohngeld), Bildung und Teilhabe (BuT: Antragsprozesse aus Sicht der verschiedenen Rechtskreise), Hilfe zum Lebensunterhalt (HzL: Antragsprozess), Unterhaltsvorschussgesetz (UVG: Antragsprozess), Arbeitslosengeld II (ALG II: Online- Antragsstellung), WBS (Wohnberechtigungsschein), Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung, Leistungen nach dem AsylbLG, Bauportal.NRW (elektronische Einreichung von Bauanträgen), Geringverdiener-Pass, ermäßigtes Nahverkehrsticket sowie Gewerbesteuer.
Dabei besteht das Ziel darin, den optimalen digitalen Prozess zu entwickeln und in Wuppertal zu pilotieren anstatt nur den papierbasierten Antrag digital abzubilden. Durch die föderale Kooperation mit Ministerien und weiteren Akteuren wird das Interesse verfolgt, die Antragsprozesse zu optimieren, zu verschlanken und im Anschluss digital bereitzustellen. Zur optimalen Entfaltung aller Mehrwerte ist es von erheblicher Bedeutung, auch flankierende Prozesse zu betrachten und diese miteinander zu verknüpfen. Hierbei sollte immer der gesamte Prozess betrachtet werden, d. h. von der Antragsstellung durch die Bürger*innen über den vollständigen Bearbeitungszyklus innerhalb der Verwaltung bis hin zur Erstellung von Bescheiden oder Dienstleistungen.
Die Stadtverwaltung Wuppertal wird aufgrund des Umfangs und der Komplexität alleine nie die Kapazitäten und Ressourcen haben, um alle Leistungen selbst zu entwickeln. Daher ist insbesondere der kooperative föderale Austausch für eine ganzheitliche Entwicklung der Digitalisierung wichtig und der Grund dafür, warum Wuppertal sich hier in hohem Maße engagiert. So hat die Stadtverwaltung Wuppertal als erste Kommune in NRW die Anträge für Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) pilotiert sowie den Antrag auf Arbeitslosengeld II (ALG II) aus Hessen portiert und für das Jobcenter Wuppertal zum Einsatz gebracht. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die digitalen Angebote unmittelbar nach Produktivstart auch aktiv in Anspruch genommen werden.