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Ressort Umweltschutz

Vom Hinterhof zur Lebensader Wupper

Der "Stadtfluss“ Wupper mit ca. 16 km liegt zwischen Heckinghausen (A1-Brücke) und Sonnborn (Rutenbeck). Er soll im Rahmen des Schlüsselprojektes "Perspektivwechsel Wupper" bis 2025 ökologisch und lebenswert umgestaltet werden. Dabei hat die Wupper eine sehr wechselvolle Geschichte.

Die Wupper entspringt als Wipper bei Marienheide und mündet nach 115 Kilometern Fließstrecke bei Leverkusen in den Rhein. Sie überwindet dabei rd. 400 Höhenmeter. Die reichhaltigen Niederschläge von bis zu 1.200 mm im Jahr führen im Einzugsgebiet von 814 km² zu erheblichen Wassermengen. Der Pegel in Opladen weist daher eine Mittelwassermenge von rd. 15 m³/s nach. Nach 50 km Fließstrecke erreicht die Wupper im Ortsteil Beyenburg die Stadt, die ihren Namen trägt. Über ein Drittel der rd. 900.000 Menschen im Einzugsgebiet der Wupper wohnen hier. Diese Tatsache hat in den vergangenen 200 Jahren einen großen Einfluss auf die Gestalt der Wupper im Stadtgebiet gehabt.

Zitatv. Philipp Scheidemann (Jungfernrede vor dem Dt. Reichstag am 8.11.1904)

„ … Die Wupper ist tatsächlich so schwarz, daß, wenn Sie einen Nationalliberalen darin untertauchen, Sie ihn als Zentrumsmann wieder heraus ziehen können.“

Von der Vergangenheit ...

Je näher der Fluss der Stadt kommt, um so näher rücken die Ufermauern heran. Sie sollen die Stadt vor Hochwasser schützen. Zusätzlich wurden „Bermen“ angelegt, die auch bei Mittel- und Niedrigwasser eine geradlinige Führung des Wassers erzwingen und keine lebensfreundliche Umgebung für Pflanzen, Tiere und den Menschen darstellen. Zwischen Oberbarmen und Sonnborn können sich täglich 70.000 Fahrgäste der Schwebebahn den 10 km langen Abschnitt anschauen. Die Ufermauern tragen die Fernwärmeleitungen. Hinter den Mauern finden sich Hinterhöfe, manchmal bilden Hauswände die Uferbegrenzung.

Bis vor kurzem hat die Stadt dem Fluss ihren Rücken zugewendet. Dafür gibt es historisch gute Gründe: über 100 Jahre lang war die Wupper so verschmutzt, dass in ihr keine Fische leben konnten. Die Wupper war nicht nur bunt bis schwarz gefärbt, sie stank und war in früheren Zeiten auch Träger von Krankheitserregern, die zu schrecklichen Epidemien führten(Thypus 1886 und Cholera 1949/50, 1859, 1866/67).

19 Seitenbäche, zahlreiche Einleitungen aus dem städtischen Regennetz und unzählige private Rohre münden in diesen Abschnitt. Sie führten bei Regen Schadstoffe mit sich und trugen zum raschen Anschwellen der Wupper bei. In der Vergangenheit bedrohte Hochwasser immer wieder die angrenzenden Gebäude und Stadtteile.

... in die Zukunft!

Dies alles ist fast Vergangenheit: Die Wärmebelastung durch die Kraftwerke ist zurückgegangen und die Wasserqualität hat sich inzwischen durch große Anstrengungen wieder so gebessert, dass wieder zahlreiche Fischarten im Bereich des Stadtflusses gezählt werden. Auch der Lachs und die Meerforelle sind zurückgekehrt. Ein differenziertes Talsperrenmanagement und die Dynamisierung des Wupperufers durch bauliche Maßnahmen wo immer dies von den Platzverhältnissen her möglich ist, sollen die Fließ- und Geschiebedynamik erhöhen und eine vielfältige Sohl- und Uferstruktur wieder herstellen.

Herr Dr. Florian Roth
Sachbearbeiter
Frau Heike Obenlüneschloß
techn. Sachbearbeiter/in

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Reinhard Gierse, Stadt Wuppertal

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