... in Nordrhein-Westfalen
Jeder fünfte Bundesdeutsche lebt und arbeitet in NRW. Neben dieser Bevölkerungsdichte besticht NRW durch seinen beeindruckenden Wechsel der Landschaft vom ebenen Münsterland, dem Niederrhein und den Mittelgebirgslandschaften Ostwestfalens, der Eifel, des Sauer- und Siegerlandes und des BERGISCHEN LANDes. Dies wird ergänzt durch eine einzigartige Industriekultur und mit ihren Zeugnissen mehrfachen Strukturwandels, der aus der ehemaligen Montanregion eine Kultur- und Dienstleistungsregion mit grüner Lunge und touristisch sehr reizvollen Angeboten werden ließ. Das Bergische Land verfügt dabei im Regionenvergleich über die historisch ältesten Zeugnisse dieser Entwicklungen.
Euregioland NRW ist seit langem beliebter Urlaubs-Gastgeber für die Nachbarn Holland, Belgien und Luxemburg. Für die angrenzenden Bundesländer sind die Nordrhein-Westfalen wechselweise Gäste und Gastgeber.
... in Wuppertal
Dieses bunte Bild NRW bildet Wuppertal auf kommunaler Ebene mit seiner durch eine vorindustrielle Bewirtschaftung geprägten, in eine vielfältige Mittelgebirgslandschaft eingebetteten, mit anspruchsvollem Relief und schnellen Wechseln der Landschaftsbilder und Schutzgebieten der höchsten Schutzkategorie, beispielhaft ab:
Die aus industrieller Vornutzung entstandene bergische Landschaft ist charakterisiert durch das enge Nebeneinander tief eingeschnittener Siefen, benachbartem Grünland, wenigen Ackerflächen, Hecken und Wäldern. Der kleinteilige Wechsel dieser Strukturen findet in einer stark bewegten Landschaft statt. Andererseits bietet die reichhaltige Ausstattung dieser Landschaft mit ihren kleinteiligen Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebieten, noch dazu in einer Großstadt, gleich drei Alleinstellungsmerkmale und damit besondere Anreize für die Erholung und die Entwicklung neuer Strategien:
1. Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH)
Vor über 500 Jahren begann die Industrialisierung in dem heute als Flora-Fauna-Habitat-(FFH-) Gebiet geschützten Gelpe-und Saalbachtal. Neben der Landwirtschaft wurden dort spätestens seit Ende des 15. Jahrhunderts aufgrund der hohen Reliefenergie und Wassermengen Schleifkotten und Hammerwerke betrieben; der letzte wurde 1973 "still"-gelegt und Ruhe trat ins Tal! Seit rund 150 Jahren wird die Gelpe für die Naherholung der städtischen Bevölkerung genutzt und bietet dafür aufgrund ihrer Infrastruktur mit vielfältigen Wegen, Gastronomie und weiteren Einrichtungen beste Voraussetzungen.
Maßnahmenkonzept (MAKO) für das FFH-Gebiet „Gelpe und Saalbach“
Das Flora-Fauna-Habitat (FFH) Gebiet „Gelpe und Saalbach“ liegt in Wuppertal und Remscheid und ist weitestgehend deckungsgleich mit dem Naturschutzgebiet Gelpe- und Saalbachtal. Die Ausweisung der FFH-Gebiete wurde zwischen den EU-Mitgliedstaaten vereinbart. Die FFH-Gebiete tragen dazu bei, einen oder mehrere natürliche Lebensraumtypen oder eine oder mehrere Tier-oder Pflanzenarten, die in der FFH-Richtlinie aufgeführt werden in einem günstigen Erhaltungszustand zu bewahren oder einen solchen Zustand wiederherzustellen. Außerdem sollen die FFH-Gebiete auch zur biologischen Vielfalt beitragen.
Für das FFH-Gebiet Gelpe und Saalbach wurde, wegen des größeren Flächenanteils, federführend die Stadt Wuppertal aufgefordert ein Maßnahmenkonzept (MAKO) zu erstellen, um den Erhaltungszustand auch weiterhin zu sichern.
Im Januar 2020 hat hierzu der erste Runde Tisch stattgefunden. Hierbei erfolgte die Eigentümer- und Verbändeinformation über die Ziele des geplanten Maßnahmenkonzeptes, den rechtlichen Rahmen und den Planungsablauf.
Zur Vorstellung des nun vorliegenden Entwurfes des MAKO Gelpe und Saalbach müsste eigentlich wieder zu einem Runden Tisch eingeladen werden. Da die Pandemie unseren Alltag immer noch fest im Griff hat, hat sich die untere Naturschutzbehörde Wuppertal in Abstimmung mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) und der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Remscheid dazu entschieden, die Beteiligung online durchzuführen.
Der von der Biologischen Station Mittlere Wupper erstellte Entwurf des Maßnahmenkonzeptes für das FFH-Gebiet Gelpe und Saalbach kann nachfolgend unter Unterlagen zum MAKO eingesehen werden.
Ihre Fragen, Anregungen und Bedenken dazu können Sie dann gerne telefonisch, per E-Mail oder per Brief an die unten genannten Adressdaten vortragen.
Grundstückseigentümer, Verbandsvertreter und alle die, die beim ersten runden Tisch anwesend waren, erhalten eine Verlinkung zu dieser Seite mit dem nachfolgende unter Unterlagen zum MAKO eingestellten Maßnahmenkonzeptentwurf zugemailt.
Um sicherzustellen, dass alle Grundstückseigentümer oder sonstige Betroffene erreicht werden, wird eine Verlinkung auf diese Seite auch öffentlich im Stadtboten bekannt gemacht.
Im FFH-Gebiet Wupper östlich Wuppertal ist im Bereich des Wupperosthanges dagegen der historische Zustand weitestgehend erhalten geblieben, während in dem anderen Bereich dieses FFH-Gebietes, im Marscheider Bachtal, auch mehrere Hammerwerke die Wasserkraft nutzten.
Die dazu nachfolgenden Unterlagen bleiben bis zum 06.02.2022 hier eingestellt.
2. Naturschutzgebiete (NSG)
Neben den NSG, die auch als FFH-Gebiete ausgewiesen sind, gibt es noch weitere 17, die in vier Landschaftsplänen als NSG mit unterschiedlichen Größen festgesetzt sind. Damit sind acht Prozent des Stadtgebietes als NSG ausgewiesen, so dass Wuppertal das landesweite Ziel von 10 % fast erreicht hat.
3. Landschaftsschutzgebiete (LSG)
Darüber hinaus gibt es zahl- und umfangreiche LSG, die sich zum Teil als Puffer um die NSG legen oder den Übergang vom Siedlungsrand in die Landschaft bilden.
Ziele für Wuppertal
Es ist ein Ziel der Unteren Naturschutzbehörde, besonders die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger über die Schutzgebiete zu informieren, deren Nutzung zum Zweck der Erholung sicher zu stellen und sie weiter zu entwickeln. Dies geschieht im Dialog mit den professionellen Landnutzern (Land- und Forstwirtschaft) auf der einen und den ehrenamtlichen Naturschützern auf der anderen Seite.
Ein weiteres Ziel besteht darin, die Attraktivität Wuppertals zu steigern, die Stadtflucht umzukehren, neue Einwohner und Gäste für unsere Bergische Stadt zu interessieren.