Geschichte
Die Altablagerung ist entstanden, als ein in den 30er und 40er Jahren ursprünglich für den Straßenneubau künstlich angelegter Geländeeinschnitt ab Mitte der 50er Jahre bis ca. 1970 auf einer Fläche von ca. 6.800m² verfüllt worden ist. Bei den Ablagerungen mit einer Kubatur von ca. 40.000m³ handelt es sich überwiegend um Bauschutt, Hausmüll und ähnliche Abfälle, sowie Schlammfanggut und Rückstände aus Ölabscheidern. Der Deponiekörper verfügt weder über eine Basisabdichtung noch über eine Oberflächenabdichtung.
Untersuchung der „Kippe Giebel“
Erste Untersuchungen auf dem städtischen Grundstück „Kippe Giebel“ erfolgten Ende der 80erJahre und zeigten deutlich erhöhte Gehalte an Schwermetallen, Ammonium, Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW), polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Kunststoff-Weichmachern (Phthalaten). Eine Gefährdung über den Wirkungspfad Boden-Mensch konnte mit diesen Untersuchungen ausgeschlossen werden. Für den Wirkungspfad Boden-Grundwasser bestand jedoch Handlungsbedarf. Im Rahmen einer Sanierungsuntersuchung wurde in 2002 die Grundwassergefährdung durch schadstoffhaltiges Deponiesickerwasser bestätigt.
Als Sanierungsmaßnahme für den Schutz des Grundwassers wurde die Sicherung der Altlast durch eine Oberflächenabdichtung festgelegt, um ein weiteres Eindringen von Niederschlagswasser zu verhindern.
Überlegungen zur in Situ-Aerobisierung der Ablagerung konnten insbesondere aufgrund der geringen Luftdurchlässigkeit der abgelagerten Schlämme nicht zielführend weiter verfolgt werden.
Eine direkte Gefährdung für die menschliche Gesundheit besteht nicht, da das Grundwasser in diesem Bereich nicht als Trinkwasser genutzt wird und kein Direktkontakt mit kontaminiertem Boden gegeben ist.
Arbeitsschritte
Der Auftrag für die Durchführung der Sanierungsmaßnahme wurde im August 2012 im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben. Mitte September 2012 wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Folgende Arbeitsschritte wurden ausgeführt:
- Profilierung der Fläche und Nachverdichtung der Erdplanums;
- Herstellen eines passiven Entgasungssystems;
- Herstellen eines Entwässerungssystems incl. Staukanal;
- Aufbringen von Kunststoff-Dichtungsbahnen (KDB) im Böschungsbereich;
- Rekultivierung, Verbau mit Faschinen und Begrünung der Böschungen;
- Aufbringen von Asphaltschichten im Plateaubereich.
Oberflächenabdichtung
In einem ersten Schritt erfolgte die Rodung des Pflanzenbewuchses sowie die Einrichtung der Baustelle. Die sich nun anschließenden Abdichtungsarbeiten teilten sich in 2 Teilabschnitte auf. Im zur Straße "Deutscher Ring" gelegenen Böschungsbereich fand eine Abdichtung mit Kunststoff-Dichtungsbahnen (KDB) statt. Die Fläche wird zunächst auf ein Gefälle von 1:2,5 abgeflacht, profiliert und verdichtet. Bei den Arbeiten anfallender Bodenaushub wurde separiert und entsprechend der Zusammensetzung fachgerecht entsorgt.
Auf einer geotextilen Schutzschicht wurde anschließend die Kunststoff-Dichtungsbahn (KDB) aufgebracht und wasserdicht verschweißt. Für den kontrollierten Wasserabgang wurde auf der KDB eine Drainagematte verlegt. Anschließend erfolgte eine Andeckung mit Rekultivierungsboden in einer durchschnittlichen Dicke von 1 m. Zum Schutz vor Erosion wurde der Rekultivierungsboden abschließend mit Faschinen gesichert.
Durch die Abbauprozesse innerhalb des Deponiekörpers werden auch nach dem Abschluss der Sanierungsmaßnahme über einen ungewissen Zeitraum noch Deponiegase (v.a. Methan und Schwefelwasserstoff) gebildet.
Die Deponiegase werden über eine passive Entgasungseinrichtung und ein Gas-Oxidations-Fenster abgeführt Da es sich um vergleichsweise geringe Gaskonzentrationen handelt und durch das Bebauungsverbot weiterhin eine kontinuierliche Vermischung mit Frischluft gewährleistet ist, bestehen keine Gefahren für zukünftige Nutzer der Fläche. Die Abdichtung bewirkt eine allmähliche Austrocknung der abgelagerten Stoffe, so dass mittelfristig die Gasbildung abnehmen wird.
Deponiegas
Durch die Abbauprozesse innerhalb des Deponiekörpers werden auch nach dem Abschluss der Sanierungsmaßnahme für einen gewissen Zeitraum noch Deponiegase (v.a. Methan und Schwefelwasserstoff) gebildet.
Die Deponiegase werden über eine passive Entgasungseinrichtung und ein Gas-Oxidations-Fenster abgeführt Da es sich um vergleichsweise geringe Gaskonzentrationen handelt und weiterhin eine kontinuierliche Vermischung mit Frischluft gewährleistet ist, bestehen keine Gefahren für zukünftige Nutzer der Fläche. Die Gaskonzentrationen werden mit einem regelmäßigen Monitoring gemessen und dokumentiert.
Die Abdichtung bewirkt eine allmähliche Austrocknung der abgelagerten Stoffe, so dass mittelfristig die Gasbildung abklingen wird.
Arbeitsschutz
Die Arbeiten erfolgten nach einem Arbeits- und Sicherheitsplan unter Berücksichtigung der berufsgenossenschaftlichen Regeln "Arbeiten in kontaminierten Bereichen" (BGR 128). Im Rahmen des Schutzkonzeptes erfolgte eine Einteilung der Baustelle in Schwarz-Weiß-Bereiche nach Arbeitsstättenverordnung, sowie die Beaufsichtigung durch einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator(SiGeKo).
Zukünftige Flächennutzung
Mit der Fertigstellung der Asphaltoberfläche wurden die Arbeiten im April 2013 erfolgreich beendet. Eine weitere Altablagerung Wuppertals ist nun langfristig gegenüber einem Einsickern von Niederschlagswasser gesichert.
Die asphaltierte Fläche kann für gewerbliche Zwecke (z.B. als Parkplatz-, Lager- oder Stellfläche) genutzt werden. Die Maßnahme wurde vom Land NRW mit einem Kostenanteil von 80 % gefördert.
Letzte Aktualisierung
Die letzte Aktualisierung dieser Seite erfolgte am 20.03.2014.