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Ressort Umweltschutz

Deponie und Naturschutzgebiet Eskesberg

Am Eskesberg wurde von 1850 bis 1956 Kalkstein abgebaut. Nach der Stilllegung wurden die Steinbrüche bis 1972 mit Abfällen verfüllt. Aufgrund von Grundwasserbelastungen und Ausgasungen wurde die Deponie unter naturschutzfachlichen Auflagen saniert. Heute ist der Eskesberg ein Naturschutzgebiet mit vielen seltenen Pflan

Deponiesanierung und Naturschutz

Nach der Stilllegung der Deponie entwickelte sich der Eskesberg zu einem schützenswerten Stadtbiotop mit seltenen Tieren und Pflanzen. Das Gebiet wurde daher 2005 zum Naturschutzgebiet erklärt und damit wurden besonders hohe Anforderungen an die Sanierung und Rekultivierung gestellt. Auf der Grundlage eines landschaftspflegerischen Begleitplans sowie einer ökologischen Baubegleitung realisierte die Stadt Wuppertal diese Sanierungsmaßnahme.

Die Deponie wurde 2004/2005 mit Kunststoffdichtungsbahnen abgedichtet. Anschließend erfolgte eine naturnahe Rekultivierung mit einer vielfältigen Bandbreite an Bodensubstraten (120.000 t). Teilweise wurden die Rekultivierungsböden auf dem Abdichtungssystem locker aufgehaldet und nicht mit der Raupe eingeschoben. Statt einer künstlichen Begrünung übernahm die Natur die spontane Besiedlung (natürliche Sukzession).

Etwa 60.000 m3 Niederschlagswasser werden durch die Oberflächenabdichtung aufgefangen und in ein Oberflächengewässer abgeleitet. Die Überwachung des Grundwassers erfolgt darüber hinaus im Rahmen eines Monitorings. Das Deponiegas wird über 17 Saugbrunnen gefasst und in einer "Regenerativ - Thermischen - Oxidationsanlage (RTO)" behandelt.

Die Baukosten für die Oberflächenabdichtung, die Rekultivierung und die Herstellung der RTO beliefen sich auf 2.750.000 Euro. Die Kosten haben zu 80 % das Land NRW und zu 20 % die Stadt Wuppertal übernommen. Die laufenden Betriebskosten der RTO betragen bis 2020 ca. 15.000 Euro pro Jahr.

Erfolgreicher Artenschutz

Die Rekultivierung ist für den Artenschutz ein voller Erfolg. Schon im ersten Jahr nach der Sanierung wurden 45 Wildbienenarten (davon 11 auf der Roten Liste NRW) und 44 Schmetterlingsarten festgestellt. Universitäten und Forschungseinrichtungen beobachten im Rahmen eines Biomonitorings den Eskesberg und dokumentieren die Ergebnisse.

Öffentlichkeitsarbeit

Neben  dem Schutz des Grundwassers und des wertvollen Biotops wurde das Bewusstsein zum Natur- und Bodenschutz gestärkt. Das Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit besteht dabei aus den Elementen Bürgerversammlungen, Informationstafeln, Flyer Eskesberg, Boden-Erlebnis-Pfad "Vom Eskesberg in die Varresbeck", Exkursionen und Veranstaltungen (z. B. Bodenwoche 2007, Geotag der Artenvielfalt). Das „Flächenimage Deponie“ hat durch dieses Maßnahmenbündel eine deutliche Aufwertung erfahren. Von Anwohnern und Erholungssuchende wird dieser Standort inzwischen positiv bewertet und intensiv genutzt.

Bodenschutzpreis 2011

"Mit der Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie Eskesberg in 2004/05 wurden in besonderer Weise die Belange von Biotop- und Artenschutz sowie von Bodenschutz und Altlastensanierung miteinander verbunden", freut sich Beigeordneter Frank Meyer, der den Preis für die Stadt Wuppertal entgegen genommen hat. Mit einem speziellen Rekultivierungskonzept konnte die Deponieoberfläche nach der Abdichtung in ein wertvolles Biotop umgewandelt werden, das sich heute durch eine besondere Artenvielfalt auszeichnet. 

Der Bodenschutzpreis wird seit 2009 vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW sowie vom Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverband NRW ausgelobt und zeichnet Projekte aus, bei denen Brachflächen und Altstandorte einer neuen Nutzung zugeführt werden und dabei Impulse zur Standortverbesserung und Innenentwicklung geben werden. Der Wuppertaler Eskesberg ist hierbei als ein nachahmenswertes „good practice“- Projekt ausgewählt worden, das neue Möglichkeiten zeigt, wie ähnliche Brachflächen landesweit sinnvoll entwickelt werden können.

Herr Hubert Leonard Nobis
Ressortleiter

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