Vorgehen
Auf der Grundlage von bodenkundlichen Kennwerten erfolgte zunächst eine digitale Erfassung der Wuppertaler Daten in einem geografischen Informationssystem. Darauf aufbauend wurden folgende Bodenfunktionen betrachtet:
• Biotopentwicklungspotenzial
• Natürliche Bodenfruchtbarkeit
• Filter- und Puffervermögen
• Wasserspeichervermögen
• Kultur-/Naturarchive.
Schließlich wurden sowohl die natürlichen Bodenfunktionen als auch die Archivfunktion bewertet. Das Ergebnis wurde dann mittels einer 5-stufigen Skala (1-5; sehr gering bis sehr hoch) zusammenfassend dargestellt, um eine einfache und transparente Anwendung der Ergebnisse zu ermöglichen.
Ergebnisse
In der Bodenfunktionskarte sind Böden dargestellt, die über eine (sehr) hohe „Funktionserfüllung“ verfügen, (z. B. Extremstandorte für Pflanzen, „gute“ Regenspeicher, fruchtbare Böden). Im Außenbereich des Wuppertaler Stadtgebietes besitzen ca. 20% der Böden eine hohe und ca. 28% der Böden sogar eine sehr hohe Funktionserfüllung.
Die Böden mit Archivfunktion (Rendzinen, Hohlwege, Dolinen, Flößwiesen, Landwehrreste) machen nur einen relativ kleinen Anteil an der Stadtfläche aus (ca. 50 ha). Hohlwege kommen beispielsweise in Wuppertal noch relativ häufig vor und stellen alte Wegebeziehungen mit z.T. überregionaler Bedeutung dar. Sie dokumentieren an bedeutsamen Stellen den Profilaufbau und die besonderen Bodeneigenschaften und stellen ein wichtiges Archiv der Kulturgeschichte in der Stadt Wuppertal dar.
Die Bodenfunktionskarte kann zu verschiedenen Aufgaben (z. B. Auswirkungen von Planvorhaben, Umweltbericht) genutzt werden.
Nebenprodukte
Die bodenkundlichen Daten wurden darüber hinaus noch für weitere Auswertungen genutzt, die hier kurz vorgestellt werden:
- Die Böden Wuppertals sind mehrheitlich gut vor Erosion geschützt. Nur ca. 12 % der Ackerflächen weisen eine mittlere bis sehr hohe Erosionsgefährdung auf.
- Die Versiegelung trägt zu einer Veränderung des Lokalklimas bei, wobei es zu einer Temperaturerhöhung von 0,6 Kelvin je 10% Versiegelung kommen kann. Dies führt zu einer thermischen Überlastung des innerstädtischen Bereiches, die sich durch den Klimawandel verschärfen wird.
- Die Wuppertaler Böden enthalten ca. 2,4 Mio. Tonnen Humus und speichern damit fast 5 Mio. t CO2. Der gesamte Wuppertaler CO2 Ausstoß beträgt im Vergleich dazu ca. 3 Mio. t CO2 pro Jahr.