Streuobstwiesen in Wuppertal
In Wuppertal werden in besonderem Maße naturnahe Streuobstwiesen erhalten, entwickelt und gepflegt. Dies dient dem Schutz des Lebensraums „Obstwiese“ mit seiner Bedeutung als:
- Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten (Biotopverbund),
- regionales Kulturgut mit Bergischer Ausprägung sowie
- der Obstverwertung.
Dazu gehören vier Patenschafts-Streuobstwiesen, die Ende der 90er Jahre angelegt und seither kontinuierlich gepflegt werden. Die Förderung erfolgt durch:
- Öffentlichkeitsarbeit,
- Bereitstellung von Informationen (Sortenlisten, Literatur hinweise, Bezugsquellen von Pflanzen, Fachberatung zur Pflanzung und Pflege, Obstbaumfragestunden und Schnittkurse sowie Beratung über Fördermöglichkeiten),
- Zusammenführung von Obstbaumeigentümern und Obstabnehmern,
- Vermarktung etc.
Seit Jahrhunderten gehören Streuobstwiesen als traditionelle Kulturform zu den Landschaft prägenden Elementen unserer Bergischen Kulturlandschaft und dienten ursprünglich der bäuerli chen Selbstversorgung. In früherer Zeit wurden das Laub, die feinen Äste (Einstreu im Stall) und das Obst der Bäume ebenso verwendet wie das Schnittgut der Wiese. Diese Dreifachnutzung findet sich in dem Namen StreuObstWiese wieder. Streuobstwiesen waren meist hofnahe Flächen, Straßen begleitende Obst-Reihen-Pflanzungen oder Allmendeflächen, die der Dorf- bzw. Hofgemeinschaft zur Verfügung standen. Mit Einführung des Obstplantagenanbaus und der Prämienzahlung für abgeholzte Obsthochstämme wurden die Streuobstwiesen stark zurückgedrängt. Noch heute sind sie durch andere Nutzungsformen entweder verdrängt, überaltert oder aufgrund fehlender Betreuung sehr ungepflegt.
Streuobstwiesenschutz
Ziel des Streuobstwiesenschutzes ist die Weitergabe der praxisorientierten Erfahrungen und der Aufbau von funktionierenden Nutzungsstrukturen. Insgesamt tragen Schutz und Nutzung von Streuobstwiesen zu einer nach haltigen Entwicklung der Streuobstwiesen bei.