Geschichte
Beer Sheva wird schon im Alten Testament erwähnt: Abraham hat hier einen Brunnen gegraben. Dieser Brunnen und Ausgrabungen des antiken Beer Sheva sind noch heute zu besichtigen. Das moderne Beer Sheva liegt rund fünf Kilometer von der antiken Siedlung entfernt und wurde 1900 von türkischen Behörden gegründet. Beer Sheva war damals Verwaltungszentrum für die Beduinen aus dem Negev, die sich hier einmal wöchentlich zum Markttag trafen. Als ab den 40er Jahren immer mehr jüdische Siedler aus Europa und Nordafrika nach Israel kamen, wuchs auch Beer Shevas Bevölkerung rasant. Hatte die Stadt 1948 nur rund 3000 Einwohner, waren es 1955 schon 20.000. Heute ist Beer Sheva mit seinen 190.000 Einwohnern längst eine Großstadt.
Sehenswürdigkeiten
Eine exotische und bunte Attraktion ist der Beduinenmarkt von Beer Sheva. Einmal wöchentlich bieten hier ab den frühen Morgenstunden die Händler Schmuck, verzierte Kameltaschen, gehämmerte Kupferwaren und handgewebte Teppiche an.
Wer dem Brunnen Abrahams einen Besuch abstattet, wird in alttestamentarische Zeiten zurückversetzt: Er ist 6000 Jahre alt. Wie das biblische Beer Sheva aussah, lässt sich in den Ausgrabungen von Tel Sheva, fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, nachvollziehen.
Eine Ausstellung im Freizeitzentrum informiert zusätzlich über das Leben der Beduinen im Negev. Die Straßen von Beer Shevas rund 100-jähriger Altstadt sind zum Flanieren wie geschaffen - schließlich haben die Kunstgalerien, Souvenirshops und Cafés bis Mitternacht geöffnet.
Kultur/Museen
In der Synagoge der äthiopischen Juden wird deren Beitrag zum Leben der Stadt deutlich. Die handwerkliche Tradition der äthiopischen Einwanderer wird in den angegliederten Werkstätten lebendig gehalten. "Yad la Banim" heißt die Gedenkstätte für die Gefallenen der Stadt. Hier ist auch eine Ausstellung über die Entwicklung Beer Shevas zu sehen. Ein Negev-Museum ist in dem Haus eingerichtet, das früher der türkische Gouverneur bewohnte. Die angrenzende Moschee ist Ausstellungsraum für wechselnde Kunstausstellungen. Für ein reges kulturelles Leben in der Stadt sorgen Theater und Sinfonieorchester. Mit der Beer Sheva Universität, der Technischen Fachhochschule, dem Konservatorium, dem Lehrer- und Kindergärtnerinnen-Seminar und der Kunsthochschule wird jungen Menschen eine breite Palette von Bildungsmöglichkeiten geboten
Freizeit und Sport
Dass die Stadt mitten in der Wüste liegt, läßt sich auf überaus angenehme Weise in den vier Schwimmbädern der Stadt vergessen. Wer sich sportlich betätigen will, hat dazu im Tennis-Zentrum, im Country-Club, dem Survival- oder dem Ringkampf-Center Gelegenheit. Beer Sheva ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in den Negev, zum Toten Meer, zur Herodes-Festung Masada oder zum Naturschutzpark der Oase En Gedi.
Wirtschaft
Von Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt ist in erster Linie die chemische Industrie, wobei Grundstoffe aus dem Negev und dem Toten Meer eine wichtige Rolle spielen. Betriebe in Beer Sheva haben sich zudem auf die Produktion von Textilien, Dachziegeln, Fahrrädern, Kosmetika und Kerzen spezialisiert und auf das Schneiden und Schleifen von Marmor.
Anreise
Wuppertaler, die die Partnerstadt in Israel besuchen möchten, können ab Düsseldorf oder Frankfurt/Main einen Charter- oder Linienflug nach Tel Aviv buchen. Mit dem Bus oder Mietwagen geht es von dort aus nach Beer Sheva weiter. Beer Sheva liegt rund 3380 Kilometer von Wuppertal entfernt.
Partnerschaft
Am 29.9.1977 wurde die Städtepartnerschaft durch eine "Freundschaftsvereinbarung" besiegelt. Wuppertal ging damit neue Wege: Es war die erste Städtepartnerschaft zwischen zwei Großstädten in Israel und in Deutschland.