Geschichte
Erstmals erwähnt wird Saint-Étienne 1195. Damals noch eine bäuerliche Siedlung, erlangt es erst ab dem 16. Jahrhundert Bedeutung. Und zwar, ähnlich wie Wuppertal, durch die Herstellung von Textilien, besonders Bändern. Später wird die Stadt durch die Produktion von Nägeln, Waffen und Eisenwaren bekannt. 1764 wird Saint-Étienne königliche Waffenmanufaktur, die Waffenindustrie ist noch heute ein wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt. Einen Aufschwung erlebt Saint Etienne durch den Kohleabbau und die Fahrradindustrie im 19. Jahrhundert.Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Stadt zerstört.
Sehenswürdigkeiten
In der Altstadt bildet das 1822 erbaute Rathaus mit den benachbarten Häusern aus der gleichen Epoche ein sehenswertes Ensemble. Einen Besuch wert sind die gotische Grand Eglise aus dem 15. Jahrhundert, die Kirche Notre Dame und die Saint-Louis-Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Zum Bummeln laden die Stadtviertel Notre Dame und La Charité mit ihren Häusern aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert ein. Am Grangent-See liegt die Festungsburg Saint-Victor samt Schloß und Kirche aus dem 11. Jahrhundert.
Kultur/Museen
Kunstkenner kommen in Saint-Étienne in jedem Fall auf ihre Kosten: Das Museum für Moderne Kunst ist nach dem Centre Beaubourg in Paris die zweitwichtigste Sammlung in Frankreich. Ein Kunst- und ein Industriemuseum, das Bergbaumuseum und ein historisches Museum bieten zudem eine Fülle von Informationen. Im Planetarium, dem Nationaltheater und vielen freien Theatern gibt es zusätzliche Möglichkeiten, Abende unterhaltsam zu verbringen. Neben der renommierten staatlichen Ingenieurhochschule "Ecole des Mines" gibt es seit 1969 die Universität Jean Monnet, in der alle Studiengänge vertreten sind.
Freizeit und Sport
Fußball hat in Saint-Étienne viele Fans - schließlich war der A.S.S.E. schon mehrfach französischer Meister und Teilnehmer im Europacup-Finale. Tennis, Reiten, Radfahren und Schwimmen gehören ebenso zum Sportangebot der Stadt. Das benachbarte Forez-Flachland bietet viele Gelegenheiten zum Angeln und Jagen; der Grangent-See mit seinem Segelboothafen lädt zum Baden, Wasserski, Segeln und Tauchen ein. Eine Vielzahl von Freizeitangeboten gibt´s im Esplanade, das unter einem Dach Theater, Konzerthalle und Freizeitzentrum vereint. Das Taschentheater und das Kabaret Dragon Bleu sorgen für Unterhaltung.
Wirtschaft
Während ab dem 16. Jahrhundert die Textilindustrie das wirtschaftliche Leben in Saint Etienne bestimmte, waren es im 19. Jahrhundert die Schwerindustrie und der Kohleabbau. Heute werden in Saint-Étienne hochwertige Spezialprodukte hergestellt, z. B. Spezial- und Feinstähle, medizinische Technologie und Präzisionsmechanik. Bekannt ist Saint-Étienne für so unterschiedliche Produkte wie Fahrräder und Werkzeuge, Bänder, Krawattenstoffe, Kamera-Objektive, Kirchenfenster und Schokolade.
Anreise
Mit der Bahn ist Saint-Étienne über einen Zwischenstop in Lyon oder auch direkt zu erreichen. Mit dem Auto nimmt man von Wuppertal aus die Stecke Aachen - Liège - Metz - Dijon - Lyon - Saint Etienne oder die Route Köln - Koblenz - Trier - Metz - Dijon - Lyon - Saint-Étienne.
Flüge gehen ab Düsseldorf via Lyon oder aber via Paris und Lyon nach Saint Etienne. Wuppertal und Saint-Étienne liegen rund 800 Kilometer voneinander entfernt.
Partnerschaft
Freundschaftliche Kontakte ehemaliger Kriegsteilnehmer aus Saint-Étienne und Wuppertal waren der Grundstein für die Städtepartnerschaft, die per Ratsbeschluss am 12. Januar 1960 offiziell wurde.