Sechzig Meter Höhenunterschied
Drei auf unterschiedlichen Gelände-Ebenen gelegene Bereiche bietet die Anlage:
1. ein großzügiges Gartengelände mit weitläufigen Rasenflächen, einer Obstwiese und der restaurierten Pergola im Übergang zu den Barmer Anlagen
2. einen über 20 Meter abfallenden Hang mit Felsgarten am Ort des ehemaligen Steinbruches
3. eine Wasserlandschaft im Tal des Marper Baches mit aufgestauten Teichen, einem Wasserfall und einer historischen Grotte.
Insgesamt sind zwischen dem letzten Teich und der Ebene der Villa bis zu 60 Höhenmeter zu überwinden.
Rhododendren, Baumsolitäire und 'clumps'
Insbesondere im Frühling zu ihrer Blütezeit sind Azaleen und Rhododendren die Attraktion der Parkanlage: zu Gruppen und um die Teiche platziert, bilden sie den Rahmen für zahlreiche Räume und Schluchten. Auch stattliche und seltene Einzelbäume wie die Blutbuche prägen den Vorwerkpark. Den Einfluss englischer Landschaftsgärten belegt die Art der Bepflanzung : die räumliche Wirkung mancher Gehölze werden verstärkt, indem sie auf leicht erhöhtem Untergrund zu ‚clumps‘ (deutsch: Klumpen ) oder kleinen Wäldchen zusammengepflanzt werden .
Seerosenteich vor der Felswand
Die circa 20 Meter hohe Felswand eines früheren Steinbruches bildet den Mittelpunkt der Parkanlage. Mehrere Aussichtskanzeln seitlich und oberhalb bieten Rückzug und weite Sicht in das bergische Land, aus der dieser Park organisch herauszuwachsen scheint. Am Fuß der Felswand befindet sich der Seerosenteich mit weiteren halb versteckten Sitzplätzen.
Wasserlandschaft
Das Wasser des Marper Baches, der im weiteren Verlauf Murmelbach heißt, ist zu einer Folge von künstlichen Teichen gestaut, die mit kleinen Wasserfällen und einer historischen Grotte untereinander verbunden sind. Reizvoll führen die Wege durch diese Wasserlandschaft.
Das Bachtal als Naturschutzgebiet
Die gestaltete Parklandschaft wird durch das naturnahe Bachtal des Marper Baches, der im weiteren Verlauf ‚Murmelbach‘ genannt wird, ergänzt. Für die Erhaltung der Bachaue als Lebensraum der in diesem Umfeld typischen Pflanzen und Tiere, sind 16 Hektar - von der Quelle bis zur Mündung in den letzten Stauteich- als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ein Teil davon befindet sich im Bereich des Vorwerkparks.
Geschichte - früher 'Barmer Artikel' heute HighTech Gewebe
Heute sind es HighTech Gewebe, die vermehrt im Osten Wuppertals produziert werden. Seinerzeit waren es 'Barmer Artikel', also Textilbänder unterschiedlicher Art, deren Herstellung und Vertrieb eng mit dem Namen Vorwerk verbunden sind und den Wohlstand der Familie begründeten.
Ende des 18. Jahrhunderts findet sich die früheste Erwähnung eines Gehöftes 'Vorwerk' zwischen Schwelm und Barmen. Auch die Existenz einer Firma Vorwerk in Barmen im Bereich Herstellung und Handel von Textilbändern ist wenig später historisch belegt.
1870 startet die Familie mit der fabrikmäßigen Produktion von Bändern aller Art, den sogenannten 'Barmer Artikeln' .
1880 Hinzu kommt die Produktion von Teppichen und Möbelstoffen.
1880 Erwerb von Ländereien auf den Barmer Südhöhen und Beginn ihrer Erschließung durch Adolf Vorwerk. Zwei Luftkurhäuser ließ er in unmittelbarer Nähe zum 1888 eröffneten Toelleturm errichten.
1895 Ein Sommerhaus mit Garten für die Familie Adolf Vorwerk wird hier auf den Barmer Südhöhen gebaut.
1894 Die erste elektrische Zahnradbahn Deutschlands löst die „Pferde-Omnibus-Verbindung“ als Anbindung an das Zentrum Barmen ab.
1900 Erweiterung des Gartens um den ehemaligen Steinbruch und um einen Abschnitt des Murmelbachtals zu einem Landschaftspark. Blicke in die Umgebung, ein Felsgarten und eine Wasserlandschaft werden gestaltet.
1950 Nach Schäden durch den zweiten Weltkrieg und dem Anbau von Nutzpflanzen auf den Grünflächen finden ein Wiederaufbau statt.
1993 Anlässlich eines Familientreffens findet eine Durchforstung der Anlage und die Freilegung zugewachsener Wege statt. Dazu werden punktuell Neupflanzungen und der Bau des Holzstegs am Goldfischteich vorgenommen.
Die Gründung der 'Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung' wird beschlossen.
2001 Öffnung des Vorwerkpark für die Öffentlichkeit nach einer umfangreichen Sanierung.
31. Mai 2003 Offizielle Öffnung des Vorwerk-Parks durch Max Jörg Vorwerk in Anwesenheit von Oberbürgermeister Hans Kremendahl.
2015 Restaurierung des Laubenganges im Übergang zum Barmer Wald.
Toelleturm
Fakten
Fläche: 5,4 Hektar
Lage: südliche Barmer Höhen
Eigentümer: Stiftung Vorwerk Park
Pflege und Unterhalt: Stiftung Vorwerk Park
Höhenunterschied: 60 Meter
Ausstattung
Wegenetz
Bänke mit Fernblicken
Teiche
Grotte
Steg
Pergola
Skulpturen
Obstwiese
WiFi Hotspot im Parkbereich
Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung
Für die Sicherung von Pflege und Unterhaltung der Anlage wird 1993 die Gründung der 'Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung' beschlossen. Ihrem Vorsitz gehören der jeweiligen Stadtvorstand der Stadt Wuppertal, die amtierende Vorsitzende/n des Barmer Verschönerung Vereins und ein Mitglied der Familie Vorwerk an. Die Stiftung ist zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf Unterstützung angewiesen.
Die Gemeinnützigkeit der Stiftung wird 2003 anerkannt.