"Ich leite ein kleines aufstrebendes Familienunternehmen", sagt die mehrfache Mutter in der Werbung souverän. Aber nicht alle Eltern haben dieses Selbstbewusstsein, sondern fühlen sich durchaus manchmal mit dem Familienleben überfordert. Tipps von der Freundin aus deren eigener Erfahrung sind da Gold wert.
Seit 2008 erhalten Wuppertaler Familien noch von anderer Stelle Unterstützung, nämlich von engagierten Bürgern: Finanziert vom Jugendamt der Stadt Wuppertal wurde das Projekt „Wuppertaler Familienpaten" ins Leben gerufen. Kinder, Beruf und Alltag unter einen Hut zu bekommen ist schon oft schwierig genug. Wenn dann noch Arbeitslosigkeit oder Krankheit dazukommen, ist man sicherlich dankbar für ein bisschen Hilfe. Bürger mit Lebenserfahrung und sozialer Kompetenz begleiten als ehrenamtliche Paten Familien, die sich Unterstützung durch einen lebenserfahrenen Ansprechpartner wünschen. Professionell begleitet werden die Familienpaten durch das Nachbarschaftsheim Wuppertal als Projektträger.
Projektleiterin Manuela Salem: „Als Paten suchen wir aufgeschlossene Menschen, die Freude am Umgang mit anderen haben. Eigene Familienerfahrung ist bei der Übernahme einer Patenschaft hilfreich und wünschenswert." Grundsätzlich soll der Pate als Ansprechpartner und Mentor fungieren, der sich ein bis zwei Stunden pro Woche Zeit für „seine" Familie nimmt. Nach Absprache ist auch praktische Mitwirkung, wie Hilfe bei Behördengängen oder die Mitorganisation der Freizeitgestaltung der Kinder willkommen.
„Die Familienpaten sind kein Ersatz für professionelle Jugendhilfemaßnahmen", stellt Sozialdezernent Stefan Kühn klar. „Aber diese Maßnahmen sind eine hervorragende Ergänzung unseres Angebots. Denn manchmal reicht ja auch schon die Unterstützung von einer Person, die neutral ist, Zeit hat, zuhört und Impulse von außen gibt." Wer Interesse an der Übernahme einer Patenschaft hat, führt mit Koordinatorin Juliane Dinn ein erstes Informationsgespräch. Vor Aufnahme ihrer Mentorentätigkeit werden die Paten gut auf ihre Aufgabe vorbereitet. Juliane Dinn: „Wir begleiten den Kontakt zwischen Paten und Familien und stehen jederzeit für Rückfragen zur Verfügung. Allen Paten werden kostenlose Fortbildungen durch Fachreferenten angeboten; für den Austausch untereinander finden regelmäßige Treffen der Mitarbeiter statt."
Als Schnittstelle im Projekt kennen die hauptamtlichen Projektmitarbeiter beide Seiten persönlich: Familien mit Unterstützungswunsch und Paten, die Unterstützung bieten wollen. Sofern Wünsche und Vorstellungen auf beiden Seiten übereinstimmen, wird ein Treffen zwischen einer Familie und ihrem potentiellen Paten initiiert. Gemeinsam mit der Projektleitung werden dann mögliche Ziele und Inhalte einer Zusammenarbeit besprochen. Sind sich beide Seiten einig, beginnt die eigentliche Patenschaft, von der im Optimalfall alle Beteiligten profitieren.
Wer Interesse an der Übernahme einer Patenschaft hat oder weitere Informationen wünscht, erhält diese unter Tel. (0202) 245-19 56