Über den Künstler
Peter Buggenhout ist ein in Belgien geborener und in Gent lebender Künstler, der vor 35 Jahren von der klassischen Malerei zur plastischen Kunst gewechselt hat. Seit mehreren Jahren widmet er sich Werkgruppen, die unterschiedliche Materialien und Themen miteinander verbinden. Schwerpunkt liegt dabei auf den vorgefundenen Elementen, den Zeitbezug und immer wiederkehrenden Mustern.
Neues Leben für altes Material
In der Ausstellung „umleitung“ verwendet er Materialien, die ihren ursprünglichen Zweck verloren haben. Statt neuer, makelloser Stoffe nutzt er Dinge wie Abfall, alte Zeitungen, Kunststofffolien, gebrauchte Planen, Metallschrott, Holzreste und sogar organische Stoffe wie Kuhmägen, Pferdehaare und Staub. Buggenhout gibt diesen verlassenen Materialien neues Leben und stellt den Betrachtenden so die Vergänglichkeit und das Alltägliche in seiner Kunst vor Augen.
Abjekt: Die Kunst des Verworfenem
"Die Materialien, die ich benutze, haben alle eines gemeinsam: Ich habe sie nicht gewählt, weil mir ihre Form oder ihr Aussehen gefallen. Allen Gegenständen, die ich finde, ist gemein, dass sie von ihrer formalen Identität her nicht wirklich auf eine Bedeutung verweisen. Ich kann zum Beispiel statt eines alten Stuhls ein Stück vom Stuhl so verwenden, dass man nicht merkt, was für ein Gegenstand es vorher war. Das ist sozusagen die Qualität von Abfall. Auch Staub besitzt diese Qualität. All meine Arbeitsmaterialien sind „abjekt“, also verworfen bzw. ekelhaft … aus ihrem ursprünglichen Zustand gebracht, haben ihre Form und Bedeutung verloren."
Die Skulpturen laden dazu ein, sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, um ihre Vielseitigkeit in allen Perspektiven zu erfassen. Sie sind nicht nur von einer Seite interessant, sondern entfalten ihre gesamte Wirkung erst, wenn man sich ihnen von allen Seiten nähert.
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