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WuppertalPressemeldung – 02.10.2024

Neue Ausstellung im Von der Heydt-Museum: „Lucio Fontana: Erwartung“

Seit fast 30 Jahren hat er keine größere museale Aufmerksam in Deutschland erhalten, jetzt widmet sich das Von der Heydt-Museum in der neuen Ausstellung ganz dem italienischen Künstler Lucio Fontana. Vom 5. Oktober bis zum 12. Januar 2025 zeigt das Museum in „Lucio Fontana: Erwartung“ knapp 100 Werke des Künstlers.

Lucio Fontana (Argentinien 1899 – Italien 1968) zählt international zu den Schlüsselfiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts und hat als ein Wegbereiter neuer Formen und Konzepte den Kunstbegriff revolutioniert. Seine inspirierende Wirkung auf inzwischen mehrere Generationen von Künstlerinnen und Künstlern ist unübersehbar. 

Lothar Wolleh, Porträt Lucio Fontana Fotoaufnahme im Atelier des Künstlers, Mailand 1965 © Fondazione Lucio Fontana, Mailand, by SIAE / GEMA 2024 / VG Bild-Kunst, Bonn 2024 © Lothar Wolleh Estate

100 Werke unter der Schirmherrschaft des italienischen Botschafters

Die rund 100 Werke aus der Fondazione Lucio Fontana aus Mailand sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen geben in „Lucio Fontana: Erwartung“ einen Einblick in das erstaunlich experimentelle und gewagte Werk des Italieners. Kuratiert wurde die Ausstellung von Museumsdirektor Dr Roland Mönig und Dr. Beate Eickhoff in Kooperation mit der Fondazione Lucio Fontana. Die Schirmherrschaft inne hat der italienische Botschafter in Berlin, Armando Varricchio und gefördert ist die Ausstellung unter anderem durch die Brennscheidt-Stiftung, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, der Sparkasse Wuppertal und der Kulturstiftung NRW. 

Von Keramik bis zur Rauminstallation

Mit der Sonderausstellung macht das Von der Heydt-Museum Fontanas komplexes Gesamtwerk in seinen vielen Facetten erlebbar: von den figurativen bis zu den konzeptuellen Arbeiten, von der Keramik bis zur Rauminstallation. Der Schwerpunkt liegt auf Fontanas Werk ab den späten 1940er Jahren und seinen Wirkungen. Einen Höhepunkt der Präsentation bildet die Rekonstruktion eines seiner Environments, die trotz ihrer bedeutenden Rolle für Fontanas Denken kaum bekannt sind.

Lucio Fontana, Crocifisso / Kreuzigung, 1955/57 Keramik, farbig glasiert, 43 x 35,5 x 11 cm Galerie Karsten Greve Köln, Foto: Saša Fuis © Fondazione Lucio Fontana, Mailand, by SIAE / GEMA 2024 / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Schnittbilder geben der Ausstellung ihren Namen

Die Werke Fontanas sind vor allem inspiriert durch die Wissenschaft, Technik und einem Anspruch an Innovation. Zum Markenzeichen seiner Kunst und ein Höhepunkt der Ausstellung sind die sogenannten Schnittbilder. Die Reihe mit dem Titel „Erwartung“ (italienisch „Attesa“) ist daher namensgebend für die Ausstellung. Die Schnittbilder verkörpern mustergültig seine Faszination für Licht, Raum und Material sowie seinen Anspruch ins Neue und wortwörtlich Offene aufzubrechen. 

Geschwindigkeit der Moderne bereits in den 1940ern eingefangen

Ein weiteres Kapitel der Ausstellung ist dem Austausch zwischen Fontana und einer jüngeren Künstlergeneration, insbesondere in Deutschland gewidmet, die seine Ideen und Zukunftsvisionen aufnahmen: International sind Piero Manzoni oder Yves Klein zu nennen, für das Rheinland insbesondere ZERO-Künstler wie Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. Freundschaftlich verbunden war ihm außerdem der Düsseldorfer Fotograf Lothar Wolleh, der ikonische Porträts von ihm schuf und gemeinsam mit ihm ein Multiple veröffentlichte.

Wegweisend, wenn nicht brisant ist Fontanas Schaffen insbesondere deshalb, weil er es ganz der Erfahrung von Raum und Zeit widmete. Angesichts einer durch die elektronischen Medien immer fluider werdenden Bildwelt, erscheint seine schon 1946 gestellte Diagnose, die Geschwindigkeit sei die entscheidende Erfahrung der Moderne, heute aktueller denn je. Andererseits kann man seine Arbeiten als Antithese zur potenziellen Überforderung der realen durch die digitale Welt verstehen. 

Lucio Fontana, Concetto Spaziale. Attese. 1968 Wasserfarbe, 81 x 65 cm Kunstpalast Düsseldorf Foto: Kunstpalast, LVR-ZMB, Stefan Arendt, ARTOTHEK © Fondazione Lucio Fontana, Mailand, by SIAE/GEMA 2024 / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Lucio Fontana, Concetto spaziale / Raumkonzept, 1949-50 Anilin auf Leinwand, perforiert, 80 x 49 cm Fondazione Lucio Fontana, Mailand © Fondazione Lucio Fontana, Mailand, by SIAE / GEMA 2024 / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Veranstaltungshighlights der Ausstellung

Die Ausstellung umfasst acht thematische Räume. Begleitend finden verschiedene Veranstaltungen statt:

  • Öffentliche Führungen gibt es jeweils dienstags um 11.30 Uhr und sonntags um 15.30 Uhr.
  • Monatlich wird es zudem eine Kuratorenführung mit Dr. Roland Mönig und Dr. Beate Eickhoff geben.
  • Einen Höhepunkt innerhalb der Veranstaltungen bildet der Vortrag „Lucio Fontana: Raum, Material, Bewegung“ am 4. Dezember um 18 Uhr. Prof. Irene Schütze von der Kunsthochschule Mainz und Dr. Roland Mönig werden an diesem Abend über das Werk Fontanas referieren.
  • Ebenso aufregend werden die Kinoabende „Klassiker des Weltraumfilms – zur Ausstellung ‚Lucio Fontana: Erwartung‘" im REX-Filmtheater Wuppertal am 10. Oktober und 14. November sein.
  • Vom 21. bis 23. November wird es außerdem einen dreitägigen Bildhauerei-Workshop für Anfängerinnen und Anfänger sowie Fortgeschrittene geben.
  • Am 27. Oktober und 8. Dezember, jeweils von 15-17 Uhr finden Kinderführung mit Atelierarbeit und ohne Elternbegleitung statt.
  • Am 6. Oktober ist die ganze Familie zum Familiensonntag „Lucios Traum vom Raum“ von 15-17 Uhr eingeladen.

 

Weitere Infos zur Ausstellung im Von der Heydt-Museum

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf © bpk / Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen / Walter Klein © Fondazione Lucio Fontana, Mailand,
  • © Lothar Wolleh Estate/ © Fondazione Lucio Fontana, Mailand
  • Saša Fuis © Fondazione Lucio Fontana
  • Kunstpalast, LVR-ZMB, Stefan Arendt, ARTOTHEK © Fondazione Lucio Fontana
  • © Fondazione Lucio Fontana, Mailand

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