Baumgartens Schaffen kreiste um die Frage nach dem Eigenen und dem Fremden, es handelte von fernen Räumen, die das europäische Auge und die europäische Politik zu erobern versuchten. Es ist die erste Würdigung des Künstlers in einem deutschen Museum seit seinem Tod vor sechs Jahren.
Fotografien und Installationen
Lothar Baumgarten studierte von 1968 bis 1972 an der Kunstakademie Düsseldorf, auch bei Joseph Beuys. Er war mehrfach Teilnehmer an der dokumenta und erhielt neben zahlreichen anderen Auszeichnungen 1984 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für seine Arbeit "America Senores Naturales". Bereits in den 1970er Jahren beschäftigte Baumgarten sich mit dem europäischen Blick auf fremde Kulturen. 1978/79 reiste er in Amazonas-Gebiet und lebte dort 18 Monate bei zwei Gemeinschaften der Yanomami am oberen Orinoco in Venezuela. Besonders eindrücklich sind neben seinen Fotografien die installativen Arbeiten, die eine sinnlich-haptische Wirkung entfalten und zugleich auf subtile Weise anregen, über globale und sozialpolitische Themen nachzudenken.
Zu sehen sind 18 Werke, Fotografien, Objekte und Installationen, mit denen der Künstler das Eigene und das Fremde reflektiert. Alle Werke stammen aus der Sammlung von Lothar Schirmer. Die Ausstellung ist bis zum 1. September zu sehen.