Ihre Motive unterscheiden sich deutlich, doch in der intensiven Beschäftigung mit ihnen liegt die Gemeinsamkeit. Ab 15. März stellen Rune Speck und Dietmar Wehr ihre fotografischen Arbeiten im Treppenhaus der Zentralbibliothek aus. Ob Mensch oder Frucht, die Motive liegen der Fotografin und dem Fotografen seit langem am Herzen. Auch wenn es der lustige Titel „Wuppertaler und anderes Gemüse“ nahelegt, so geht es keineswegs bloß um verwelkte Gesichter oder grinsende Kartoffeln. Vielmehr werden die Betrachterinnen und Betrachter eingeladen, sich und ihre Erfahrungen an den Bildern zu prüfen. Was sehen sie, welche Gefühle tauchen auf und welche Querverbindungen mit eigenen Erlebnissen können sie ziehen?
Porträts von Menschen und Gemüse
Während Rune Speck 1973 zum Kunststudium von Köln nach Wuppertal zog, machte der Wuppertaler Dietmar Wehr die Kunst seit 1982 neben seiner Arbeit als Musiker zu seiner Bestimmung. Wehr wählt stillstehende Objekte, die er scharf abbildet und vor hellem Hintergrund freistellt. So ist jede Furche, jede Faser und jede Ausbuchtung seiner Gewächse deutlich zu sehen. Denn was im Alltag gekocht, gedünstet oder gebraten auf den Teller kommt, weist meist nichts mehr von dieser besonderen Gestalt auf. In Wehrs Großformaten entwickelt sich eine eigene Ästhetik. Sie zeigt die den Pilzen, Obstsorten und Gemüsevarianten innewohnende Schönheit und unterstreicht unweigerlich auch den Charakter des Lebendigen.
Rune Speck hatte immer viel mit Menschen zu tun. Während ihrer Arbeit als Kunstlehrerin, als Kunstjournalistin und als Kuratorin ist sie vielen Persönlichkeiten begegnet, die sie für ihre professionellen Zwecke immer wieder porträtiert hat. So hat sie Kunstausstellungen für die Backstubengalerie von Christine Ostermann kuratiert, für den Ölberg die dort lebenden Menschen abgelichtet und war als Fotografin beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch tätig. Gemeinsam mit dem Filmemacher Thomas Seibel entstanden zwölf Kurzporträts alter Freunde aus Wuppertal. Aus diesen Projekten zeigt Rune Speck eine exemplarische Auswahl.
Vergänglichkeit als verbindendes Thema
Die Vergänglichkeit ist in beiden künstlerischen Positionen ein zentrales Thema. Dietmar Wehr dokumentiert die Veränderungen in der Zeit und Rune Speck stellt auch frühere Porträts den aktuellen gegenüber.
Die Ausstellung ist vom 15. März bis 14. April 2024 zu den regulären Öffnungszeiten im Treppenhaus der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße 8 zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Vernissage: Freitag, 15. März, 18 bis 21 Uhr
Wilfried Hanrath - Improvisierte Musik
Heidrun Monsma – Einführung
Marvin Dillmann – Didgeridoo