Die Stadt muss circa 40 Prozent der Baumkrone zurückschneiden, da gravierende Mängel an der Sicherheit der Kastanie festgestellt wurden. Grund für die Maßnahme sind eine fortschreitende Wurzelfäule aufgrund der Kastanienkomplexkrankheit, ausgelöst durch eine bakterielle Erkrankung.
Erste Beschädigungen bereits 2017 entdeckt und gesichert
Die als Naturdenkmal geschützte Kastanie im südwestlichen Bereich der Grünanlage hat bei einer Höhe von circa 25 Metern und einem Stammumfang von 368 Zentimetern einen hohen Ortsbild-prägenden Charakter. Aus diesem Grund ist es der Stadt ein besonderes Anliegen und Ziel, den Baum weiterhin zu erhalten. Bereits 2017 wurden allerdings erhebliche Beschädigungen am Stamm und der Baumkrone bei einer Kontrolle sowie der Überprüfung eines externen Gutachters festgestellt. Daraufhin wurden erste Schritte für Sicherungsmaßnahmen eingeleitet Nach gutachterlicher Empfehlung wurden seinerzeit bereits Kronenteile eingekürzt und Kronensicherungen eingebaut.
Erneute Prüfung im Oktober 2023 ergab erhebliche Sicherheitsmängel
Eine erneute Prüfung im Oktober 2023 durch einen weiteren externen Gutachter ergab zusätzliche gravierende Mängel, sodass die Standsicherheit des Baums nicht mehr gegeben war. Die nun durchgeführte Reduzierung der Baumkrone ist damit zum einen die einzige Chance, den Baum weiterhin zu erhalten und zum anderen, um die Gefahr eines Umkippens zu mindern.
Prüfung der Kastanie
Bei der Überprüfung der Kastanie wurde eine sogenannte Bohrwiderstandsmessung angewandt. Hierbei wird die Festigkeit des Holzes im Stamm überprüft. Außerdem wurde ein Zugversucht vorgenommen, bei dem mittels Zugs einer Seilwinde einwirkender Wind auf den Baum simuliert wird. Aus den Messungen der daraus entstehenden Verformung des Holzes kann die Standsicherheit des Baums bei Wind und Sturm abgeleitet werden.