In Wuppertal haben sich bisher (Stand: 11.04.2024) 41 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 180 Schnupperplätzen für den Boys'Day angemeldet. Beim Girls'Day sind es bislang 84 Unternehmen bzw. Institutionen mit 678 Schnupperplätzen.
Unternehmen können potenzielle Auszubildende kennenlernen
„Die Anmeldezahlen sind auf einem guten Weg, es gibt aber immer noch Luft nach oben. Viele Unternehmen wie auch die Stadt Wuppertal und ihre Eigenbetriebe haben erkannt, dass der Girls'Day oder Boys'Day eine besonders niedrigschwellige Möglichkeit bietet, potenzielle Auszubildende kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen“, sagt Martina Völker von der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt.
Jetzt noch anmelden oder Platz suchen
Wichtig ist: Unternehmen können auch jetzt noch Plätze anbieten und sind aufgerufen, sich schnellstmöglich anzumelden. Gleiches gilt für Schülerinnen und Schüler. Das Angebot an teilnehmenden Unternehmen wird stetig aktualisiert, es lohnt sich also, auch kurzfristig noch zu nach Plätzen zu schauen. Aus Sicht von Dr. Sandra Zeh, Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft, sind diese Schnuppertage in die Berufswelt enorm wichtig. „Für Schülerinnen und Schüler ist es oft schwer vorstellbar, was sie in der Berufswelt erwartet und welcher Beruf zu ihren Neigungen und Stärken passt. Ein erster Praxiseinblick kann dafür sehr hilfreich sein und als Wegweiser für den zukünftigen Weg dienen.“
Der Girls' und Boys'Day als Erfolgsgeschichte
Seit Beginn des Aktionstags 2001 beteiligen sich auch Wuppertaler Unternehmen. Generationen von Schülerinnen und – seit einigen Jahren auch Schülern – konnten so an diesem Tag erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln und zwar in Bereichen, die sonst eher nicht zu den klassisch-bevorzugten „Männer- bzw. Frauenberufen“ gehören.
Der Effekt? Kann sich sehen lassen! Dies belegt eine Wirkungsstudie, die die Bundesfachstelle des Girls'Day bzw. des Boys'Day veröffentlicht hat. Demnach konnten sich beispielsweise 12 Prozent der Schülerinnen vor der Teilnahme einen Beruf, eine Ausbildung oder ein Studium im IT-Bereich vorstellen. Nach der Teilnahme stieg der Anteil auf 21 Prozent. Ähnlich sieht es beim Handwerk aus: 17 Prozent der Schülerinnen konnten sich vor der Teilnahme am Girls'Day vorstellen, später in einem Handwerksberuf zu arbeiten. Nach der Teilnahme waren es 27 Prozent.
Mädchen in Handwerk und IT
Dass dies auch für Wuppertal gilt, kann Sascha Bomann, Abteilungsleiter bei der Kreis-Handwerkerschaft Solingen-Wuppertal, bestätigen. „Das Handwerk als Wirtschaftsmacht von Nebenan hat für sich den Anspruch, sich von der Konkurrenz abzuheben und die Besten einzustellen – und dazu gehören eindeutig die Mädchen. Und deswegen muss das Handwerk noch weiblicher werden – dafür werben wir und wollen mit unseren Angeboten am Girls Day Mädchen und junge Frauen für das Handwerk begeistern.“
Organisiert und koordiniert werden Girls'Day und Boys'Day von einem Arbeitskreis, dem neben der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung auch die Kreis-Handwerkerschaft, die Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die IHK, die Diakonie, das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Bergisches Städtedreieck, der Fachbereich Jugend & Freizeit, der Stadtbetrieb Tageseinrichtungen für Kinder und die Ausbildungsabteilung der Stadt Wuppertal angehören.