Mit den Untersuchungen will die Verwaltung die geplante Neugestaltung der Fußgängerzone vorbereiten. „Wir lernen hier aus den Erfahrungen mit den Bodendenkmälern in Elberfeld“, erklärt Baudezernent Frank Meyer. „Durch Suchschachtungen soll punktuell festgestellt werden, wie exakt die vorhandenen Urkarten die tatsächliche Lage der alten Bebauung darstellen und in welchem Umfang sich diese tatsächlich noch im Boden befindet. Durch diesen Erkenntnisgewinn können wir dann für den gesamten Werth besser abschätzen, wo und wie Bodendenkmäler bei den Bauarbeiten zur Neugestaltung des Werths berücksichtigt werden müssen.“
Insgesamt zwölf Suchschachtungen
Geplant sind insgesamt zwölf Suchschachtungen entlang des Werths, die von einer archäologischen Fachfirma begleitet werden. Acht dieser Aufgrabungen sind kleinere Suchschürfen in den Abmessungen ein Meter mal fünf Meter und 1,20 Meter Tiefe. An vier weiteren Stellen werden Standorte für neue Bäume mit entsprechend größeren Dimensionen von drei mal drei Metern und zwei Metern Tiefe überprüft.
Aufgrund der Nähe einiger Standorte zu Hausfassaden kann es zu kleineren Einschränkungen kommen. Ein Zugang zu den Gebäuden wird jedoch jederzeit gewährleistet sein. Damit die Einschränkungen auf der zentralen Fußgängerzone so gering wie möglich gehalten werden, werden maximal zwei Suchschachtungen gleichzeitig geöffnet.
Siedlungsgeschichtliche Anfänge Barmens sind derzeit noch unbekannt
Die Maßnahme betrifft die Umgestaltung der Fußgängerzone „Werth“, die sich im historischen Siedlungskern von Barmen befindet. Die siedlungsgeschichtlichen Anfänge von Barmen sind derzeit unbekannt, daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass vorgeschichtliche und frühmittelalterliche Funde bei Erdeingriffen angetroffen werden.
In den historischen Karten des 18. Jahrhunderts ist die Straße „Werth“ bis zur heutigen Lindenstraße von beiden Straßenseiten bebaut. Die georeferenzierte Urkarte der 1820er Jahre zeigt, dass sich die Altbebauung bis in den heutigen Straßenbereich erstreckt. Vergleiche zu anderen Städten zeigen, wie auch in Elberfeld, dass sich die Reste dieser Bebauungsstrukturen im Boden erhalten haben.
Arbeiten in der Fußgängerzone - Plätze sind nicht betroffen
Aus Die Maßnahme beschränkt sich hauptsächlich auf die zentrale Fußgängerzone Werth. Die Plätze in der Fußgängerzone sind nicht betroffen.
Wie lange die Arbeiten dauern werden, hängt von der Befundlage ab. Die Stadt rechnet aktuell mit Kosten für die Tiefbauarbeiten und die archäologischen Arbeiten in Höhe von etwa 130.000 Euro.
Auswirkungen des Denkmalschutzes besser einschätzen
„Durch die gestiegenen Denkmalschutz-Auflagen sind auch am Werth Mehraufwand und Verzögerungen unvermeidbar“, betonte Meyer. „Aber wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Instrument der Suchschachtungen die Folgen besser abschätzen und damit die Bauarbeiten auch deutlich stringenter und effektiver abwickeln können, als das in Elberfeld möglich war, wo uns die Gesetzesänderung ja mitten in der bereits laufenden Ausschreibung ereilt hat.“