Während der vergangenen sieben Jahre haben 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung insgesamt 20 Länder bereist, aus denen sie viele neue Erfahrungen mitbringen konnten. Und dabei übernimmt Wuppertal eine Vorreiterrolle: Aktuell bieten deutschlandweit nur fünf Kommunen ein solches Auslandspraktikum für ihre Mitarbeitenden an.
Im Lichthof des Barmer Rathauses überreichte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind nun einigen Praktikantinnen und Praktikanten des „Erasmus +“-Programms ihre Zertifikate. An den Feierlichkeiten nahmen sowohl ehemalige Praktikanten als auch Mitarbeiter teil, die über ein Europapraktikum nachdenken. Die Teilnehmer des Programms berichteten im Gespräch mit Oberbürgermeister Schneidewind von ihren Erfahrungen im Praktikum. Bis zu vier Wochen verbringen Kollegen in anderen, überwiegend europäischen Stadtverwaltungen. Beim „Erasmus +“-Programm geht es zum einen darum, Berufskompetenzen – wie der internationale Abgleich des fachlichen Know-hows sowie die Stärkung von Sprach- und interkulturellen Kompetenzen – zu entwickeln. Zum anderen stehen der Wissenstransfer und nicht zuletzt die individuelle Personalentwicklung des Einzelnen im Fokus des Austauschprogramms.
Intensiver Austausch über Erfahrungen
Neben den beruflichen Erfahrungen konnten die Praktikanten auch viele kulturelle Eindrücke mitnehmen. Bei der Zertifikatsübergabe berichteten sie auch von ihren sprachlichen Hürden, die sich aber bei allen überwinden ließen. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, sich mit den ehemaligen Praktikanten über ihre Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu den Europapraktika zu stellen. Auch eine Ausstellung mit Praktikumsberichten der vergangenen sieben Jahre war im Lichthof des Barmer Rathauses zu sehen.
Seit 2016 arbeitet die Europaförderung der Stadt Wuppertal mit 53 Partnerstellen in 20 Ländern zusammen. Die Zahl der Partnerstellen steigt jährlich. So konnten zuletzt Städte wie Toulouse (Frankreich), Bela-Bela (Südafrika) oder Zagreb (Kroatien) als neue Partner gewonnen werden. Neben Partnerstädten Wuppertals, wie South Tyneside (England) oder Liegnitz (Polen), nehmen auch Städte wie Vilnius (Litauen), Braga (Portugal), Wien (Österreich) oder Nijmegen (Niederlande) Besucher aus Wuppertal auf. Im Laufe des Praktikums lernen die Praktikanten die Arbeitsabläufe der anderen internationalen Kommunen kennen. Vor allem in Bereichen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung erleben die Praktikanten, wie andere Kommunen arbeiten und können ihre Erfahrungen als Inspiration für Wuppertal einsetzen. Auch das Selbstverständnis der Mitarbeiter für die interkulturelle Zusammenarbeit steigt bei einem solchen Austausch. Das Programm „Erasmus +“ wird noch bis mindestens 2027 für die Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtverwaltung angeboten. Aktuell sind 40 weitere Praktika in Planung.