Mit in der Runde waren auch die Filialleitung und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Standortes in Elberfeld. Zum Einstieg berichtete der OB über weitere intensive Gespräche, die er sowohl mit Vertretern der Immobilieneigentümer als auch mit der Konzernzentrale von Galeria-Kaufhof-Karstadt GKK und der Wuppertaler Filial-Geschäftsführung geführt hat und die in den kommenden Tagen fortgesetzt werden mit dem Ziel, Eigentümer und GKK für gemeinsame Verhandlungen für einen Weiterbetrieb des Kaufhofes am Standort Wuppertal an einen gemeinsamen Tisch zu bekommen."
„Bei der Frage von Entwicklungsperspektiven für das Gebäude werden wir das Ziel des Standorterhaltes keinesfalls vorzeitig aufgeben“, betonte Schneidewind. „Gleichzeitig müssen aber aufgrund der aktuell sehr unsicheren Prognose Konzept-Ideen für den Fall einer notwendigen Umnutzung forciert werden, denn das Allerschlimmste wäre ein langer Leerstand mitten in Elberfeld.“
Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens Verhandlungen wieder möglich
„Nach dem formalen Abschluss des Insolvenzverfahrens öffnet der nun wieder angelaufene Sanierungsprozess bei GKK die Türen für erneute Verhandlungen über die Filialen auf der Streichliste“, erklärte Schneidewind. „Es geht jetzt darum, sehr konzentriert die Frage zu klären, ob und unter welchen Voraussetzungen auch in Wuppertal ein Fortbestand möglich sein könnte.“ Gleichzeitig verwies der OB mit Blick auf die inzwischen zum Erhalt vorgesehenen Filialen in Essen und Düsseldorf auf die ungleichen Standortfaktoren für das Elberfelder Haus: Sowohl durch die Eigentümer der Immobilie als auch durch den GKK-Vorstand seien weitere Verhandlungen über die Mietkonditionen unter den aktuellen Bedingungen ausgeschlossen worden.
„Ein Standort-Erhalt kann hier daher nur möglich werden, wenn es gelingen sollte, andere Nutzungen in das Gebäude zu integrieren, wobei der Eigentümer eine öffentliche Mitnutzung verständlicherweise begrüßen würde. Daher wird nun unter Hochdruck die Option als potentieller Standort für unsere Stadtbibliothek geprüft.“ Allerdings wäre eine städtische Beteiligung an einer Lösung nur darstellbar, wenn sie verlässlich und nachhaltig wäre, betonte Schneidewind. „Es darf dann nicht in ein paar Jahren der Fortbestand wieder in Frage stehen.“
Mit den Eigentümern sei daher kurzfristig ein enger Austausch weiterer Informationen zum Gebäude und zu potentiellen Alternativ-Nutzungen vereinbart worden.
Einigkeit der Experten: Viele gute Argumente für ein Engagement der Stadt
Hohe Einigkeit gab es bei den Gesprächsteilnehmern über die große Bedeutung der Galeria-Filiale für die gesamte Innenstadt: als Frequenzbringer, als Zentralitätsfaktor, als letztes Warenhaus der bergischen Region und aufgrund seiner Historie als ältestes Warenhaus Westdeutschlands.
Eine multifunktionale Innenstadt mit Handel, Kultur, Bildung und Dienstleistung für alle Generationen könne hier in einer Großimmobilie beispielhaft und nachhaltig dargestellt werden. Umgekehrt drohen mit der Standortaufgabe langfristiger Leerstand und Verlust von Arbeitsplätzen auch um das Haus herum.
Der Standort Elberfeld hat Zukunft
Mit Blick auf die Situation der Innenstadt insgesamt verwies Schneidewind erneut auf die 45 Millionen schweren Investitionen, die in den kommenden Jahren in die Qualitätsoffensive für Elberfeld investiert werden. „Damit stellen wir die City neu auf“, so der OB. „Und das ist auch unsere Botschaft an die Kaufhof-Verhandlungspartner: Der Standort Elberfeld hat Zukunft.“
Teilnehmer der Runde
Vertreten in der Runde unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind waren neben den Fachleuten der Verwaltung: Einzelhandelshandelsverband, IHK, Wirtschaftsförderung, Gewerkschaft, außerdem der Galeria-Filial-Geschäftsführer GKK Elberfeld und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. Die Kaufhof-Vertreter überreichten bei der Gelegenheit zu bereits im Vorfeld übergebenen 6000 Unterschriften für den Erhalt des Hauses weitere 5000 Unterschriften von Kunden und Mitarbeitern an den OB, die, so Schneidewind, „nochmals eindrücklich die breite Unterstützung der Wuppertalerinnen und Wuppertaler für den Erhalt des Kaufhofes unterstreichen“.