Am Girls’Day und Boys’Day 2023 beteiligten sich in Wuppertal am Boys’Day 60 Unternehmen, Betriebe und Institutionen mit insgesamt 288 Praktikumsplätzen. 184 Plätze wurden vergeben. Beim Girls’Day waren es 92 Unternehmen und Institutionen mit 637 Praktikumsplätzen, vergeben wurden hier 454 Plätze. „Damit sind wir wieder vor Vor-Corona-Niveau“, freut sich auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. Er bestärkte die jungen Menschen darin, die Gelegenheit zu nutzen und erste Kontakte in die Berufswelt zu knüpfen – frei von Klischees und Rollenbildern.
Stadt als Arbeitgeberin
Die Stadtverwaltung und ihre Leistungseinheiten beteiligten sich natürlich auch am Zukunftstag. Für den Girls’Day wurden 68 Plätze angeboten. Für den Boys’Day gab es 84 Plätze. Begrüßt wurden die städtischen Teilnehmer am Morgen von Bürgermeister Heiner Fragemann. Er machte deutlich, dass nicht nur Schüler von diesem Tag profitieren, sondern auch die Stadt als Arbeitgeber. „Genau wie andere Unternehmen und Betriebe suchen wir dringend qualifizierten Nachwuchs. Deshalb bewerben wir uns heute auch bei euch“, sagte er zu den Schülern, die sowohl vor Ort als auch online zuhörten.
Arbeitskreis organisiert
Organisiert und koordiniert wurden der Girls’Day und der Boys’Day von einem Arbeitskreis, dem neben der Stabsstelle für Gleichstellung und Antidiskriminierung und dem Fachbereich Jugend & Freizeit auch die Kreis-Handwerkerschaft, die Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Diakonie und die Ausbildungsabteilung der Stadt angehören. Aus Sicht von Martina Völker von der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung sind in den Köpfen der Gesellschaft noch immer viel zu starke Rollenklischees verankert, die verhindern, dass bei der Berufswahl tatsächlich alle infrage kommenden Stellen berücksichtigt werden. Auch Sascha Bomann von der Kreis-Handwerkerschaft Solingen-Wuppertal betont, dass beispielsweise der Girls’Day gerade für das Handwerk enorm wichtig sei, damit junge Frauen überhaupt einen Weg ins Handwerk fänden. „Für viele Mädchen ist es schwer vorstellbar, wie die Arbeit in dem jeweiligen Handwerksberuf tatsächlich aussieht. Diese Möglichkeit bietet der Girls’Day. Ich kenne mehrere Erfolgsgeschichten, bei denen sich im Nachhinein Praktika und sogar Ausbildungsverhältnisse ergeben haben.“
Bewerbungen erwünscht
Tom Rosenkaymer vom Ausbildungsmanagement der Stadt Wuppertal ergänzt: „Solche Veranstaltungen sind wichtig, damit Jungs in sogenannte „Mädchenberufe“ und Mädchen in sogenannte „Jungsberufe“ schnuppern können. Wir erhoffen uns viele Bewerbungen junger Menschen in allen Berufen, unabhängig vom Geschlecht.“ Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin der Diakonie Wuppertal: „Der Boys’Day bietet eine gute Möglichkeit für junge Menschen, zukunftssichere soziale, erzieherische und pflegerische Berufe zu entdecken. Außerdem trägt er zu einer klischeefreien Berufs- und Studienwahl bei.
"Sehr interessant"
Und was sagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer? Für Timo und Maximilian, die einen Tag bei der Stabsstelle für Gleichstellung und Antidiskriminierung verbrachten, gab es viel Neues zu lernen. „Bisher hatte ich wenig Ahnung von der Arbeit im Rathaus. Ich hätte nicht gedacht, dass die Aufgaben so vielfältig sind“, sagte Timo und auch Max schließt sich an: „Der Tag war sehr interessant.“ Im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung schnupperten insgesamt sechs Mädchen in das Berufsfeld IT. Eine von ihnen, Nele, ist überrascht, dass die IT vor allem von Männern besetzt ist, sie selbst fand die Aufgaben dort cool und nimmt viel von diesem Tag mit.