Im 19. Jahrhundert entwickelten sich zahlreiche künstlerische Zugänge zur Natur. Die Maler des Impressionismus studierten die verschiedenen Lichtsituationen, Jahreszeiten und Witterungsverhältnisse. Mit ihren Bildern des ländlichen Frankreichs, mit Küsten- und Meeresdarstellungen sowie mit Szenen aus der Metropole Paris entwickelten sie eine innovative visuelle Sprache und etablierten einen neuen Kanon von Themen. Gleichzeitig wandten sich die Pioniere des aufstrebenden Mediums Fotografie denselben Motiven zu. Spätestens seit den 1850er Jahren standen Maler und Fotografen in regem Austausch untereinander und befruchteten sich gegenseitig.
80 wertvolle Aufnahmen und zentrale Werke der Sammlung
Diese Wechselwirkungen von Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert untersucht die Ausstellung „Eine neue Kunst. Fotografie und Impressionismus“ anhand von mehr als 80 wertvollen Aufnahmen aus öffentlichen und privaten Sammlungen aus Deutschland, Österreich und Frankreich, darunter Werke von Gustave Le Gray, Eugène Cuvelier, August Kotzsch und Heinrich Kühn. Den künstlerischen Fotografien werden zentrale Werke aus der Sammlung des Museums etwa von Claude Monet, Camille Pissarro, Auguste Renoir und Alfred Sisley gegenübergestellt, die teils schon seit der Gründungsphase zum festen Bestand des Museums gehören und deren Erwerbung seinerzeit für Aufsehen sorgte.
Fotografie emanzipiert sich
Damit schließt die Ausstellung an die Reihe von Präsentationen zur impressionistischen Kunst im Von der Heydt-Museum an und setzt zugleich neue Akzente. Sie lenkt erstmals den Blick auf die frühe Geschichte des Massenmediums Fotografie und seine Emanzipation als künstlerische Gattung im Dialog mit der Malerei. Parallel arbeitet sie die wesentlichen Linien in der Geschichte der hauseigenen Sammlung zur Kunst des Impressionismus und ihren Vorläufern auf.
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Museum Barberini in Potsdam und mit Unterstützung der Jackstädt-Stiftung.
Die Ausstellung ist vom 2. Oktober 2022 bis zum 8. Januar 2023 zu sehen.