Diese Auszeichnung verleiht der LVR an einzelne Personen, Institutionen oder Vereine, die sich in besonderer Weise, den Werten des LVR entsprechend, im Rheinland für die Gesellschaft engagieren. Neben ihr ist Brigitte Müller aus Remscheid die zweite Preisträgerin.
Bürgermeister Uwe Schneidewind, der an der Verleihung leider nicht persönlich teilnehmen konnte, richtet in einer Grußbotschaft seine Glückwünsche aus und würdigt die Dienste, die Iris Colsman für die Inklusion in Wuppertal geleistet hat. „Im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Wuppertal und auch persönlich gratuliere ich Ihnen sehr herzlich“. Sein persönliches Fehlen bei der Verleihung in Köln bedauere der Oberbürgermeister sehr und lädt die Preisträgerin zu einem persönlichen Gespräch in das Rathaus ein.
Zur Person Iris Colsman
Iris Colsman, geboren in den Niederlanden, hatte bereits im Kindesalter erste Berührungspunkte mit dem Thema Inklusion. Wenn auch eher unterbewusst setzte sie sich in der Schulzeit für eine Klassenkameradin und einen Nachbarsjungen ein, die beide eine Behinderung hatten. Diese Begegnungen bestärkten sie später darin, ihre eigenen Kinder in einem integrativen Kindergarten anmelden zu wollen.
Und weil es davon im Jahr 1988 noch keinen gab, gründete Frau Colsman einen neuen – den integrativen Kindergarten Wuppertal. Sie absolvierte eine pädagogische Ausbildung, eine Ausbildung im Bereich der Heilpädagogik und setzte sich in ihrer heilpädagogischen Praxis für die inklusive pädagogische Arbeit ein. Um mehr mit Menschen mit Behinderungen in Begegnung zu treten und diesen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, gründete Iris Colsman schließlich im Jahr 1997 mit weiteren Beteiligten die Färberei Wuppertal. 2013 übernahm sie die Leitung des Zentrums für Integration und Inklusion, wo sich Menschen mit und ohne Behinderung im Café oder bei Sportkursen treffen können und Beratung erhalten. Auch die Koordinierung-, Kontakt-, und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung, kurz KoKoBe, die vom LVR gefördert werden, sind dort angegliedert.
Des Weiteren leitet Frau Colsman seit 2015 das Kompetenzzentrum Selbstbestimmtes Leben Düsseldorf. Dies ist eines von insgesamt fünf Kompetenzzentren in NRW, die das Land NRW zur dauerhaften Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen hat. Und auch auf kommunalpolitischer Ebene war Iris Colsman viele Jahre lang in Wuppertal als Mitglied des Beirats der Menschen mit Behinderung aktiv. Insgesamt sind es mehr als 30 Jahre, die sich Iris Colsman bereits für eine inklusive Gesellschaft stark macht.