Zu den rund 350 Ausstellern auf dem Areal Böhler in Düsseldorf gehörten Unternehmen, Städte und Regionen, Planungsbüros und Initiativen. Darunter befand sich zum wiederholten Male der Bergische Gemeinschaftsstand. Zusammen präsentierten die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Wirtschaftsförderungen aus Wuppertal, Solingen und Remscheid die Region und ihre aktuellen Projekte.
Wohnungsbau gefragt
Erhöhte Nachfrage nach gefördertem Wohnungsbau Ein gefragter Gesprächspartner auf der Messe war Alexander Buckardt. Er kümmert sich bei der Wirtschaftsförderung Wuppertal um Wohnungswirtschaft und Flächenentwicklung. Das Thema boomt seit Jahren. Doch im Gegensatz zur letzten Messe ging die Nachfrage von Projektentwicklern in eine neue Richtung. Waren es zuvor Projekte für Ein- oder Mehrfamilienhäuser, steht nun der geförderte Wohnungsbau und betreutes Wohnen hoch im Kurs. Entsprechend stellte Buckardt die Fläche an der Oberen Lichtenplatzer Straße vor. Auf rund 8.300 Quadratmetern soll neuer Wohnraum entstehen. Ein Fünftel der neuen Wohneinheiten ist für den Sozialwohnungsbau vorgesehen. Ein weiteres Projekt ist in Langerfeld in Planung. Auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes Löhrerlen stehen 10.000 Quadratmeter Nettobauland zur Verfügung. Das Planungsrecht sieht eine Bebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern vor, die sowohl als Reihen-, Doppel- oder freistehende Gebäude realisiert werden können. Im Sommer startet das Ausschreibungsverfahren der Stadt. Buckardts Fazit der Messe: „Beim Thema Wohnen geht die Nachfrage mittlerweile verstärkt von Bestandshaltern aus
Neue Gewerbegebiete
Fokus auf zwei neuen Gewerbegebieten Martin Lietz beobachtet im gewerblichen Bereich eine starke Nachfrage von Logistikunternehmen. Der Druck, Verteilzentren und Knotenpunkte nahe an Großstädten zu platzieren, wachse auf die Branche. Ein Grund dafür sind die derzeitigen Schwierigkeiten, Lieferketten aufrecht zu halten. „Wuppertal ist wegen seiner zentralen Lage zwischen Rhein und Ruhr deshalb besonders gefragt“, so Lietz. Jedoch sind große Flächen in Wuppertal - genauso wie in vielen anderen Städten - fast nicht verfügbar. Wie hoch auch in Industrie und Gewerbe die Nachfrage nach neuen Standorten ist, zeigt das Beispiel Clausewitzstraße. In Langerfeld entsteht ein Gewerbegebiet auf 33.000 Quadratmetern. Jedoch ist die Fläche schon jetzt komplett überplant. Ähnlich großen Andrang erwartet Lietz für die kommenden Gewerbegebiete an der Spitzenstraße und an der Bahnstraße. Auf dem ehemaligen Werksgelände der Firma KROSCHU an der Spitzenstraße/ Langerfeld stehen über 24.000 Quadratmeter für gewerbliche Ansiedlungen zur Verfügung. Ein noch größeres Flächenpotenzial liegt in Vohwinkel. Im Bereich Bahnstraße / Buntenbeck plant die Stadt ein Gewerbegebiet mit rund 35.000 Quadratmetern. Das bisher landwirtschaftlich genutzte Gelände ist für eine Mischnutzung vorgesehen. Bis beide neuen Gewerbegebiete verfügbar sind dauert es aber noch. Als nächster Schritt werden die Bebauungspläne erstellt.
Potenziale der Innenstadtentwicklung
Transformation der City ist nach wie vor Thema Ein prominentes Bürogebäude, das ebenfalls die Aufmerksamkeit von Projektentwicklern auf sich zog, ist das AOK-Gebäude an der Bundesallee in Elberfeld. Hierauf wurde Dr. Marco Trienes vermehrt angesprochen: „Zusammen mit dem Pina-Bausch-Zentrum im Forum Wupperbogen entsteht hier ein neues Gravitationszentrum der Stadtentwicklung Wuppertals.“ Insgesamt ist ein wachsender Fokus auf Immobilienprojekte im Citybereich Elberfeld wahrzunehmen. Interessiert zeigten sich viele Gesprächspartner*innen auch an der Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Wuppertal - auch dank Neuansiedlungen wie der "IU Internationale Hochschule" und der HBK Essen - und den davon ausgehenden Potenzialen für die Innenstadtentwicklung. So wie der Standort der Bergischen Universität Wuppertal in der Rathaus Galerie. Intensiv wurden zudem Entwicklungen auf dem Wuppertaler Büroimmobilienmarkt besprochen. Hier wird die neue Büromarkstudie für Wuppertal, die zurzeit erstellt wird, neue Erkenntnisse liefern.
Fachgespräche mit Investoren
Kooperationspotenzial ausloten Unterstützung bekam das Wuppertaler Team von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der die Messe am zweiten Tag besuchte. Gemeinsam mit Eric Swehla, Vorstand der Wirtschaftsförderung, wurden Fachgespräche mit Projektentwicklern und Investoren geführt. Zum Beispiel zum Smart Tec Campus Wuppertal. „Die Messe bietet eine gute Basis für einen konstruktiven Austausch. Wir haben viele interessante Gespräche geführt und konnten gemeinsame Kooperationspotenziale ausloten“ so Swehlas. Schon am ersten Messetag nutzte er die Gelegenheit Gesprächspartnern des NRW-Landesministeriums für Wirtschaft, Innovation Digitalisierung und Energie einen Überblick über mögliche wegeisende Zukunftsprojekte in Wuppertal zu geben. „Wir haben vereinbart, dass wir uns zeitnah zusammensetzen, um bei den möglichen Projekten zu priorisieren und zunächst jene umzusetzen, die auch im Interesse des Landes sind. Dieses Vorgehen hat sich in den letzten Jahren bewährt und wir sind für die enge Abstimmung mit dem Land sehr dankbar“, berichtet Swehla.