Beide Künstlerinnen überzeugten das vierzehnköpfige Kuratorium jeweils mit ihrem herausragenden und charakteristischen Werk, ihrer enormen Experimentierfreude und Vielfalt im Kombinieren unterschiedlicher Gattungen und Genres sowie ihrer vitalen Offenheit für Begegnungen mit anderen Kulturen, Ländern oder Menschen. Beiden gemeinsam ist ebenfalls, dass ihr jeweils künstlerischer Weg international ausgerichtet ist und sie bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden.
Susanne Kessler
Susanne Kessler wurde 1955 in Wuppertal geboren, hatte bis in die 2000er Jahre ihr Atelier in Wuppertal-Wichlinghausen und lebt heute in Rom und Berlin. Ihre Weltoffenheit zeigt sich in ihrem künstlerischen Werdegang, der sie durch Studium, Stipendien und Arbeitsaufenthalte durch Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Mittelamerika führte. Charakteristisch für das Werk von Susanne Kessler ist die konsequente Verschmelzung von Zeichnung, Malerei und plastischem Gestalten. Susanne Kessler ist bildende Künstlerin durch und durch: kleinformatige Zeichnungen mit malerischen und objekthaften Elementen wandeln sich zu großformatigen, raumgreifenden Installationen und umgekehrt. Susanne Kessler löst die Gattungs- und Raumgrenzen in und mit ihren Werken auf und ermöglicht dadurch ungeahnte Raumerkundungen. Sie schafft reale Bildräume auf dem Papier oder in der Landschaft und vor allem eröffnen sich den Betrachtern immer wieder neue individuelle, imaginäre Räume. Die Bildphantasie von Susanne Kessler erscheint unerschöpflich.
Maria Basel
Maria Basel wurde 1990 in der Ukraine geboren und kam zum Studium nach Wuppertal, wo sie heute lebt. „Wuppertal ist der Ort, an dem alles so richtig losgegangen ist“, sagte sie einmal und beschreibt damit zugleich ihre vielfältigen Wirkungskreise in der Stadt. Im Bereich der elektronischen Popmusik hat Maria Basel als Singer-Songwriter ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Im Duett mit ihrem Klavier oder dem Synthesizer vermag sie mit ihrer magischen Stimme und ihren tiefgründigen Songs die Zuhörer zu verzaubern und in sphärische Momente zu entführen. Maria Basel komponiert, schreibt und produziert ihre Lieder selbst, sie gibt Konzerte in Wuppertal und geht international auf Tournee, ist an Produktionen bei den Wuppertaler Bühnen oder dem Pina Bausch Theater beteiligt und sie legt als DJ RIA selbst auf. Der Schaffensdrang von Maria Basel scheint unendlich zu sein.
Kulturpreis der Stadt
Seit 1950 wurden über 100 Persönlichkeiten und Ensembles mit dem Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal ausgezeichnet, darunter Heinrich Böll, Alice Schwarzer, Pina Bausch, Tony Cragg, Tom Tykwer und Eugen Egner. Im Kuratorium des Preises sitzen fachkundige Bürger, die vom Kulturausschuss gewählt, und Mitglieder, die von den Ratsfraktionen nominiert werden. Mit dem Preis werden Künstler ausgezeichnet, die durch ihr Leben und Wirken mit dem Bergischen Land verbunden sind. Der Von der Heydt-Preis ist mit 12.500 Euro dotiert, der Förderpreis mit 5.000 Euro.