Insgesamt konnte das Von der Heydt-Museum 548 Grafiken und vier Gemälde ankaufen. Die Ausstellung startete bereits am 8. Mai und geht bis zum 28. August 2022.
Jankel Adler, geboren 1895 in Polen und verstorben 1949 in England, war erstmalig 1909 zu Besuch bei seiner Schwester in Wuppertal. Im Jahr 1912 zog Adler nach Wuppertal und besuchte die Kunstgewerbeschule in Barmen. Adler lebte bis 1918 in Wuppertal und letztmalig eine kurze Zeit 1920/1921.
Direkter Blick
Adler legte den Fokus auf die Darstellung des Menschen. Oft präsentiert er seine freudlos wirkenden Figuren frontal und lässt es so wirken, als würden sie den Betrachter direkt anblicken. Bewusst ließ er den Menschen ohne einen erklärenden Kontext. Dabei war Adler immer auf der Suche nach neuen Formen und verwandelte die ursprüngliche Menschenfigur in deformierte oder dekonstruierte Gestalten. Diese entfremdeten Formen des Körpers sind unter anderem vor dem Hintergrund des zwanzigsten Jahrhunderts zu betrachten. Es war die Zeit in der die menschliche Existenz als äußerst zerbrechlich und beschädigt wahrgenommen wurde. Gerade in der aktuellen Zeit mit Bildern von Krieg, Verwüstung und Vertreibung vor Augen erhalten Adlers Darstellungen eine erschreckende Aktualität und erweisen sich als zeitlose Sinnbilder.
Das Von der Heydt-Museum verfügt seit 2020 über einen wertvollen Bestand zu Adler, welcher mithilfe der Von der Heydt-Stiftung, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kulturstufen der Länder sowie mit einer Spende angekauft werden konnte.