Denn die Innenministerkonferenz hat am 17. Januar beschlossen, dass Besitzer nicht umgetauschter alter Führerscheine zunächst nicht mit Strafen rechnen müssen. Um den Mehrbelastungen in den Behörden durch die Corona-Lage Rechnung zu tragen, wird die Umtauschfrist um sechs Monate verlängert.
Führerscheinstelle mit Tausenden von Umtäuschen beschäftigt
Für die Führerscheinstelle ist das ein eher schwacher Trost. Auf nicht absehbare Zeit wird sie mit dem Umtausch weiter erheblich beschäftigt sein. Dazu kommt, dass alle fünf Jahr Verlängerungen für Berufskraftfahrer, zu denen auch Mitarbeiter der Polizei, Feuerwehr, Busfahrer und der Abfallwirtschaft gehören, fällig sind. Außerdem sind alle ab dem 19. Januar 2013 ausgestellten Führerscheine erstmalig auf 15 Jahre befristet. So müssen ab 2028 im Schnitt noch zusätzlich 5.000 Führerscheine jährlich neu beantragt werden: Die Führerscheinstelle wird weiter mehr als genug zu tun haben.
Das belegen auch aktuelle Zahlen: Im Dezember betrug der Anteil der Präsenztermine in der Führerscheinstelle alleine für den Umtausch alter Führerscheine 42 Prozent, in der zweiten Woche lag der Anteil bei 44 Prozent, der Anteil der bereits gebuchten Termine für den Umtausch liegt bis Ende Januar weiterhin bei 40 Prozent. Hinzu kommt noch die Bearbeitung der online eingereichten Anträge von alleine 525 im Dezember 2021. 2021 wurden insgesamt 2.581 Anträge online gestellt. Insgesamt war die Führerscheinstelle 5.712 Mal im vorigen Jahr mit dem Umtausch von Führerscheinen beschäftigt, im Jahr zuvor waren es noch 3.174.
Stadt bittet um Geduld
„Im Moment müssen Menschen, die ihren Führerschein umtauschen wollen, viel Geduld mitbringen: Aktuell gibt es keine Termine mehr. Weil aber die Frist für den Umtausch verlängert wurde, entsteht dadurch niemandem ein Nachteil“, erläutert Martina Grave, Leiterin des Straßenverkehrsamtes.
„Wir sind uns bewusst, dass das alles andere als optimal für die Bürgerinnen und Bürger ist“, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig. Die mehrfache Belastung durch Corona-konforme Präsenz-Termine, Personalausfall durch Krankheit und neue Aufgaben sei erwart- aber nicht konkret planbar gewesen. „Wir wollen das natürlich auf lange Sicht lösen – der Umzug des Straßenverkehrsamtes zur zentralen Lage am Döppersberg ist dafür ein Baustein. Aber dafür müssen wir noch an vielen anderen Lösungsmöglichkeiten arbeiten, damit die Bürger unseren Service als so kompetent erleben, wie ihn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt schon gewährleisten, aber derzeit nicht schaffen können.“
Auf der Homepage der Stadt gibt es unter der Adresse https://www.wuppertal.de/rathaus-buergerservice/buergerservice/statistik_kennzahlen_aemter.php (Öffnet in einem neuen Tab) eine Übersicht über die Kennzahlen des ServiceCenter, des Einwohnermeldeamtes und des Straßenverkehrsamtes.