Erarbeitet wurden die Vorschläge von zwei Projektgruppen – mit Vertretern der Verwaltung und des GMW. Umgesetzt werden praktische, energiesparende Maßnahmen: In den Verwaltungsdienststellen wird erst ab dem 15. Oktober und nur bis zum 15. April geheizt und nur mit einer Raumtemperatur von 19 Grad. Im Falle eines Gasnotstandes sollen städtische Verwaltungsgebäude komplett geschlossen werden und städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Auch die Bürgerinnen und Bürger werden die Sparmaßnahmen zu spüren bekommen: Saunen werden ab Montag, 15. August, geschlossen, die Zootiere werden es in ihren Gehegen weniger warm haben und den Schulen gibt es kein warmes Wasser mehr.
Gebäude in Winter-Schließung?
Die Geschäftsbereiche müssen jetzt „Hausaufgaben“ machen und überprüfen, ob einzelne Gebäude komplett in eine Winter-Schließung gehen können. Hier muss im Einzelnen noch genau geklärt werden, wie gut das technisch umsetzbar ist und welche Konsequenzen das zum Beispiel für die Gebäudesubstanz und das Service-Angebot der Stadt hat. Hier liegt die Komplexität im Detail, weil jeweils geklärt werden muss, ob in einem Gebäude auch Dritte als Mieter untergebracht sind, welche Verträge existieren und wie hoch mögliche Einnahmeverluste mit einer Schließung verbunden sein können.
Schulen und Kitas ausgenommen
Für Schulen, Kindergärten und Kinder- und Jugendwohngruppen gilt eine Ausnahme und keine Pflicht, die Temperaturen nach unten zu regeln oder Standorte aufzugeben.
Für die Weihnachtsfeiertage erwägt die Stadt eine komplette Schießung ihrer Dienststellen – dann wären vom 23. Dezember bis zum 6. Januar nur noch Notdienste erreichbar – zum Beispiel im Standesamt. Auch hierzu sind noch weitreichende Abstimmungen unter anderem mit dem Personalrat zu einer möglichen Dauer einer Schließung notwendig.
An ihre Tochterunternehmen appelliert die Stadt, ebenfalls geeignete Energie-Sparmaßnahmen auf den Weg zu bringen.
"Weitgehendes Ziel"
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „20 Prozent Verbrauchsreduktion sind ein weitgehendes Ziel, das jedoch notwendig ist, um auf eine vollständige Einstellung russischer Gaslieferungen in diesem Winter vorbereitet zu sein. Daher sind auch viele schmerzliche Einschnitte für die Verwaltung und für Wuppertalerinnen und Wuppertaler unvermeidlich."
Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig: „Ich bin den Projektgruppen für ihre Arbeit sehr dankbar: Sie haben in kurzer Zeit, zielführend und mit Augenmaß einen ganzen Katalog von Maßnahmen erstellt und priorisiert. Das GMW hat hierbei einen besonders großen Anteil geleistet und wird auch in der Umsetzung weiter gefordert sein. Wir müssen jetzt – auch gemeinsam mit externen Partnern – alles daran setzen, diese Maßnahmen auch umzusetzen.“