Der Projektzeitraum für die Entwicklung der individuellen Nachhaltigkeitsstrategie ist auf rund 1,5 Jahre ausgerichtet – das heißt, Ende 2022 soll die erste Nachhaltigkeitsstrategie fertig sein und dem Rat der Stadt zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Grundlagen für die Strategie bilden die zehn Themenfelder, in denen sich die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 wiederspiegeln:
Nachhaltige Verwaltung, Lebenslanges Lernen & Kultur, Gute Arbeit & Nachhaltiges Wirtschaften, Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft, Nachhaltiger Konsum & gesundes Leben, Globale Verantwortung & Eine Welt, Klimaschutz & Energie, Nachhaltige Mobilität, Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung, Wohnen & Nachhaltige Quartiere.
„Es ist wichtig, in der Stadtverwaltung Aufbaustrukturen zu schaffen, um diesen Prozess zu fördern und auszubauen und zu verstetigen, denn die Strategieentwicklung ist keine einmalige Aktion, sondern sie ist auf Dauer ausgerichtet, soll weiterentwickelt, fortgeschrieben und verbessert werden“, erläutert Dezernent Arno Minas.
Team und Steuerungsgruppe
Die Steuerung des Gesamtprojektes ist verankert im Geschäftsbereich Wirtschaft, Stadtentwicklung, Klimaschutz, Bauen und Recht, der vom Beigeordneten Arno Minas geleitet wird.
Kernteam
Neben der Projektleitung bilden weitere elf Mitarbeitende aus der Wirtschaftsförderung, der Stabsstelle Klimaschutz, den Ressorts Umweltschutz, Finanzen, Stadtentwicklung und Städtebau, Straßen und Verkehr, dem Umweltamt und der Stadtbibliothek das Kernteam. Sie alle bringen die entsprechende Fachlichkeit ein und sind Ansprechpartner für die von ihnen vertretenen Themenfelder. Das Kernteam soll innerhalb der Stadtverwaltung eine horizontale Integration der Strategie gewährleisten, hat Multiplikatorenfunktion, begleitet den gesamten Prozess und bereitet die Sitzungen der Steuerungsgruppe vor und auch nach. Die Mitglieder sind Ansprechpartner und Fachleute für die Themenfelder, die sie vertreten. Entsprechend wirken sie auch in der Steuerungsgruppe mit.
Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe mit Vertretern aller Fraktionen, aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung und aus der Zivilgesellschaft entwickelt schließlich die Strategie mit ihren Zielen und Maßnahmen.
Am Montag (20. September 2021) hat die Steuerungsgruppe in der alten Glaserei Höning erstmals getagt und entschieden, welche der zehn Themenfelder in der ersten Nachhaltigkeitsstrategie für Wuppertal prioritär sind und mit Zielen und Maßnahmen unterlegt werden sollen. Dies sollen in der ersten Strategie sechs Themenfelder sein, wobei „Globale Verantwortung & Eine Welt“ und „Nachhaltige Verwaltung“ fest vorgegeben sind.
Nach Entscheidung der Steuerungsgruppe geht es mit den vier Themenfeldern
„Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft“, „Wohnen & Nachhaltige Quartiere“, „Lebenslanges Lernen & Kultur“ und „gute Arbeit & Nachhaltiges Wirtschaften“ weiter.
„Diese Schwerpunktsetzung für die Entwicklung der ersten Wuppertaler Nachhaltigkeitsstrategie dürfte für viele eine Überraschung sein. Die meisten Menschen denken bei Nachhaltigkeit als erstes an Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und vielleicht auch Mobilität. In diesen Bereichen arbeiten wir bereits an eigenen Konzepten, die dann die Nachhaltigkeitsstrategie ergänzen “, erklärt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.
Für die Bereiche Klimaschutz und Klimafolgenanpassung wurde Ende 2020 ein integriertes Gesamtkonzept erarbeitet und vom Rat der Stadt Wuppertal verabschiedet. Die dort enthaltenen Maßnahmen befinden sich gerade erst in der Umsetzung und sollen durch Parallelentscheidungen in einem anderen Gremium nicht aufgehoben werden.
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind freut sich über die gelungene erste Sitzung der Steuerungsgruppe und erklärt: „Das war ein fantastischer Auftakt für die Arbeit mit der Steuerungsgruppe – inhaltlich und atmosphärisch. Darauf können wir jetzt richtig gut aufbauen.“ Er hebt hervor: „Wuppertal geht mit der Schwerpunktsetzung einen besonderen Weg, einen Wuppertaler Weg, der hervorragend zu den Herausforderungen in dieser Stadt passt. Wuppertal hat den Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie auf die Bereiche, Wohnen, Arbeit, Soziales und Bildung gelegt. Das sind Bereiche, die jede und jeden betreffen, es sind Themen, die alle abholen werden. Wir hoffen, dass wir viele Bürgerinnen und Bürger von unserem Vorhaben begeistern und mitnehmen können.“
Bürgerbeteiligung
Beabsichtigt ist, in die Quartiere zu gehen und die Menschen dort zum Mitmachen zu bewegen. Isabell Paul aus dem Team Bürgerbeteiligung im Büro des Oberbürgermeisters erarbeitet hierzu eine Strategie. Die Möglichkeit zum Mitmachen wird voraussichtlich bereits Anfang 2022 gegeben sein.
Unterstützung bei der Erarbeitung ihrer Klimastrategie erhält die Stadt von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 (LAG 21) und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW).