Erst 2019 gelang im Grünen Zoo Wuppertal nach 27 Jahren wieder eine Nachzucht dieser bedrohten Tierart, im vergangenen Jahr wurde ein Jungtier kurz nach der Geburt leider tot im Stall aufgefunden. Daher ist die Freude über die diesmal wieder erfolgreiche Geburt groß.
Für Mutter „Yala“ ist es bereits die dritte Geburt und das zweite Jungtier, um das sie sich nun fürsorglich kümmert. Gemeinsam mit dem kleinen Ferkel hält sie sich aktuell noch überwiegend im Stall auf, wo sie sehr aufmerksam und fokussiert ihren Nachwuchs betreut. Das Jungtier, dessen Geschlecht noch nicht bekannt ist, konnte bereits wenige Sekunden nach der Geburt stehen und laufen, von seiner Mutter „Yala“ wird es mit Muttermilch versorgt. Vater des Jungtiers ist wie beim letzten Nachwuchs das Männchen „Manni“. Damit besteht die Wuppertaler Hirscheberrotte aktuell aus fünf Tieren (zwei Weibchen, zwei Männchen und das Jungtier noch unbekannten Geschlechts).
Der Grüne Zoo Wuppertal ist einer von aktuell fünf Zoos in Deutschland, die Hirscheber pflegen, in ganz Europa werden derzeit rund 40 Tiere gehalten. Geburten bei diesen Schweineartigen aus dem indonesischen Regenwald sind selten, die Zahl der Jungtiere im vergangenen Jahr lag in Europa im einstelligen Bereich.
Daher ist die erfolgreiche Geburt nicht nur eine Sensation für den Grünen Zoo, sondern auch von herausragender Bedeutung für den europäischen Bestand und die Erhaltung dieser bedrohten Tierart. Mit großer Begeisterung reagierte daher auch der Zuchtbuchführer Jörg Beckmann aus dem Tiergarten Nürnberg auf die erfreuliche Nachricht aus dem Grünen Zoo.
Schutz im natürlichen Lebensraum
Gemeinsam mit dem Zoo-Verein Wuppertal e.V. setzt sich der Grüne Zoo für den Schutz der hoch bedrohten Hirscheber in ihrem natürlichen Lebensraum ein, deren Population in freier Wildbahn durch Holzeinschlag und Brandrodungen, illegale Goldschürfungen und Bejagung stark zurückgegangen ist. Seit 2019 unterstützt der Zoo-Verein ein Projekt der ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V.) zum Erhalt der Hirscheberpopulation im Nantu-Regenwald, einem der wenigen noch unberührten Waldgebiete auf der indonesischen Insel Sulawesi.
Die ZGAP finanziert dort Ranger, um Hirscheber und andere Tiere vor Wilderei zu schützen, und fördert durch Aufklärung und Einbindung der örtlichen Bevölkerung die Akzeptanz und Unterstützung für die Natur- und Artenschutzmaßnahmen vor Ort. Zoo-Verein und Grüner Zoo leisten auf diese Weise einen wichtigen Beitrag für den internationalen Natur- und Artenschutz und die Erhaltung einer hoch bedrohten Art und ihres Lebensraumes.