„Damit machen wir unseren Wald resistent gegen die Folgen des Klimawandels“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „Wuppertal ist eine der grünsten Großstädte Deutschlands und soll es auch bleiben – dafür müssen wir jetzt etwas tun!“
80 Prozent der Fichten betroffen
Unmittelbar an das Löwengehege des Zoos grenzt eine Waldfläche von 33.000 Quadtratmetern, auf der rund 300 Fichten standen. Sie wurden im Jahr 2020 vom Borkenkäfer befallen und sind abgestorben. Ursache für die Schwächung der Bäume war die anhaltende Dürre der Jahre 2018 bis 2020 – eine Folge des Klimawandels, die zu einer Massenvermehrung des Borkenkäfers geführt hat. Die Bäume mussten daraufhin alle gefällt werden. Insgesamt sind mittlerweile rund 80 Prozent der Wuppertaler Fichten abgestorben.
Die durch die Fällungen entstanden Kahlflächen sollen alle wiederbewaldet werden. Teilweise soll das der Natur überlassen werden, es sollen aber auch aktiv klimastabile Mischwälder gepflanzt werden. Aufgrund der prominenten Lage der Waldfläche hinter dem Löwengehege und der intensiven Erholungsnutzung an diesem Ort hat das Ressort Grünflächen und Forsten dort einen besonderen Wald geplant.
Traubeneiche, Flatterulme & Co.
Hierzu wurde die Fläche in 22 Parzellen aufgeteilt. Jede Parzelle wird nun von den städtischen Forstwirt*innen mit einer anderen Baumart bepflanzt, eine Fläche wird der natürlichen Entwicklung überlassen. Hierbei werden vor allem heimische Baumarten angepflanzt und durch einzelne fremdländische Baumarten ergänzt, die hinsichtlich der Klimaveränderung als besonderes geeignet gelten. Insgesamt werden rund 8.000 neue Bäume gepflanzt, darunter Küstentanne und Traubeneiche, Flatterulme und Wildkirsche, Winterlinde und Lärche, Walnuss und Mehlbeere.
Artenreicher Waldrand
Zudem wird am Rand zum Löwengehege ein artenreicher und besonderes insektenfreundlicher stufiger Waldrand angelegt. Hier sollen Weißdorn und Hartriegel, Schlehe, Schneeball und Holzapfel blühen. Die Parzellen mit den einzelnen Baumarten sollen mit entsprechenden Hinweisschildern und Erläuterungstexten versehen werden. An diesem neuen Wald können die Waldbesucher*innen dann zukünftig das unterschiedliche Wuchsverhalten der verschiedenen Baumarten selbst beobachten.
Darüber hinaus unterstützt der Rotary Club Bergisch Land dabei, an diesem Ort einen Walderlebnispfad zu errichten, der das Thema Klimawandel und Wald behandeln wird. An mehreren Stationen werden die unterschiedlichen Facetten dieses komplexen Themas informativ und spielerisch aufgenommen und erläutert. Die konkrete Planung wird aktuell erstellt.