Doch auch wenn an vielen Stellen noch gewerkelt wird: Die Dauerbaustelle in Ronsdorf neigt sich jetzt langsam ihrem Ende zu.
Thomas Lehn, Produktmanager beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), ist erleichtert, dass die Maßnahme, die aus Brandschutzgründen begonnen wurde, in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. Und auch ein wenig traurig, denn: „Etwa 80 Prozent der Kosten sind gar nicht zu sehen, sondern hinter Decken und Wänden verborgen.“
Der Löwenanteil der Gesamtausgaben von fast 10 Millionen Euro steckt nämlich in der Haustechnik. Auf den alles in allem rund 30.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche wurden zum Beispiel die Elektroinstallationen zwischen der Hauptverteilung und den neuen Unterverteilungen komplett erneuert. Parallel dazu wurde das Netzwerk für die Datenübertragung so ausgebaut, dass nun alle Räume daran angeschlossen sind. Insgesamt wurden 63 Kilometer Elektrokabel verlegt. Außerdem wurden im gesamten Außenbereich die Leuchten ausgetauscht.
Automatische Brandmeldeanlage
Der dickste Kostenfaktor war der Austausch von 264 Brandschutzklappen, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen und zunächst hinter Mauern und in Versorgungsschächten freigelegt werden mussten. Für die Mensa und die Sporthalle wurden die Rauchabzugsanlagen den aktuellen rechtlichen Vorgaben entsprechend vergrößert, die Aula erhielt Rauchabzugsfenster. Flächendeckend wurde eine Brandmeldeanlage installiert, die automatisch den Alarm bei der Feuerwehr meldet. Weil das Kommunikationssystem der Feuerwehr im in den Hang gebauten Stahlbetonbau auf Grenzen stieß, wurde zudem eine flächendeckende BOS-Funkanlage zur besseren Verbreitung der Signale errichtet. Um im Ernstfall den Übertritt von Feuer oder Rauch in die benachbarten Räume zu verhindern, wurden die Brandschotts aller Leitungen ertüchtigt und Brandwände hergestellt. Und fast eine halbe Million Euro floss in Brandschutztüren, etwa in die drei neuen Aula-Portale.
Auch "kosmetische Arbeiten"
Ein wenig hübscher ist es natürlich auch geworden: Alte Bodenbeläge wurden ersetzt, Abhangdecken erneuert, Umkleiden und Foyer der Turnhallen gestrichen. In den kommenden Monaten werden noch einige Brandschutztüren und blind gewordene Glasscheiben von Fenstern ausgetauscht sowie ein paar „kosmetische“ Arbeiten durchgeführt.
Den Anfang der Arbeiten im Jahr 2014 hatte die Sanierung des Flachdachs der Dreifachsporthalle und der direkt angrenzenden Turnhalle gemacht. Der Plan, die bei laufendem Schulbetrieb durchgeführte Maßnahme in sauber aufeinanderfolgenden Bauabschnitten abzuwickeln, wurde jedoch durchkreuzt. Nicht nur, weil das Zusammenspiel der verschiedenen beteiligten Firmen nicht so glatt lief wie erhofft, sondern auch, weil zwischenzeitlich das Architekturbüro wechselte.
70 Einzelbaustellen
Aufgrund der Asbestbelastung von einzelnen Bauteilen, Putzen und Spachtelmassen mussten viele Arbeiten zudem unter besonderen Schutzmaßnahmen in Schwarzbereichen durchgeführt werden. „Es gibt, glaube ich, keinen Raum, in dem wir im Verlauf der Maßnahme nicht wenigstens irgendeine kleinere Arbeit haben durchführen lassen“, sagt Lehn. „Insgesamt hatten wir etwa 70 Einzelbaustellen.“