Wie kann es ein Ort werden, an dem man sich wohlfühlt, sich mit Freunden trifft, zusammen künstlerisch kreativ ist, träumt oder sich vom Alltag erholt? Das sind die Fragen, die sich in dieser vorbereitenden under construction-Phase stellen, mit Blick auf das geplante zukünftige Pina Bausch Zentrum, einem offenen Haus für alle Bürger der Stadt, mit lokalem Impakt und internationaler Strahlkraft. Digital vernetzt, ein Haus für das 21. Jahrhundert, einem Ort, der mehr sein will als nur ein Ort der Bewahrung eines großen Lebenswerks von internationalem Rang.
Nach Freiräumen für die Kunst suchen
Innovativ, kreativ und experimentell – in diesen schwierigen Zeiten macht under construction sich mit Mut und Freude auf den Weg, ein neues gesellschaftliches Gemeinsam in Zeiten der Pandemie und des Lockdowns zu erforschen und nach neuen Freiräumen für die Kunst und den Tanz im 21. Jahrhundert zu suchen. Als digitale Veranstaltungsreihe erprobt under construction mit über 30 Aktionen von 21. bis 29.11.2020 eine neue Zeit, vor Ort und gleichzeitig vernetzt mit Freunden und Partnerinstitutionen weltweit: Es werden Glückskekse gebacken, mit täglichen digitalen Warm-Ups für die ganze Familie, Workshops von Yoga über GAGA bis hin zu zeitgenössischem Tanz, künstlerischen Interventionen, Masterclasses, filmischen Arbeiten, Musik zum gemeinsam Genießen, Tanzfilmen im Nachtprogramm, Podcasts, Panels und Diskussionen, Außenprojektionen und Liveschaltungen. Auch die ursprünglich als Auftakt geplante Aufführung von „Das Stück mit dem Schiff“ von Pina Bausch wird erstmals im Rahmen eines Live-Streaming zu sehen sein.
Mit Wuppertaler Schülern, dem tanzChor60+ der Bergischen Musikschule, Power of Color Wuppertal, dem „Archiv der Träume“ in Zusammenarbeit mit Frauenberatungen und Geflüchteten, mit Akteuren von )) freies netz werk )) KULTUR, Tänzern der freien Tanzszene Wuppertal, mit international anerkannten Künstlern wie Helena Waldmann, Gintersdorfer/Klaßen, Richard Siegal, Robyn Orlin … und renommierten internationalen Partner wie dem Sadler’s Wells Theatre in London.
Pina Bausch Zentrum
In dem zukünftigen Pina Bausch Zentrum, konzipiert als Zukunftslabor, sollen auf vielfältige Weise Erinnerung, Experiment, Kreativität, Wissensvermittlung, Reflexion und Beteiligung miteinander verschränkt werden. Dazu wird das zu renovierende ehemalige Schauspielhaus um einen Neubau erweitert, der im kommenden Jahr in einem Architekturwettbewerb ausgeschrieben wird. Das zukünftige Pina Bausch Zentrum wird inhaltlich auf vier Ebenen aktiv sein, die eng miteinander verschränkt und einander ergänzend entwickelt werden:
Das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch erhält im Pina Bausch Zentrum eine neue Heimat, mit festen, eigenen Probenräumen und der Spielstätte, auf der ein Großteil der Werke von Pina Bausch entstanden sind. Ein Produktionszentrum bietet großen, genreübergreifenden Bühnenproduktionen aus dem In- und Ausland Raum und Gelegenheit für Uraufführungen, europäische und deutsche Erstaufführungen, Koproduktionen und Wiederaufnahmen, nach den entsprechenden Endproben in Wuppertal. Das Pina Bausch Archiv macht den umfangreichen künstlerischen Nachlass von Pina Bausch zugänglich. Dadurch werden das vielfältige Material und das kostbare Wissen über dieses einmalige künstlerische Werk lebendig erhalten, um nachfolgende Generationen zu inspirieren und zu neuen kreativen Aktivitäten anzuregen. Das Forum Wupperbogen schließlich wird Zukunftslabor für die Entwicklung von Kulturinstitutionen sein, in denen die Themen und ästhetischen Formen partizipativer Projekte konsequent verfolgt und auf die gesamte Institution angewendet werden.
Das Pina Bausch Zentrum ist ein Projekt der Stadt Wuppertal, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, in Zusammenarbeit mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und der Pina Bausch Foundation