Zu den Auswahlkriterien gehörten der vorhandene Platz, eine leistungsfähige Verkehrsanbindung, genug Parkplätze, ein relativ abgeschlossenes Gelände und geeignete Räume für Büros, Sozialräume und Lager. Die Impfstraßen selbst sollen in einem winterfesten großen Zelt auf dem Parkplatz des Uni-Geländes eingerichtet werden. Die Impfzentren sind nach den Vorgaben des Bundes und der Länder bis zum 15. Dezember einzurichten.
Start der Impfungen steht noch nicht fest
Ab wann dort tatsächlich geimpft werden kann und wer zum berechtigten Personenkreis für die Phase 1 zählt, steht noch nicht fest. Alles hängt davon ab, wann ein Impfstoff zugelassen wird und in ausreichenden Mengen für einen Start zur Verfügung steht. Eine Priorisierung der Gruppen, die sich in Phase 1 impfen lassen können, wird durch die Ständige Impfkommission des Bundes festgelegt. Genannt wurden bereits Patienten, die aufgrund ihres Alters oder von Vorerkrankungen von einer Corona-Infektion besonders gefährdet wären, sowie „systemrelevante“ Berufsgruppen, wie etwa Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sollen durch mobile Impfteams in ihren Heimen geimpft werden. Jeder Patient muss zwei Impfungen erhalten.
Prognose: 450.000 Impfungen alleine in Wuppertal
Die Aufgabenverteilung wurde zwischen Bund und Ländern festgelegt: Der Bund kauft die Impfstoffe, die Länder übernehmen die Verteilung an Städte und Kreise, diese richten in der Regel ein zentrales Impfzentrum ein. Auf dezentrale Lösungen soll verzichtet werden, um den Organisationsaufwand in Grenzen zu halten.
Innerhalb der Impfzentren wird es eine Aufgabenteilung zwischen den Kommunen und den Kassenärztlichen Vereinigungen geben, die das medizinische Personal stellen. Erwartet wird eine Leistungsfähigkeit von 2000 bis 2.500 Impfungen am Tag bzw. eine Impfstraße je 70.000 Einwohner. Bei einer prognostizierten Teilnahme der Bevölkerung von siebzig Prozent und zwei Impfungen pro Person wären alleine in Wuppertal 450.000 Impfungen zu leisten.
Unterstützung durch die Hilfsorganisationen notwendig
Die Kosten für die Gesamtaktion wollen sich Bund und Länder je zur Hälfte teilen. Wie lange die Phase 1 der Impfaktion über die Impfzentren und die mobilen Teams dauern wird, ist nicht absehbar. Die Rede ist von Monaten bis zu einem Jahr. In der Phase 2 sollen die Impfungen für alle nicht priorisierten Gruppen dann analog zur Grippeschutzimpfung in den Praxen der niedergelassenen Ärzte vorgenommen werden.
Die Impfung ist freiwillig. Mit einer bundesweiten Kampagne wird für die Teilnahme geworben werden. Persönliche Anschreiben gibt es nicht.
„Vor uns liegt eine riesige Aufgabe, alle notwendigen organisatorischen und logistischen Abläufe zu steuern“, erklärte Krisenstabsleiter Johannes Slawig. „Das geht nicht ohne die Unterstützung unserer bewährten Hilfsorganisationen, die mit solchen Einsätzen Erfahrungen haben. Die Vorbereitungen laufen unter Hochdruck. Ich danke der Universität für die konstruktive Zusammenarbeit bei der Standortsuche. Die kurze Vorlaufzeit und die Größenordnung der Aktion nötigen mir Respekt ab, aber ich bin zuversichtlich, dass wir bis Mitte Dezember das Impfzentrum am Freudenberg stehen haben.“