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WuppertalPressemeldung – 25.05.2020

Neuer Zukunftsstandort für Wuppertaler Traditionsunternehmen

215 Jahre Unternehmenstradition – das Wuppertaler Textilunternehmen vombaur sucht einen neuen Unternehmensstandort. Eine geeignete Fläche wurde in Nächstebreck gefunden. Die Stadt und der ansässige Bürgerverein einigten sich über mögliche Ansiedlungspläne.

Rund elf Kilometer liegen der aktuelle und der neue Wunschstandort des Unternehmens vombaur auseinander. Der Spezialist für technische Textilien, dessen Produkte in der Automobilindustrie, der Luftfahrt und der Medizintechnik zum Einsatz kommen, wurde bereits 1805 in Ronsdorf gegründet. Mit der Zeit wurde der zentrale Firmensitz in der Marktstraße jedoch zu klein. Ein Teil der Produktion wurde deshalb in die Otto-Hahn-Straße ausgelagert.

Mit der Errichtung eines neuen Produktions- und Entwicklungsstandortes möchte sich die Firma zukunftsfähig aufstellen. Die Suche nach einem Grundstück innerhalb Wuppertals gestaltete sich jedoch schwierig und langwierig. Deshalb begann Geschäftsführer Peter vom Baur sogar schon, sich im Umland nach Ansiedlungsmöglichkeiten umzusehen. „Für ein Wuppertaler Traditionsunternehmen, das vor 215 Jahren in Ronsdorf gegründet wurde, war das eine äußerst unbefriedigende Situation“, erzählt er.

Gemeinsame Lösung mit dem Bürgerverein

Nun ergibt sich die Chance für einen neuen Standort in Wuppertal. Die Verwaltung  plant seit geraumer Zeit die Entwicklung einer neuen Gewerbefläche an der Nächstebrecker Straße/Bramdelle. Ein zwischen Hermann -Josef Richter, Vorsitzender des Bürgervereins  Nächstebreck, und Oberbürgermeister Andreas Mucke ausgehandelter Kompromiss, der vom Rat der Stadt beschlossen wurde, machte diese Entwicklung überhaupt erst möglich. Dort soll nun das Unternehmen vombaur angesiedelt werden. Das Vorhaben wird in enger Abstimmung mit dem Nächstebrecker Bürgerverein umgesetzt.

Hermann-Josef Richter, Vorsitzender des Vereins, hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass eine Lösung gefunden wurde, die für die Nächstebrecker Anwohner verträglich ist. Auf dem kleineren, südlich gelegenen Gewerbeareal Bramdelle soll der neue Standort des Textilunternehmens entstehen. „Nach dem mit Oberbürgermeister Andreas Mucke in fairen und konstruktiven Gesprächen ausgehandelten Kompromiss war ursprünglich in diesem Bereich eine kleinteilige Bebauung mit mehreren Unternehmen vorgesehen“, so Richter. Das Unternehmen vombaur benötigt jedoch eine große Gewerbeimmobilie für seine rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Nach intensiven Diskussionen ist es gelungen, einen tragbaren Kompromiss zu finden“.

Der Nächstebrecker Bürgerverein stimmt der geplanten Bebauung im Bereich Bramdelle zu. Im Gegenzug konnte erreicht werden, dass auf die Bebauung des größeren, nördlich gelegenen Teils verzichtet wird. „So kann dieser wichtige Naturraum erhalten bleiben“, erklärt Richter.

 

Die Erhaltung von Grünflächen ist für die Stadt ein wichtiger Punkt. Deshalb soll innerhalb der Gewerbeansiedlung ein großer Grünflächenanteil erhalten bleiben, um weiterhin den Blick in die Natur zu ermöglichen. Auch eine Dachbegrünung für den Neubau wird verbindlich vorgeschrieben. „Das Konzept stellt einen guten Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie dar und hilft u. a., dass Mikroklima trotz der Bebauung vor Ort positiv zu beeinflussen und die Versiegelung der Natur auf ein Minimum zu beschränken“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Ratsbeschluss steht noch aus

"Wuppertal braucht zusätzliche Gewerbeflächen, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben. Wir müssen Unternehmen, die sich hier ansiedeln wollen, Angebote machen und stehen hier im Wettbewerb mit anderen Kommunen, die häufig mit niedrigen Gewerbesteuersätzen punkten können“ so Oberbürgermeister Mucke. „Darüber hinaus brauchen wir auch Flächen für Betriebe, die sich innerhalb unserer Stadt verlagern oder vergrößern wollen. Deshalb ist die Entwicklung der Fläche an der Nächstebrecker Straße so wichtig und ein positives Beispiel. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Nächstebreck und seinem Vorsitzenden Hermann Josef Richter ist es mir in konstruktiven Gesprächen gelungen, einen sehr guten Kompromiss zu finden. Einerseits geht es um die berechtigten Interessen der Anwohner nach Erhalt einer ökologisch wertvollen Fläche mit hohem Freizeitwert sowie nach optimalem Lärmschutz und andererseits um die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes. Ich bin dem Bürgerverein sehr dankbar, dass er mitgeholfen hat, einen ausgewogenen Interessenausgleich zu erreichen. Das zeigt, dass die rechtzeitige Einbindung der Betroffenen bei solchen wichtigen Planungen und Projekten richtig und zielführend ist. Mit dem Unternehmen vombaur will sich jetzt eine Traditionsfirma auf dem Gelände ansiedeln .Dies begrüssen wir ausdrücklich. Vombaur ist ein Betrieb, der in  hervorragender Weise Erfahrung jahrzehntelanger Produktion und Forschung mit neuen innovativen Entwicklungen und Techniken verbindet. Also genau das, was unsere Standort so stark macht. Wir werden dem Rat jetzt diese Ansiedlung vorschlagen. Mit dieser Investition ist die Entwicklung der Flächen an der Nächstebrecker Straße abgeschlossen. Der nördliche Teil bleibt wie bisher Natur- und Freizeitfläche. In den nächsten Wochen wird auch der zugesagte Flüsterasphalt auf die Nächstebrecker Straße aufgebracht."


Stadtdirektor Dr. Slawig, der auch für die städtischen Grundstücke zuständig ist, begrüßt die aktuelle Entwicklung. Für die Stadt Wuppertal ist die Bestandssicherung von Technologieunternehmen wie vombaur ein wichtiges strategisches Ziel. Zum einen wird die Zukunft eines bedeutenden Wuppertaler Unternehmens gesichert. Zum anderen bleiben viele Arbeitsplätze in Produktion und Entwicklung in der Stadt erhalten. Für Johannes Slawig ist der Verbleib der Firma vombaur in Wuppertal deshalb ein wichtiges Zeichen: „Moderne gewerbliche Unternehmen stellen die Basis für eine zukunftsweisende Wirtschaftsentwicklung dar. Dafür habe ich mich gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung in Gesprächen mit dem Bürgerverein gerne eingesetzt.“

Neues Kapitel der Unternehmensentwicklung

Der Beschluss, das rund 19.500 Quadratmeter große Grundstück zu entwickeln und den hierzu notwendigen Bebauungsplan zu erstellen, soll in der Ratssitzung am 22. Juni 2020 gefasst werden. Erleichtert wäre auch das Unternehmen vombaur, wenn der Aufstellungsbeschluss für die Gewerbegebietsentwicklung in der Bramdelle gefasst wird. Damit wäre die Zukunft des Unternehmens am Standort Wuppertal möglich und ein weiteres Kapitel in der Unternehmensentwicklung könnte gestartet werden .

Oberbürgermeister Mucke abschließend: „Ich danke allen Beteiligten für diese Lösung. Dem Bürgerverein Nächstebreck mit Hermann Josef Richter an der Spitze für das konstruktive Miteinander, dem Unternehmen vom baur für das Vertrauen in den Standort und die Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts, der Verwaltung für das lösungsorientierte handeln und der städtischen Wirtschaftsförderung, die sich sehr für das Vorhaben engagiert und viele intensive Gespräche geführt hat. So kann es weitergehen!“

 

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Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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