Dafür sollen ab Mitte bis Ende August auf fünf oder sechs ausgewählten Grundstücken in Nächstebreck Pflanz-Container aufgestellt werden, in denen Grünkohl-Setzlinge ausgebracht werden. Sie sollen dann vor Ort wachsen und bei der anschließenden Untersuchung Aufschluss darüber geben, wie hoch die tatsächliche PCB-Belastung ist. Grünkohl eignet sich durch seine Blattstruktur besonders gut für eine solche Untersuchung. Das Landesamt für Natur Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wird die Untersuchungen in Abstimmung mit der Stadt Wuppertal und dem Ministerium für Umwelt Landwirtschaft Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) durchführen.
Aktuell sucht die Stadt noch private Stellplätze für die Grünkohl-Container. Wer im vom Verzehrverbot betroffenen Gebiet wohnt und einen Garten hat, kann sich bei der Stadt unter der Rufnummer 0202 563 – 4844 melden. Das LANUV prüft dann, ob das Grundstück geeignet ist, da gewisse Kriterien erfüllt sein müssen.
Löwenzahn-Screening
Das LANUV hatte bereits das Löwenzahn-Screening durchgeführt. Veranlasst wurden die Untersuchungen vom MULNV – im Übrigen bei noch sechs weiteren Unternehmen in NRW, die Silikonkautschuk verarbeiten. Bei der Verarbeitung von Silikonkautschuk kann unbeabsichtigt PCB entstehen. In Wuppertal sind zwei Unternehmen betroffen. Aufgrund der Ergebnisse aus dem Löwenzahn-Screening entschlossen sich LANUV und Stadt in Nächstebreck vorsorglich ein Verzehrverbot auszusprechen. Bei dem Unternehmen in Ronsdorf ergab es nur auf dem benachbarten Friedhof leicht erhöhte PCB-Werte. Außer für ein benachbartes Grundstück mit Wohnhaus und Garten ist eine großräumige Verzehrempfehlung hier nicht erforderlich.
Beide Unternehmen möchten bis zum Jahresende die Produktion so umstellen, dass kein PCB mehr entsteht. Dieser Umstellungsprozess wird eng durch die Stadt Wuppertal begleitet werden.
Dezernent Frank Meyer: „Wir haben für die Sorgen und Befürchtungen der Menschen vor Ort volles Verständnis. Wir wollen, dass die Menschen in unserer Stadt sicher und ohne unnötige Umweltbelastungen leben können. Deshalb sind wir für die Unterstützung des LANUV dankbar, das gemeinsam mit uns weitere Untersuchungen auf den Weg bringt. So erhalten wir eine genauere Datenlage, die Handlungsnotwendigkeiten und notwendige Maßnahmen aufzeigt. Gut ist, dass beide Unternehmen zugesagt haben, ihre Produktion umzustellen und so das Problem dauerhaft und endgültig aus der Welt schaffen.“